Nach Informationen des lokalen Anglervereins Drewitz zufolge soll die Einleitung von Wasser in den Pastlingsee unterbrochen worden sein. Der See im Einzugsgebiet des Tagebaus Jänschwalde verzeichnete im letzten Sommer einen rapiden Wasserverlust, in Folge dessen es zu einem massiven Fischsterben kam. Der Bergbaukonzern Vattenfall wies damals jede Schuld hierfür von sich und nannte die trockenen Wetterbedingungen als Grund für Wasserrückgang an. Noch im Sommer 2015 kündigte Vattenfall an – „ohne rechtliche Verpflichtung, sondern aus Verbundenheit mit der wertvollen Lausitzer Kulturlandschaft (Zitat Vattenfall) – eine Wasserzuführung zum Pastlingsee einzurichten, um dem Rückgang des Wasserpegels entgegenzuwirken. Projektträger der Maßnahme „Wasserzuführung Pastlingsee“ ist der Gewässerverband Spree-Neiße, auf dessen Antrag die befristete wasserrechtliche Erlaubnis erteilt wurde. Die Erlaubnis wurde gemäß Antragstellung bis zum 31.10.2016 befristet. Diese Zuführung soll nun unterbrochen worden sein, da die Zuleitung nicht frostsicher sein soll, hieß es auf Nachfrage beim Kreistag.
„Bis heute ist unklar, was die konkreten Ursachen für den Wasserrückgang sind und welchen Anteil Vattenfall an dieser Entwicklung hat“, kritisierte die bergbaupolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion Heide Schinowsky. Im Braunkohlenplan für den aktiven Tagebau Jänschwalde sind dem Bergbaubetreiber explizit Auflagen gemacht worden, um Schäden durch das Abpumpen von Grundwasser zu vermeiden bzw. abzumildern. „Es kann nicht angehen, dass sich der Bergbaubetreiber aus der Affäre zieht und sich das Land Brandenburg mit freiwilligen Maßnahmen abspeisen lässt“, sagt Schinowsky. Insbesondere vor dem Hintergrund des Verkaufes der Braunkohlesparte muss die Schuldfrage endlich geklärt werden. Derzeit wird vom Land nur die Beobachtung der Wasserstände vom Bergbaubetreiber verlangt. „Eine eindeutige Spezifizierung der Ursachen des Wasserstandsabfalls im Pastling ist noch nicht möglich“, erklärte die Landesregierung im Herbst 2015.
Die Bündnisgrünen verlangen nun vom Umweltminister Jörg Vogelsänger eine Stellungnahme. Das Thema „Pastlingsee“ soll am 24. Februar auf der Sitzung des Umweltausschusses debattiert werden, kündigte der umweltpolitische Sprecher der Bündnisgrünen im Landtag Benjamin Raschke an.
Wir hatten bereits im vergangenen Jahr über das Fischsterben, geplante Maßnahmen und mögliche Ursachen für den Pastlingsee berichtet.
Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage zum Wasserverlust am Pastlingsee
Fotos: Sandra Mattner
Quelle: Heide Schinowsky, MdL Brandenburg, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN