Der Pastlingsee bei Schenkendöbern, dessen dramatischer Wasserverlust in Verbindung mit zu geringem Sauerstoffgehalten im Wasser zu einem Fischsterben während der sehr heißen Witterung Anfang Juli geführt hat, bekommt Unterstützung durch zusätzliches Wasser aus der Wasserfassung Drewitz des Trinkwasserwerkes Jänschwalde-Ost. Unter Beachtung der strengen naturschutzfachlichen Auflagen im geschützten Gebiet des Pastlingmoores und –sees hat das Landesumweltamt sehr kurzfristig die zunächst zeitlich bis Herbst 2016 befristete Maßnahme fachlich befürwortet. Ohne rechtliche Verpflichtung, sondern aus Verbundenheit mit der wertvollen Lausitzer Kulturlandschaft bringt das Bergbauunternehmen Vattenfall sich bei der Umsetzung dieser Maßnahme mit seinem Fachwissen über Geologie und Hydrologie des Gebietes mit ein und wird das Projekt auch finanziell unterstützen. Weiterhin sind die Gemeinden Schenkendöbern und Jänschwalde, der Gewässerverband Spree-Neiße als Projektsteuerer und Bauleiter, die ausführenden Firmen und die Gesellschaft für Wasserver- und Abwasserentsorgung Peitz mit im Boot. Ebenso ist die Untere Wasserbehörde des Spree-Neiße-Kreises beteiligt, zu deren Aufsichtsbereich das Gebiet gehört.
Dr. Thomas Koch, Leiter Hydrologie und Wasserwirtschaft bei Vattenfall, begrüßte das vereinbarte gemeinsame Handeln: „Ich bin sehr froh darüber, dass trotz der sehr unterschiedlichen Interessenslagen und dem Status des Pastling alle an einem Strang ziehen und ein gemeinsames Ziel verfolgen.“ Bis Anfang September, schätzt Koch, könnten die Voraussetzungen für eine Stützwasserversorgung des Pastlingsees geschaffen sein.
Entgegen der Behauptung der Brandenburger Landtagsabgeordneten Heide Schinowsky (Bündnisgrüne) lässt sich ein Zusammenhang zwischen dem Wasserverlust des Pastlingsees und der Grundwasserabsenkung für den Tagebaus Jänschwalde nicht herstellen. Es sind klimabedingte Veränderungen im Witterungsverlauf, vor allem die derzeit hohen Temperaturen und die seit dem Winterhalbjahr 2013/14 auflaufende negative Wasserbilanz, die zu einem sichtbar schnellen Absinken des Seewasserspiegels geführt haben. Das Landesumweltamt Brandenburg, der Landkreis Spree-Neiße und Vattenfall beobachten die Entwicklung des Pastlinggebietes seit den 1990er Jahren intensiv.
Beim Pastlingsee handelt es sich um den Rest eines vor Jahrhunderten noch deutlich größeren Gewässers, welches mit dem Rückzug des Inlandeises vor etwa 20.000 Jahren entstand. Diesen so genannten Toteisseen droht immer wieder das Schicksal einer fortschreitenden Verlandung, wie man am Beispiel des Calpenzmoores oder der Grabkoer Seewiesen im Spree-Neiße-Kreis erkennen kann. Auch sie waren früher offene Seeflächen.
Quelle: Vattenfall GmbH