Ganz herzlich laden wir, Die Niederlausitzer Wandergurken, für Sonnabend, den 19.09.2009 erneut zum Mitwandern ins Neißetal ein. Es ist die letzte unserer Wanderungen, die wir zeitnah zum Weltfriedenstag bzw. Antikriegstag um den 1. September anlässlich des 70. Jahretages des Beginns des 2. Weltkrieges organisiert hatten. Das Gebiet unserer Wanderung haben wir auch bewusst gewählt. Auf einer Tafel im neuen Info-Zentrum in Zelz kann man dazu lesen:
„Im Frühjahr des Jahres 1945 entbrach entlang der Neiße der Kampf um den Weg zur Reichshauptstadt Berlin zwischen deutscher Wehrmacht und Roter Armee. Westwärts der Neiße standen etwa eine Million Wehrmachtssoldaten 2,5 Millionen sowjetische Soldaten gegenüber. Das in Stellung gebrachte Kriegsgerät überstieg alle Vorstellungen.
Am Montag, dem 16. April 1945, begann bei Pusack, Zelz und anderenorts unter ohrenbetäubendem Feuerhagel und großen Verlusten die Schlacht zur Überwindung der Neiße. Die deutschen Stellungen waren schnell überrollt. Der grausame Krieg war in seine letzte Phase eingetreten.“
Unsere Wanderstrecke befindet sich am 19. September in dem beschriebenen Gebiet auf der westlichen Neißeterrasse zwischen Zelz und Köbeln: Von Zelz nach Süden auf dem Unterzelzer Weg, einem ganz alten Fahrweg, der als solcher eigentlich nicht mehr genutzt wird bis in den Märchenwald und zur Pusacker Straße. Herrlich große Lausitzer Tieflandfichten werden wir dabei bestaunen und auch so manchen Blick auf die Neißeniederung werfen können. Am Aussichtspunkt und Rastplatz bei den Lachbergen werden wir eine Pause einlegen, um dann über das Föhrenfließ bis nach Köbeln zu laufen. Die Lachberge heißen nicht etwa so, weil man zu lachen anfängt, wenn man sie besteigt, sondern weil die Bezeichnung von Pfütze, einer kleinen Ansammlung von Wasser, kleinster Form der Stillgewässer (Wikipedia) abgeleitet ist. Es sind also Berge ortnah solcher Feuchtstellen in der Landschaft. Der Name des Fließes ist im Zusammen hang zu sehen mit dem Namen Föhren für Kiefern. Das Wort Föhre ist in fast allen germanischen Sprachen vorhanden, z. B. engl. fir. Kiefer ist vermutlich durch Zusammenziehung von Kienföhre entstanden und ist erst ab dem 16. Jahrhundert belegt (Quelle: Wikipedia).
Auf dem Neißeradweg geht es zurück, dabei an den letzten Häusern nördlich von Köbeln wieder die Landesgrenze zwischen Sachsen und Brandenburg überschreitend. Auf der Rampe der früheren Bredow-Brücke zwischen Groß Särchen (heute Zarkie Wielkie) und Pusack machen wir noch einmal Rast. Hier wollen wir uns ein wenig der Zeit erinnern, als Pusack noch ein Vorwerk von Groß Särchen war. Die Brücke über die Neiße war nach dem früheren Landrat Bredow des Landkreises Sorau benannt. Zusammen mit der Pusackstraße war sie von Döbern über Jerischke eine wichtige Verbindung zwischen den Ortschaften westlich und östlich der Neiße.
Oberhalb von Zelz werden wir den Neubau des Neißewehres in Augenschein nehmen. Hauptaufgabe dieses Wehres war und ist eine möglichst konstante Vorhaltung des Wasserstandes oberhalb des Wasserkraftwerkes in Siedlec gegenüber von Zelz. Polnische Fachleute sind dort tätig.
Etwa 18 Kilometer lang wird unsere Wanderstrecke an diesem Tag sein.
Treffpunkt und Beginn werden bei der Anmeldung bekannt gegeben. Eine Einkehr ist nicht vorgesehen. Bitte an Rucksackverpflegung denken. Keine Teilnahmegebühr. Um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird gebeten. Urkunde für gutgelauntes und blasenfreies Mitwandern. Weitere Fotos über das Wandergebiet findet man hier in der Online-Zeitung „niederlausitz-aktuell.de“ – Bilder der Region – Spree-Neiße : Neiße-Malxetal : Zelz.
Zum nebenstehenden Foto: So schön war es 2008 bei der Tour auf gleicher Strecke südlich von Zelz
Anmeldungen bis zum Vorabend unter der Rufnummer 03542-3792.
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlausitz
Lübbenau
Rastplatz und Aussichtspunkt bei den Lachbergen
Schönes altes Blockhaus als Doppelstubenhaus am Weg in Köbeln
Grenzpfahl zwischen Sachsen (rechts – südlich) und Brandenburg (links – nördlich)