Gestern haben 20 Umweltschützer auf der Hauptzufahrtstraße zum Braunkohlekraftwerk Jänschwalde bei Peitz/Lausitz eine Frühstücksdemonstration durchgeführt. “Mit unserer Aktion wollen wir auf die massiven Schäden durch den Tagebau Jänschwalde in den angrenzenden Ortschaften hinweisen”, sagte Ulrike Möller aus Taubendorf. Die Teilnehmer fordern Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) auf, die Landesgesetze konsequent anzuwenden, damit Vattenfall die Bergbauschäden ersetzen muss.
Am Montag hatte der Ortsvorsteher von Taubendorf, Jürgen Handreck, Teilnehmenden des 4. Lausitzer Energie- und Klimacamp Schäden gezeigt, die seit 2007 entstanden sind. Durch die Absenkung des Grundwasserspiegels seien in Häusern Risse entstanden. “Die Straße von Kerkwitz nach Taubendorf hat inzwischen Risse von bis zu 1,2 m Tiefe”, so Handreck. Auf Grünlandflächen habe sich der Boden teilweise bis zu 2,5 m tief gesenkt. Diese Senkungen hätten einen Durchmesser von bis zu 15 Metern, fasst Ortsvorsteher Jürgen Handreck zusammen. Der Grund sei die Absenkung des Grundwassers durch den Tagebau. Der Torfboden entwässert und sackt in sich zusammen. Häuser, Grundstücke und landwirtschaftliche Flächen verlieren so erheblich an Wert. Die Schäden in Taubendorf seien eindeutig durch die Absenkung des Grundwassers entstanden, fügt Bauingenieur Bernd Ebeling hinzu.
Vattenfall habe die Schäden verursacht, wolle sie aber nicht als Bergbauschäden anerkennen. Das zuständige Landesbergamt Cottbus würde die Bürger nicht unterstützen. “Vattenfall zieht uns über den Tisch und das Land Brandenburg lässt uns im Stich”, empört sich Handrek.