CDU-Landtagskandidat Raik Nowka:
Die Einwohner der durch Hochwasser an der Spree betroffenen und bedrohten Orte werden durch die Landesregierung vertröstet und hingehalten.
Der Spremberger Ortsteil Cantdorf ist auf Grund seiner geografischen Lage im Tal der Spree von den Hochwassern der letzten Jahre immer stark betroffen gewesen. Einige Cantdorfer wandten sich im Juli 2013 mit einer Petition an den damaligen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck und an das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, um ihrer Forderung für einen verbesserten Hochwasserschutz bei der Landesregierung Nachdruck zu verleihen.
Das Resultat waren einige Schreiben aus Potsdam: Man bedaure die betroffenen Anwohner, habe bislang beim Hochwassermanagement aber keine Fehler gemacht. Cantdorf liege nun mal in einem Niederungsbereich der Spree, welchen unsere Vorfahren nicht besiedelt hätten. Für die Bewohner einer seit Jahrhunderten besiedelten Ortslage eine abenteuerliche Argumentation.
Immerhin gab es dann im März 2014 doch noch ein konkreteres Angebot. Das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz schrieb den Cantdorfern, dass im Frühjahr 2014 in Cottbus eine erste Informationsveranstaltung zur „Hochwasserrisikomanagementplanung“ in der Region stattfinden werde. Der unterzeichnende Abteilungsleiter des Ministeriums versprach, die Einwohner von Cantdorf nach der Terminabstimmung einzuladen und freute sich auf deren aktive Beteiligung.
Die Cantdorfer freuten sich auch – und warten bis heute auf ihre Einladung. Telefonische Nachfragen brachten bislang keine Erklärung hierzu.
Aus meiner Sicht werden die berechtigten Sorgen der betroffenen Bürger ignoriert, die Landesregierung verspricht wenig und setzt die mageren Zugeständnisse nicht um. So wie die braune Spree erst an der Staumauer der Talsperre Spremberg zum Gegenstand politischen Handelns wird, scheint auch der Hochwasserschutz für die Landesregierung erst nördlich von Spremberg von Belang zu sein.