Weihnachtszeit ist auch Enkelzeit. Also hole ich mir meinen Familienableger am Wochenende. Der kleine, sechsjährige Hosenmatz, erscheint mit kurz geschnittenen Haaren, warmen Wintersachen und blitzblank geputzten, erwartungsvollen Augen. Die kurzen Arme recken sich bei der Begrüßung in die seines Opas. Die kleinen Proteste wegen des pieksenden Bartes haben lange aufgehört.
Es folgt das Übliche. Weihnachtsbaum anstaunen, Geschenke auspacken, Kekse naschen ( nicht so viel, gleich gibt’s Mittag ) und erzählen, was so los war im Leben eines aufgeweckten Jungen. Dann werden die Katzen begrüßt, so langsam kommt er auch mit deren Namen klar. Beim Losplappern zieh ich ihm erst mal andere Sachen an, unterm Pullover mit den hochgesteckten Armen kommt es dunkel hervor
“Oma nicht so dolle zieh`n “.
Da ich an den Herd möchte, entlasse ich das Kind, er hat nun andere Dinge zu tun.
Nach dem Mittag bin ich der Meinung, Oma und Enkel sollten belüftet werden, also raus in die eingenebelte Natur. Es ist eben Dezemberwetter. Warm angezogen und los.
Die Straße rechts rum und ab in Richtung Mühle. Auf einmal kommt der Vorschlag “Oma hier lang”. Na prima, nu kann ich auch noch den Berg raufkraxeln. Er ist natürlich lange oben und grinst mich an. Schon fliegen die Enkelbeine in die Hosenbodengegend, er flitzt nach vorn und will “Da lang”.
Ich stutze und berechne in Windeseile im Kopf die vorgeschlagene Wanderroute.
Aha !! Da sind wir ja in 10 Minuten schon wieder zu Hause!! Nix da. Ich mache Rückmeldung “Wir gehen da weiter”.
Schon rückt der Trickfilm, den er sich lieber angesehen hätte, in unerreichbare Ferne.
Nun kann man beobachten, wie die Enkelunterlippe in Richtung Kinn geschoben wird, der Volksmund sagt dazu “Schippchen”.
Die Arme baumeln kraftlos an den Hosenbeinnähten runter, der Rücken wird krumm und der Gang wird der eines betagten Rentners. So dackelt er missmutig vor mir her, wohl wissend, dass Widerspruch sinnlos wäre. Ich kann mich eines Schmunzelns nicht erwehren, vor 20 Jahren erlebte ich Ähnliches schon mit seinem Vater.
Wir kommen nun ans Fließ und an die Teiche, wo der Frost schon eine gefrorene dünne Eisdecke hingezaubert hat. Für mich die Gelegenheit, der Sache noch einen pädagogisch wertvollen Anstrich zu geben. Ich nehme ein Steinchen und werfe.” Klick klock kluck” ist zu hören und schon ist das Enkelinteresse erwacht. ” Oma ich will auch mal “. Wir suchen kleine Steine zusammen und werfen diese aufs Eis. Einige klickern nicht, sie versinken in der dünnen Decke aus gefrorenem Wasser. Als ich dem Kind erkläre, wie gefährlich Eis auf den Seen und am Bach sein kann, hab ich wieder vollstes Enkelinteresse.
Nun steh ich da und bekomme so langsam kalte Füße.
Der Weg, auf dem wir laufen, beherbergt viele kleine Steine. Ich übe mich in Geduld und muss aufpassen, dass er keinen Schritt zu weit ans Wasser macht.
Nur kurz wird seine Aufmerksamkeit durch Brunos Hund abgelenkt, der ebenfalls mit seinem Herrn einen Spaziergang macht.
Jetzt ist aus den 10 Minuten fast eine Stunde geworden und wir haben beide unseren Spaß gehabt. Also ab nach Hause. Der Enkel ist schon am Feuerwehrhaus und wartet auf mich.
Ich schau mich noch einmal um, als ich langsam weitergehe. Wie so oft in der letzten Zeit frage ich mich, wie lange man hier wohl noch Steinchen ins Wasser werfen kann, wie lange hier noch Enkel ihre Großeltern besuchen können.
Wir sind wieder zurück, auf uns wartet schon Kaffee und Kuchen und natürlich der Trickfilm, den er sich, auf Opas Bauch gekuschelt, endlich ansehen kann. Am Fußende der beiden schnurrt eine Katze vor sich hin. Es ist eben Weihnachten.
Gedanken von Sabine Nitschke aus Atterwasch
Einem der Dörfer, die vielleicht demnächst dem Braunkohlebagger zum Opfer fallen.
Weihnachtszeit ist auch Enkelzeit. Also hole ich mir meinen Familienableger am Wochenende. Der kleine, sechsjährige Hosenmatz, erscheint mit kurz geschnittenen Haaren, warmen Wintersachen und blitzblank geputzten, erwartungsvollen Augen. Die kurzen Arme recken sich bei der Begrüßung in die seines Opas. Die kleinen Proteste wegen des pieksenden Bartes haben lange aufgehört.
Es folgt das Übliche. Weihnachtsbaum anstaunen, Geschenke auspacken, Kekse naschen ( nicht so viel, gleich gibt’s Mittag ) und erzählen, was so los war im Leben eines aufgeweckten Jungen. Dann werden die Katzen begrüßt, so langsam kommt er auch mit deren Namen klar. Beim Losplappern zieh ich ihm erst mal andere Sachen an, unterm Pullover mit den hochgesteckten Armen kommt es dunkel hervor
“Oma nicht so dolle zieh`n “.
Da ich an den Herd möchte, entlasse ich das Kind, er hat nun andere Dinge zu tun.
Nach dem Mittag bin ich der Meinung, Oma und Enkel sollten belüftet werden, also raus in die eingenebelte Natur. Es ist eben Dezemberwetter. Warm angezogen und los.
Die Straße rechts rum und ab in Richtung Mühle. Auf einmal kommt der Vorschlag “Oma hier lang”. Na prima, nu kann ich auch noch den Berg raufkraxeln. Er ist natürlich lange oben und grinst mich an. Schon fliegen die Enkelbeine in die Hosenbodengegend, er flitzt nach vorn und will “Da lang”.
Ich stutze und berechne in Windeseile im Kopf die vorgeschlagene Wanderroute.
Aha !! Da sind wir ja in 10 Minuten schon wieder zu Hause!! Nix da. Ich mache Rückmeldung “Wir gehen da weiter”.
Schon rückt der Trickfilm, den er sich lieber angesehen hätte, in unerreichbare Ferne.
Nun kann man beobachten, wie die Enkelunterlippe in Richtung Kinn geschoben wird, der Volksmund sagt dazu “Schippchen”.
Die Arme baumeln kraftlos an den Hosenbeinnähten runter, der Rücken wird krumm und der Gang wird der eines betagten Rentners. So dackelt er missmutig vor mir her, wohl wissend, dass Widerspruch sinnlos wäre. Ich kann mich eines Schmunzelns nicht erwehren, vor 20 Jahren erlebte ich Ähnliches schon mit seinem Vater.
Wir kommen nun ans Fließ und an die Teiche, wo der Frost schon eine gefrorene dünne Eisdecke hingezaubert hat. Für mich die Gelegenheit, der Sache noch einen pädagogisch wertvollen Anstrich zu geben. Ich nehme ein Steinchen und werfe.” Klick klock kluck” ist zu hören und schon ist das Enkelinteresse erwacht. ” Oma ich will auch mal “. Wir suchen kleine Steine zusammen und werfen diese aufs Eis. Einige klickern nicht, sie versinken in der dünnen Decke aus gefrorenem Wasser. Als ich dem Kind erkläre, wie gefährlich Eis auf den Seen und am Bach sein kann, hab ich wieder vollstes Enkelinteresse.
Nun steh ich da und bekomme so langsam kalte Füße.
Der Weg, auf dem wir laufen, beherbergt viele kleine Steine. Ich übe mich in Geduld und muss aufpassen, dass er keinen Schritt zu weit ans Wasser macht.
Nur kurz wird seine Aufmerksamkeit durch Brunos Hund abgelenkt, der ebenfalls mit seinem Herrn einen Spaziergang macht.
Jetzt ist aus den 10 Minuten fast eine Stunde geworden und wir haben beide unseren Spaß gehabt. Also ab nach Hause. Der Enkel ist schon am Feuerwehrhaus und wartet auf mich.
Ich schau mich noch einmal um, als ich langsam weitergehe. Wie so oft in der letzten Zeit frage ich mich, wie lange man hier wohl noch Steinchen ins Wasser werfen kann, wie lange hier noch Enkel ihre Großeltern besuchen können.
Wir sind wieder zurück, auf uns wartet schon Kaffee und Kuchen und natürlich der Trickfilm, den er sich, auf Opas Bauch gekuschelt, endlich ansehen kann. Am Fußende der beiden schnurrt eine Katze vor sich hin. Es ist eben Weihnachten.
Gedanken von Sabine Nitschke aus Atterwasch
Einem der Dörfer, die vielleicht demnächst dem Braunkohlebagger zum Opfer fallen.
Weihnachtszeit ist auch Enkelzeit. Also hole ich mir meinen Familienableger am Wochenende. Der kleine, sechsjährige Hosenmatz, erscheint mit kurz geschnittenen Haaren, warmen Wintersachen und blitzblank geputzten, erwartungsvollen Augen. Die kurzen Arme recken sich bei der Begrüßung in die seines Opas. Die kleinen Proteste wegen des pieksenden Bartes haben lange aufgehört.
Es folgt das Übliche. Weihnachtsbaum anstaunen, Geschenke auspacken, Kekse naschen ( nicht so viel, gleich gibt’s Mittag ) und erzählen, was so los war im Leben eines aufgeweckten Jungen. Dann werden die Katzen begrüßt, so langsam kommt er auch mit deren Namen klar. Beim Losplappern zieh ich ihm erst mal andere Sachen an, unterm Pullover mit den hochgesteckten Armen kommt es dunkel hervor
“Oma nicht so dolle zieh`n “.
Da ich an den Herd möchte, entlasse ich das Kind, er hat nun andere Dinge zu tun.
Nach dem Mittag bin ich der Meinung, Oma und Enkel sollten belüftet werden, also raus in die eingenebelte Natur. Es ist eben Dezemberwetter. Warm angezogen und los.
Die Straße rechts rum und ab in Richtung Mühle. Auf einmal kommt der Vorschlag “Oma hier lang”. Na prima, nu kann ich auch noch den Berg raufkraxeln. Er ist natürlich lange oben und grinst mich an. Schon fliegen die Enkelbeine in die Hosenbodengegend, er flitzt nach vorn und will “Da lang”.
Ich stutze und berechne in Windeseile im Kopf die vorgeschlagene Wanderroute.
Aha !! Da sind wir ja in 10 Minuten schon wieder zu Hause!! Nix da. Ich mache Rückmeldung “Wir gehen da weiter”.
Schon rückt der Trickfilm, den er sich lieber angesehen hätte, in unerreichbare Ferne.
Nun kann man beobachten, wie die Enkelunterlippe in Richtung Kinn geschoben wird, der Volksmund sagt dazu “Schippchen”.
Die Arme baumeln kraftlos an den Hosenbeinnähten runter, der Rücken wird krumm und der Gang wird der eines betagten Rentners. So dackelt er missmutig vor mir her, wohl wissend, dass Widerspruch sinnlos wäre. Ich kann mich eines Schmunzelns nicht erwehren, vor 20 Jahren erlebte ich Ähnliches schon mit seinem Vater.
Wir kommen nun ans Fließ und an die Teiche, wo der Frost schon eine gefrorene dünne Eisdecke hingezaubert hat. Für mich die Gelegenheit, der Sache noch einen pädagogisch wertvollen Anstrich zu geben. Ich nehme ein Steinchen und werfe.” Klick klock kluck” ist zu hören und schon ist das Enkelinteresse erwacht. ” Oma ich will auch mal “. Wir suchen kleine Steine zusammen und werfen diese aufs Eis. Einige klickern nicht, sie versinken in der dünnen Decke aus gefrorenem Wasser. Als ich dem Kind erkläre, wie gefährlich Eis auf den Seen und am Bach sein kann, hab ich wieder vollstes Enkelinteresse.
Nun steh ich da und bekomme so langsam kalte Füße.
Der Weg, auf dem wir laufen, beherbergt viele kleine Steine. Ich übe mich in Geduld und muss aufpassen, dass er keinen Schritt zu weit ans Wasser macht.
Nur kurz wird seine Aufmerksamkeit durch Brunos Hund abgelenkt, der ebenfalls mit seinem Herrn einen Spaziergang macht.
Jetzt ist aus den 10 Minuten fast eine Stunde geworden und wir haben beide unseren Spaß gehabt. Also ab nach Hause. Der Enkel ist schon am Feuerwehrhaus und wartet auf mich.
Ich schau mich noch einmal um, als ich langsam weitergehe. Wie so oft in der letzten Zeit frage ich mich, wie lange man hier wohl noch Steinchen ins Wasser werfen kann, wie lange hier noch Enkel ihre Großeltern besuchen können.
Wir sind wieder zurück, auf uns wartet schon Kaffee und Kuchen und natürlich der Trickfilm, den er sich, auf Opas Bauch gekuschelt, endlich ansehen kann. Am Fußende der beiden schnurrt eine Katze vor sich hin. Es ist eben Weihnachten.
Gedanken von Sabine Nitschke aus Atterwasch
Einem der Dörfer, die vielleicht demnächst dem Braunkohlebagger zum Opfer fallen.
Weihnachtszeit ist auch Enkelzeit. Also hole ich mir meinen Familienableger am Wochenende. Der kleine, sechsjährige Hosenmatz, erscheint mit kurz geschnittenen Haaren, warmen Wintersachen und blitzblank geputzten, erwartungsvollen Augen. Die kurzen Arme recken sich bei der Begrüßung in die seines Opas. Die kleinen Proteste wegen des pieksenden Bartes haben lange aufgehört.
Es folgt das Übliche. Weihnachtsbaum anstaunen, Geschenke auspacken, Kekse naschen ( nicht so viel, gleich gibt’s Mittag ) und erzählen, was so los war im Leben eines aufgeweckten Jungen. Dann werden die Katzen begrüßt, so langsam kommt er auch mit deren Namen klar. Beim Losplappern zieh ich ihm erst mal andere Sachen an, unterm Pullover mit den hochgesteckten Armen kommt es dunkel hervor
“Oma nicht so dolle zieh`n “.
Da ich an den Herd möchte, entlasse ich das Kind, er hat nun andere Dinge zu tun.
Nach dem Mittag bin ich der Meinung, Oma und Enkel sollten belüftet werden, also raus in die eingenebelte Natur. Es ist eben Dezemberwetter. Warm angezogen und los.
Die Straße rechts rum und ab in Richtung Mühle. Auf einmal kommt der Vorschlag “Oma hier lang”. Na prima, nu kann ich auch noch den Berg raufkraxeln. Er ist natürlich lange oben und grinst mich an. Schon fliegen die Enkelbeine in die Hosenbodengegend, er flitzt nach vorn und will “Da lang”.
Ich stutze und berechne in Windeseile im Kopf die vorgeschlagene Wanderroute.
Aha !! Da sind wir ja in 10 Minuten schon wieder zu Hause!! Nix da. Ich mache Rückmeldung “Wir gehen da weiter”.
Schon rückt der Trickfilm, den er sich lieber angesehen hätte, in unerreichbare Ferne.
Nun kann man beobachten, wie die Enkelunterlippe in Richtung Kinn geschoben wird, der Volksmund sagt dazu “Schippchen”.
Die Arme baumeln kraftlos an den Hosenbeinnähten runter, der Rücken wird krumm und der Gang wird der eines betagten Rentners. So dackelt er missmutig vor mir her, wohl wissend, dass Widerspruch sinnlos wäre. Ich kann mich eines Schmunzelns nicht erwehren, vor 20 Jahren erlebte ich Ähnliches schon mit seinem Vater.
Wir kommen nun ans Fließ und an die Teiche, wo der Frost schon eine gefrorene dünne Eisdecke hingezaubert hat. Für mich die Gelegenheit, der Sache noch einen pädagogisch wertvollen Anstrich zu geben. Ich nehme ein Steinchen und werfe.” Klick klock kluck” ist zu hören und schon ist das Enkelinteresse erwacht. ” Oma ich will auch mal “. Wir suchen kleine Steine zusammen und werfen diese aufs Eis. Einige klickern nicht, sie versinken in der dünnen Decke aus gefrorenem Wasser. Als ich dem Kind erkläre, wie gefährlich Eis auf den Seen und am Bach sein kann, hab ich wieder vollstes Enkelinteresse.
Nun steh ich da und bekomme so langsam kalte Füße.
Der Weg, auf dem wir laufen, beherbergt viele kleine Steine. Ich übe mich in Geduld und muss aufpassen, dass er keinen Schritt zu weit ans Wasser macht.
Nur kurz wird seine Aufmerksamkeit durch Brunos Hund abgelenkt, der ebenfalls mit seinem Herrn einen Spaziergang macht.
Jetzt ist aus den 10 Minuten fast eine Stunde geworden und wir haben beide unseren Spaß gehabt. Also ab nach Hause. Der Enkel ist schon am Feuerwehrhaus und wartet auf mich.
Ich schau mich noch einmal um, als ich langsam weitergehe. Wie so oft in der letzten Zeit frage ich mich, wie lange man hier wohl noch Steinchen ins Wasser werfen kann, wie lange hier noch Enkel ihre Großeltern besuchen können.
Wir sind wieder zurück, auf uns wartet schon Kaffee und Kuchen und natürlich der Trickfilm, den er sich, auf Opas Bauch gekuschelt, endlich ansehen kann. Am Fußende der beiden schnurrt eine Katze vor sich hin. Es ist eben Weihnachten.
Gedanken von Sabine Nitschke aus Atterwasch
Einem der Dörfer, die vielleicht demnächst dem Braunkohlebagger zum Opfer fallen.