Die Gestaltung und der Aufbau einer Ehrenpforte sind in Mulknitz lange Tradition.
Hat es auch nichts mehr mit der Idee des Ursprungs, dem Triumpfbogen zu tun, so ist sie trotzdem ein Zeichen der ehrenvollen Begrüßung beziehungsweise Verabschiedung geblieben.
In Mulknitz werden Ehrenpforten anlässlich von Hochzeiten, quasi als Geschenk der Dorfjugend an die Jungvermählten, errichtet.
In anderen Orten werden jedoch auch Pforten zu Ehren von Verstorbenen gebaut.
Ursprünglich wurden sie immer vor dem Hoftor der Brauteltern aufgestellt, die auch die Hochzeit ausrichteten. Heute kann es auch sein, dass ein solch geschmücktes Tor vor dem Hof des Bräutigams steht.
Foto 1: Das Brautpaar durchschreitet die Ehrenpforte auf dem Weg zur Kirche.
Das Bild zeigt die Mulknitzer Form der Pforte.
In Mulknitz wird entweder Reisig oder Eichenlaub verwendet.
Mancherorts kommen jedoch auch Getreideähren zum Einsatz.
Die Dorfjugend beginnt etwa 7 Tage vor dem Polterabend mit dem Wickeln der Ehrenpforte und der Girlande, die über der Haustür aufgehängt wird.
In diesen Tagen muss das Brautpaar alle Helfer mit ordentlichem Proviant verpflegen. Geschieht dieses nur unzureichend, wird das Bauwerk kurzerhand wieder zersägt.
Am Polterabend wird das Tor aufgestellt, wo es nunmehr 4 Wochen stehen muss.
Damals gab es diesen Brauch auch in vielen umliegenden Dörfern.
Dabei hatte jeder Ort seine eigene Bauweise, die als Unterscheidungsmerkmal galt.
Leider trifft man heute nur noch selten auf Ehrenpforten, sei es, weil die Tradition nicht gepflegt, oder aber die Orte weggebaggert wurden.
Foto 2: Ehrenpforte in der für Sacro typischen Bauform
Foto 3: Ehrenpforte in der für Weißagk typischen Bauform
Foto 4: Ehrenpforte in der Bauform von Groß Bademeusel