Nach Unwettern in Ostsachsen mit bis zu 120 Liter pro Quadratmetern Regen steigen auch die Pegel der Spree bei Spremberg, der schwarzen Elster und der Pulsnitz in Brandenburg an. Erste Wege wurden in Spremberg heute gesperrt, der Pegel nähert sich der ersten Warnstufe, teilweise steigt das Wasser bis zu 20 Zentimeter in wenigen Stunden an. Das Brandenburger THW wurde in eine erste Bereitschaftsphase versetzt, um auf Anforderung in den betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu helfen.
Die zerstörerischen Fluten aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein Westfalen kennen viele aus den Berichterstattungen der Medien, auch in Bayern kam es nun zu Überflutungen und in Ostsachsen fielen gestern teils 120 Liter Regen pro Quadratmeter, was zum Ansteigen der Flüsse und Überflutungen führte. Die Wesenitz in Neukirch im Landkreis Bautzen trat über die Ufer und überflutete Grundstücke.
Auch in Brandenburg steigende Pegel. Hochwasserwarnung für Schwarze Elster
Am Nachmittag wurden erste Wege entlang der Spree in Spremberg gesperrt. Der Fluss stieg im Tagesverlauf teils um 20 Zentimeter pro vier Stunden. Um 18 Uhr hatte die Spree einen Wasserstand von 245 cm, am Vortag zur gleichen Zeit waren es noch 195 cm. Die erste Warnstufe liegt bei 280 cm, die könnte in der Nacht erreicht werden.
Auch die Schwarze Elster bei Lauchhammer und Bad Liebenwerda steigt derzeit stark an, ist aber noch weit von der ersten Warnstufe entfernt. Derzeit liegt die Wasserhöhe in Bad Liebenwerda bei 132 cm, die Warnstufe startet bei 230 cm, der Fluss legte in den vergangenn 24 Stunden um 20 cm zu. Für den sächsischen Pegel Neuwiese an der Schwarzen Elster wird der Scheitelwasserstand heute Abend etwas über der Alarmstufe A2 erwartet. Der Scheiteldurchfluss wird bei etwas über 30 m³/s erwartet. Durch die Staumeisterei Niemtsch wurden Bewirtschaftungsmaßnahmen eingeleitet, um trotz Überschreitung der Richtwerte der Alarmstufe 2 am sächsischen Pegel Neuwiese die Wasserführung der Schwarzen Elster am brandenburgischen Pegel Biehlen 1 möglichst unterhalb der Alarmstufe 1 zu halten und damit auch das Stadtgebiet Senftenberg zu entlasten. Die Bewirtschaftungsmaßnahmen beinhalten einen Abschlag von etwa 10 m³/s in den Speicher Koschen (Geierswalder See) sowie eine Umleitung von etwa 3 m³/s über den Speicher Niemtsch (Senftenberger See). Der Pegel Ortrand an der Pulsnitz hat mit einem 11:30 Uhr -Wert von 123 cm die Richtwerte der Alarmstufe A1 von 120 cm geringfügig überschritten und fällt bereits wieder. Ein Überschreiten der Richtwerte der Alarmstufe A1 an einzelnen brandenburgischen Hochwassermeldepegeln in den kommenden Tagen kann derzeit nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Für das Gebiet der Schwarzen Elster wird hiermit eine Hochwasserwarnung herausgegeben. Eine weitere Hochwasserinformation erfolgt nur, wenn die Richtwerte der Alarmstufe A1 an den Hochwassermeldepegeln mit weiter steigender Tendenz überschritten werden.
THW in Bereitschaft. Sachspenden problematisch
Der THW Landesverband Brandenburg wurde in eine erste Bereitschaftsstufe versetzt, um in den westlich betroffenen Bundesländern zu helfen, wenn Unterstützung angefordert wird. Derzeit werden Verfügbarkeitspläne der ehrenamtlichen Helfer angelegt, Material gezählt und bereit gestellt und die Helfer packen ihre Taschen, um im Anforderungsfall sofort losfahren zu können. Auch erreichen das THW viele Sachspendenanfragen, dafür sei es aber noch zu früh, heißt es von ihnen, da sich die Helfer in den Katastrophengebieten noch in der Orientierungsphase befinden, ortsfremde Helfer würden mehr schaden als helfen. Ähnlich sieht es mit unkontrollierten Sachspenden privater Initativen aus, die vor Ort teils nicht koordiniert, sortiert und ausgegeben werden könnten, da auch die Infrastruktur (Strom, Wasser, Straßen, Kommunikation) teils ausgefallen und stark beschädigt ist.
Quelle: Redaktion/Landesamt für Umwelt (LfU)
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