Eine extra große Portion Humor, gewürzt mit einigen Überraschungen, servierte das Restaurant „Zum Kuckuck“ seinen Gästen zur mittlerweile „4. Langen Nacht des Kabaretts“.
Schon seit Wochen war die Veranstaltung restlos ausverkauft. Wenige Stunden vor Beginn gab es dann für die Veranstalter eine böse Überraschung. Anna Piechotta aus Hannover war für den musikalischen Teil des Abends gebucht, musste aber kurzfristig wegen Erkrankung absagen. Birgit Hendrischke, die Organisatorin des Abends, hängte sich ans Telefon, um Ersatz zu beschaffen. Welchen guten Ruf die Kabarettnächte in Groß Jamno mittlerweile haben, zeigte sich bereits wenige Minuten später. Nach zwei Absagen war der dritte Anruf ein Volltreffer. Gretel Schulze, schon seit DDR-Zeiten vielen als Kabarettistin und Chansonsängerin bekannt, und Andreas Zieger, beide vom Potsdamer Kabarett „Obelisk“, sagten spontan zu und verzichten damit auf ihren einzigen spielfreien Tag in dieser Woche.
Mit halbstündiger Verspätung auf Grund von Anreiseschwierigkeiten der Künstler begann der Abend, moderiert von Magier Hieronymus, der sich selbst als „Kapitän der guten Laune“ bezeichnet, jedoch in seiner bekannt mürrischen Art wie ein Oberlehrer sein Publikum herumkommandierte und vorlaute Zuschauer zurechtwies. Mit starrem Gesichtsausdruck und finsterer Miene verzauberte er allerdings das Publikum immer wieder aufs Neue, nicht ohne ständig darauf hinzuweisen, dass der Platz direkt vor der Bühne ein „blöder Platz“ sei. Pech für den Platzinhaber, der ab sofort nur noch als „Herr Blöder Platz“ tituliert wurde.
Götz Frittrang, von Hieronymus im Eifer des Gefechts schon mal als Götz Fritzfatz angekündigt, machte sich in seinem Programm über Schwaben, Oldenburger und Berliner lustig. Außerdem forderte er, dass Babykost-Hersteller Claus Hipp der nächste Bundespräsident werden soll, schließlich stehe er – Claus Hipp – mit seinem Namen dafür ein, dass alles gut wird, wie die „Hipp“-Werbespots suggerieren.
Für die Zuschauer im Saal gab es anschließend einen Sprachkurs in Fränkisch. Frittrang verglich die fränkische Sprache mit einem Zahnarztbesuch. Je nachdem, welcher Teil der Zunge durch eine Narkose betäubt wird, kommt man entweder aus Ober- oder Unterfranken. Den Beweis demonstrierte Götz Frittrang gleich selbst.
Gretel Schulze und Andreas Zieger reflektierten noch einmal das zurückliegende Friedrich-Jahr. Sie, waschechte Preußin, und er als zugereister Sachse, philosophierten über preußische Tugenden und sächsische Gemütlichkeit. „Wir feiern durch bis zum 400. Geburtstag!“ rief Schulze unter dem Gejohle des Publikums.
Auch vor der aktuellen Politik machte das Potsdamer Kabarett nicht halt. Schulzes Mundwinkel hingen genauso schön nach unten wie die der Kanzlerin. „Zeigt die Kanzlerin Gesicht, fürchten wir uns trotzdem nicht“, verkündete Andreas Zieger. Seine Bühnenpartnerin, die „Vorsitzende des Vereins zum kontrollierten Abbrennen des Potsdamer Stadtschlosses“ revanchierte sich mit einer Herbert-Grönemeyer-Parodie, die es in sich hatte. Seinen großen Hit „Männer“ parodierte Schulze mit Mimik, Gestik und hochdeutschen Worten. „Endlich verstehe ich mal den Text“, freute sich Zieger und sprach dem Publikum aus dem Herzen.
Nach der Pause, in der sich das Küchenteam mit leckeren kleinen Snacks auszeichnete, gelang den Veranstaltern eine echte Überraschung, die bis zum Ende geheim gehalten werden konnte. Michael Ranz vom Kabarettduo „Ranz & May“ feierte unter dem stürmischen Applaus des Publikums sein Comeback nach einer schweren Erkrankung. „Der arme Kerl musste die ganze Zeit in der Garderobe warten und durfte nicht herauskommen, damit ihn auch ja keiner sieht!“, verriet Birgit Hendrischke nach der Show.
Michael Ranz spielte seine Paraderolle, den tuntigen „Adventureman“, der von seinen Nachbarn mit so absurden Ideen wie „Urlaub einmal zu Hause machen“ terrorisiert wird.
Mit Terror ganz anderer Art kennt sich Gretel Schulze aus. Beim Thema „Wellness-Terror“ redete sich das kleine Energiebündel im zweiten Programmblock ohne einmal Luft zu holen dermaßen in Rage, dass man Angst um ihre Gesundheit haben musste
Zu diesem Zeitpunkt kämpfte auch das Saalpublikum schon mit ersten Beschwerden. Das Zwerchfell schmerzte bereits vom vielen Lachen, einige Zuschauer kamen kaum hinterher, sich die Lachtränen aus den Augen zu wischen. Als dann zum Abschluss der Marathonveranstaltung noch einmal Michael Ranz die Bühne betrat und den Opa spielte, der jetzt endlich Internet hat, war die Stimmung im Saal auf dem Siedepunkt angekommen. Ranz erklärte, wie man in diversen „Forumse“ wahlweise die Ost- oder Westbevölkerung auf die Palme bringen kann. Das gipfelte in der Bemerkung: „Die Mauer im Kopf ist weg! Aber der Todesstreifen ist noch da!“
Nach gut vier Stunden neigte sich der Abend dem Ende zu. Hieronymus bat noch einmal alle Künstler auf die Bühne, las aber vorsichtshalber diesmal die Namen vom Zettel ab. Das Publikum forderte mit donnerndem Applaus nach einer Zugabe. Nach kurzer Beratung unter den Künstlern durfte das Potsdamer Kabarett den Schlusspunkt unter eine Kabarettnacht setzen, die nach Meinung vieler Besucher, darunter vieler Stammgäste, die bisher Beste war. Hieronymus, Götz Frittrang, Gretel Schulze, Andreas Zieger und Michael Ranz feuerten fast ununterbrochen Lachsalven ab und sorgten so mit ihren Darbietungen für einen unterhaltsamen und unvergesslichen Abend voller Überraschungen, der bei dem einen oder anderen Zuschauer noch eine ganze Weile nachwirken wird.
Eine extra große Portion Humor, gewürzt mit einigen Überraschungen, servierte das Restaurant „Zum Kuckuck“ seinen Gästen zur mittlerweile „4. Langen Nacht des Kabaretts“.
Schon seit Wochen war die Veranstaltung restlos ausverkauft. Wenige Stunden vor Beginn gab es dann für die Veranstalter eine böse Überraschung. Anna Piechotta aus Hannover war für den musikalischen Teil des Abends gebucht, musste aber kurzfristig wegen Erkrankung absagen. Birgit Hendrischke, die Organisatorin des Abends, hängte sich ans Telefon, um Ersatz zu beschaffen. Welchen guten Ruf die Kabarettnächte in Groß Jamno mittlerweile haben, zeigte sich bereits wenige Minuten später. Nach zwei Absagen war der dritte Anruf ein Volltreffer. Gretel Schulze, schon seit DDR-Zeiten vielen als Kabarettistin und Chansonsängerin bekannt, und Andreas Zieger, beide vom Potsdamer Kabarett „Obelisk“, sagten spontan zu und verzichten damit auf ihren einzigen spielfreien Tag in dieser Woche.
Mit halbstündiger Verspätung auf Grund von Anreiseschwierigkeiten der Künstler begann der Abend, moderiert von Magier Hieronymus, der sich selbst als „Kapitän der guten Laune“ bezeichnet, jedoch in seiner bekannt mürrischen Art wie ein Oberlehrer sein Publikum herumkommandierte und vorlaute Zuschauer zurechtwies. Mit starrem Gesichtsausdruck und finsterer Miene verzauberte er allerdings das Publikum immer wieder aufs Neue, nicht ohne ständig darauf hinzuweisen, dass der Platz direkt vor der Bühne ein „blöder Platz“ sei. Pech für den Platzinhaber, der ab sofort nur noch als „Herr Blöder Platz“ tituliert wurde.
Götz Frittrang, von Hieronymus im Eifer des Gefechts schon mal als Götz Fritzfatz angekündigt, machte sich in seinem Programm über Schwaben, Oldenburger und Berliner lustig. Außerdem forderte er, dass Babykost-Hersteller Claus Hipp der nächste Bundespräsident werden soll, schließlich stehe er – Claus Hipp – mit seinem Namen dafür ein, dass alles gut wird, wie die „Hipp“-Werbespots suggerieren.
Für die Zuschauer im Saal gab es anschließend einen Sprachkurs in Fränkisch. Frittrang verglich die fränkische Sprache mit einem Zahnarztbesuch. Je nachdem, welcher Teil der Zunge durch eine Narkose betäubt wird, kommt man entweder aus Ober- oder Unterfranken. Den Beweis demonstrierte Götz Frittrang gleich selbst.
Gretel Schulze und Andreas Zieger reflektierten noch einmal das zurückliegende Friedrich-Jahr. Sie, waschechte Preußin, und er als zugereister Sachse, philosophierten über preußische Tugenden und sächsische Gemütlichkeit. „Wir feiern durch bis zum 400. Geburtstag!“ rief Schulze unter dem Gejohle des Publikums.
Auch vor der aktuellen Politik machte das Potsdamer Kabarett nicht halt. Schulzes Mundwinkel hingen genauso schön nach unten wie die der Kanzlerin. „Zeigt die Kanzlerin Gesicht, fürchten wir uns trotzdem nicht“, verkündete Andreas Zieger. Seine Bühnenpartnerin, die „Vorsitzende des Vereins zum kontrollierten Abbrennen des Potsdamer Stadtschlosses“ revanchierte sich mit einer Herbert-Grönemeyer-Parodie, die es in sich hatte. Seinen großen Hit „Männer“ parodierte Schulze mit Mimik, Gestik und hochdeutschen Worten. „Endlich verstehe ich mal den Text“, freute sich Zieger und sprach dem Publikum aus dem Herzen.
Nach der Pause, in der sich das Küchenteam mit leckeren kleinen Snacks auszeichnete, gelang den Veranstaltern eine echte Überraschung, die bis zum Ende geheim gehalten werden konnte. Michael Ranz vom Kabarettduo „Ranz & May“ feierte unter dem stürmischen Applaus des Publikums sein Comeback nach einer schweren Erkrankung. „Der arme Kerl musste die ganze Zeit in der Garderobe warten und durfte nicht herauskommen, damit ihn auch ja keiner sieht!“, verriet Birgit Hendrischke nach der Show.
Michael Ranz spielte seine Paraderolle, den tuntigen „Adventureman“, der von seinen Nachbarn mit so absurden Ideen wie „Urlaub einmal zu Hause machen“ terrorisiert wird.
Mit Terror ganz anderer Art kennt sich Gretel Schulze aus. Beim Thema „Wellness-Terror“ redete sich das kleine Energiebündel im zweiten Programmblock ohne einmal Luft zu holen dermaßen in Rage, dass man Angst um ihre Gesundheit haben musste
Zu diesem Zeitpunkt kämpfte auch das Saalpublikum schon mit ersten Beschwerden. Das Zwerchfell schmerzte bereits vom vielen Lachen, einige Zuschauer kamen kaum hinterher, sich die Lachtränen aus den Augen zu wischen. Als dann zum Abschluss der Marathonveranstaltung noch einmal Michael Ranz die Bühne betrat und den Opa spielte, der jetzt endlich Internet hat, war die Stimmung im Saal auf dem Siedepunkt angekommen. Ranz erklärte, wie man in diversen „Forumse“ wahlweise die Ost- oder Westbevölkerung auf die Palme bringen kann. Das gipfelte in der Bemerkung: „Die Mauer im Kopf ist weg! Aber der Todesstreifen ist noch da!“
Nach gut vier Stunden neigte sich der Abend dem Ende zu. Hieronymus bat noch einmal alle Künstler auf die Bühne, las aber vorsichtshalber diesmal die Namen vom Zettel ab. Das Publikum forderte mit donnerndem Applaus nach einer Zugabe. Nach kurzer Beratung unter den Künstlern durfte das Potsdamer Kabarett den Schlusspunkt unter eine Kabarettnacht setzen, die nach Meinung vieler Besucher, darunter vieler Stammgäste, die bisher Beste war. Hieronymus, Götz Frittrang, Gretel Schulze, Andreas Zieger und Michael Ranz feuerten fast ununterbrochen Lachsalven ab und sorgten so mit ihren Darbietungen für einen unterhaltsamen und unvergesslichen Abend voller Überraschungen, der bei dem einen oder anderen Zuschauer noch eine ganze Weile nachwirken wird.
Eine extra große Portion Humor, gewürzt mit einigen Überraschungen, servierte das Restaurant „Zum Kuckuck“ seinen Gästen zur mittlerweile „4. Langen Nacht des Kabaretts“.
Schon seit Wochen war die Veranstaltung restlos ausverkauft. Wenige Stunden vor Beginn gab es dann für die Veranstalter eine böse Überraschung. Anna Piechotta aus Hannover war für den musikalischen Teil des Abends gebucht, musste aber kurzfristig wegen Erkrankung absagen. Birgit Hendrischke, die Organisatorin des Abends, hängte sich ans Telefon, um Ersatz zu beschaffen. Welchen guten Ruf die Kabarettnächte in Groß Jamno mittlerweile haben, zeigte sich bereits wenige Minuten später. Nach zwei Absagen war der dritte Anruf ein Volltreffer. Gretel Schulze, schon seit DDR-Zeiten vielen als Kabarettistin und Chansonsängerin bekannt, und Andreas Zieger, beide vom Potsdamer Kabarett „Obelisk“, sagten spontan zu und verzichten damit auf ihren einzigen spielfreien Tag in dieser Woche.
Mit halbstündiger Verspätung auf Grund von Anreiseschwierigkeiten der Künstler begann der Abend, moderiert von Magier Hieronymus, der sich selbst als „Kapitän der guten Laune“ bezeichnet, jedoch in seiner bekannt mürrischen Art wie ein Oberlehrer sein Publikum herumkommandierte und vorlaute Zuschauer zurechtwies. Mit starrem Gesichtsausdruck und finsterer Miene verzauberte er allerdings das Publikum immer wieder aufs Neue, nicht ohne ständig darauf hinzuweisen, dass der Platz direkt vor der Bühne ein „blöder Platz“ sei. Pech für den Platzinhaber, der ab sofort nur noch als „Herr Blöder Platz“ tituliert wurde.
Götz Frittrang, von Hieronymus im Eifer des Gefechts schon mal als Götz Fritzfatz angekündigt, machte sich in seinem Programm über Schwaben, Oldenburger und Berliner lustig. Außerdem forderte er, dass Babykost-Hersteller Claus Hipp der nächste Bundespräsident werden soll, schließlich stehe er – Claus Hipp – mit seinem Namen dafür ein, dass alles gut wird, wie die „Hipp“-Werbespots suggerieren.
Für die Zuschauer im Saal gab es anschließend einen Sprachkurs in Fränkisch. Frittrang verglich die fränkische Sprache mit einem Zahnarztbesuch. Je nachdem, welcher Teil der Zunge durch eine Narkose betäubt wird, kommt man entweder aus Ober- oder Unterfranken. Den Beweis demonstrierte Götz Frittrang gleich selbst.
Gretel Schulze und Andreas Zieger reflektierten noch einmal das zurückliegende Friedrich-Jahr. Sie, waschechte Preußin, und er als zugereister Sachse, philosophierten über preußische Tugenden und sächsische Gemütlichkeit. „Wir feiern durch bis zum 400. Geburtstag!“ rief Schulze unter dem Gejohle des Publikums.
Auch vor der aktuellen Politik machte das Potsdamer Kabarett nicht halt. Schulzes Mundwinkel hingen genauso schön nach unten wie die der Kanzlerin. „Zeigt die Kanzlerin Gesicht, fürchten wir uns trotzdem nicht“, verkündete Andreas Zieger. Seine Bühnenpartnerin, die „Vorsitzende des Vereins zum kontrollierten Abbrennen des Potsdamer Stadtschlosses“ revanchierte sich mit einer Herbert-Grönemeyer-Parodie, die es in sich hatte. Seinen großen Hit „Männer“ parodierte Schulze mit Mimik, Gestik und hochdeutschen Worten. „Endlich verstehe ich mal den Text“, freute sich Zieger und sprach dem Publikum aus dem Herzen.
Nach der Pause, in der sich das Küchenteam mit leckeren kleinen Snacks auszeichnete, gelang den Veranstaltern eine echte Überraschung, die bis zum Ende geheim gehalten werden konnte. Michael Ranz vom Kabarettduo „Ranz & May“ feierte unter dem stürmischen Applaus des Publikums sein Comeback nach einer schweren Erkrankung. „Der arme Kerl musste die ganze Zeit in der Garderobe warten und durfte nicht herauskommen, damit ihn auch ja keiner sieht!“, verriet Birgit Hendrischke nach der Show.
Michael Ranz spielte seine Paraderolle, den tuntigen „Adventureman“, der von seinen Nachbarn mit so absurden Ideen wie „Urlaub einmal zu Hause machen“ terrorisiert wird.
Mit Terror ganz anderer Art kennt sich Gretel Schulze aus. Beim Thema „Wellness-Terror“ redete sich das kleine Energiebündel im zweiten Programmblock ohne einmal Luft zu holen dermaßen in Rage, dass man Angst um ihre Gesundheit haben musste
Zu diesem Zeitpunkt kämpfte auch das Saalpublikum schon mit ersten Beschwerden. Das Zwerchfell schmerzte bereits vom vielen Lachen, einige Zuschauer kamen kaum hinterher, sich die Lachtränen aus den Augen zu wischen. Als dann zum Abschluss der Marathonveranstaltung noch einmal Michael Ranz die Bühne betrat und den Opa spielte, der jetzt endlich Internet hat, war die Stimmung im Saal auf dem Siedepunkt angekommen. Ranz erklärte, wie man in diversen „Forumse“ wahlweise die Ost- oder Westbevölkerung auf die Palme bringen kann. Das gipfelte in der Bemerkung: „Die Mauer im Kopf ist weg! Aber der Todesstreifen ist noch da!“
Nach gut vier Stunden neigte sich der Abend dem Ende zu. Hieronymus bat noch einmal alle Künstler auf die Bühne, las aber vorsichtshalber diesmal die Namen vom Zettel ab. Das Publikum forderte mit donnerndem Applaus nach einer Zugabe. Nach kurzer Beratung unter den Künstlern durfte das Potsdamer Kabarett den Schlusspunkt unter eine Kabarettnacht setzen, die nach Meinung vieler Besucher, darunter vieler Stammgäste, die bisher Beste war. Hieronymus, Götz Frittrang, Gretel Schulze, Andreas Zieger und Michael Ranz feuerten fast ununterbrochen Lachsalven ab und sorgten so mit ihren Darbietungen für einen unterhaltsamen und unvergesslichen Abend voller Überraschungen, der bei dem einen oder anderen Zuschauer noch eine ganze Weile nachwirken wird.
Eine extra große Portion Humor, gewürzt mit einigen Überraschungen, servierte das Restaurant „Zum Kuckuck“ seinen Gästen zur mittlerweile „4. Langen Nacht des Kabaretts“.
Schon seit Wochen war die Veranstaltung restlos ausverkauft. Wenige Stunden vor Beginn gab es dann für die Veranstalter eine böse Überraschung. Anna Piechotta aus Hannover war für den musikalischen Teil des Abends gebucht, musste aber kurzfristig wegen Erkrankung absagen. Birgit Hendrischke, die Organisatorin des Abends, hängte sich ans Telefon, um Ersatz zu beschaffen. Welchen guten Ruf die Kabarettnächte in Groß Jamno mittlerweile haben, zeigte sich bereits wenige Minuten später. Nach zwei Absagen war der dritte Anruf ein Volltreffer. Gretel Schulze, schon seit DDR-Zeiten vielen als Kabarettistin und Chansonsängerin bekannt, und Andreas Zieger, beide vom Potsdamer Kabarett „Obelisk“, sagten spontan zu und verzichten damit auf ihren einzigen spielfreien Tag in dieser Woche.
Mit halbstündiger Verspätung auf Grund von Anreiseschwierigkeiten der Künstler begann der Abend, moderiert von Magier Hieronymus, der sich selbst als „Kapitän der guten Laune“ bezeichnet, jedoch in seiner bekannt mürrischen Art wie ein Oberlehrer sein Publikum herumkommandierte und vorlaute Zuschauer zurechtwies. Mit starrem Gesichtsausdruck und finsterer Miene verzauberte er allerdings das Publikum immer wieder aufs Neue, nicht ohne ständig darauf hinzuweisen, dass der Platz direkt vor der Bühne ein „blöder Platz“ sei. Pech für den Platzinhaber, der ab sofort nur noch als „Herr Blöder Platz“ tituliert wurde.
Götz Frittrang, von Hieronymus im Eifer des Gefechts schon mal als Götz Fritzfatz angekündigt, machte sich in seinem Programm über Schwaben, Oldenburger und Berliner lustig. Außerdem forderte er, dass Babykost-Hersteller Claus Hipp der nächste Bundespräsident werden soll, schließlich stehe er – Claus Hipp – mit seinem Namen dafür ein, dass alles gut wird, wie die „Hipp“-Werbespots suggerieren.
Für die Zuschauer im Saal gab es anschließend einen Sprachkurs in Fränkisch. Frittrang verglich die fränkische Sprache mit einem Zahnarztbesuch. Je nachdem, welcher Teil der Zunge durch eine Narkose betäubt wird, kommt man entweder aus Ober- oder Unterfranken. Den Beweis demonstrierte Götz Frittrang gleich selbst.
Gretel Schulze und Andreas Zieger reflektierten noch einmal das zurückliegende Friedrich-Jahr. Sie, waschechte Preußin, und er als zugereister Sachse, philosophierten über preußische Tugenden und sächsische Gemütlichkeit. „Wir feiern durch bis zum 400. Geburtstag!“ rief Schulze unter dem Gejohle des Publikums.
Auch vor der aktuellen Politik machte das Potsdamer Kabarett nicht halt. Schulzes Mundwinkel hingen genauso schön nach unten wie die der Kanzlerin. „Zeigt die Kanzlerin Gesicht, fürchten wir uns trotzdem nicht“, verkündete Andreas Zieger. Seine Bühnenpartnerin, die „Vorsitzende des Vereins zum kontrollierten Abbrennen des Potsdamer Stadtschlosses“ revanchierte sich mit einer Herbert-Grönemeyer-Parodie, die es in sich hatte. Seinen großen Hit „Männer“ parodierte Schulze mit Mimik, Gestik und hochdeutschen Worten. „Endlich verstehe ich mal den Text“, freute sich Zieger und sprach dem Publikum aus dem Herzen.
Nach der Pause, in der sich das Küchenteam mit leckeren kleinen Snacks auszeichnete, gelang den Veranstaltern eine echte Überraschung, die bis zum Ende geheim gehalten werden konnte. Michael Ranz vom Kabarettduo „Ranz & May“ feierte unter dem stürmischen Applaus des Publikums sein Comeback nach einer schweren Erkrankung. „Der arme Kerl musste die ganze Zeit in der Garderobe warten und durfte nicht herauskommen, damit ihn auch ja keiner sieht!“, verriet Birgit Hendrischke nach der Show.
Michael Ranz spielte seine Paraderolle, den tuntigen „Adventureman“, der von seinen Nachbarn mit so absurden Ideen wie „Urlaub einmal zu Hause machen“ terrorisiert wird.
Mit Terror ganz anderer Art kennt sich Gretel Schulze aus. Beim Thema „Wellness-Terror“ redete sich das kleine Energiebündel im zweiten Programmblock ohne einmal Luft zu holen dermaßen in Rage, dass man Angst um ihre Gesundheit haben musste
Zu diesem Zeitpunkt kämpfte auch das Saalpublikum schon mit ersten Beschwerden. Das Zwerchfell schmerzte bereits vom vielen Lachen, einige Zuschauer kamen kaum hinterher, sich die Lachtränen aus den Augen zu wischen. Als dann zum Abschluss der Marathonveranstaltung noch einmal Michael Ranz die Bühne betrat und den Opa spielte, der jetzt endlich Internet hat, war die Stimmung im Saal auf dem Siedepunkt angekommen. Ranz erklärte, wie man in diversen „Forumse“ wahlweise die Ost- oder Westbevölkerung auf die Palme bringen kann. Das gipfelte in der Bemerkung: „Die Mauer im Kopf ist weg! Aber der Todesstreifen ist noch da!“
Nach gut vier Stunden neigte sich der Abend dem Ende zu. Hieronymus bat noch einmal alle Künstler auf die Bühne, las aber vorsichtshalber diesmal die Namen vom Zettel ab. Das Publikum forderte mit donnerndem Applaus nach einer Zugabe. Nach kurzer Beratung unter den Künstlern durfte das Potsdamer Kabarett den Schlusspunkt unter eine Kabarettnacht setzen, die nach Meinung vieler Besucher, darunter vieler Stammgäste, die bisher Beste war. Hieronymus, Götz Frittrang, Gretel Schulze, Andreas Zieger und Michael Ranz feuerten fast ununterbrochen Lachsalven ab und sorgten so mit ihren Darbietungen für einen unterhaltsamen und unvergesslichen Abend voller Überraschungen, der bei dem einen oder anderen Zuschauer noch eine ganze Weile nachwirken wird.