Einladung zur Ausstellungseröffnung
Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten hat eine Wanderausstellung „Terror in der Provinz Brandenburg“ erarbeitet, die an die frühen Konzentrationslager in der damaligen Provinz Brandenburg erinnert. Viele dieser oft kurzzeitigen Folterstätten sind heute vergessen. In der Ausstellung werden wichtige Ereignisse der Jahre 1933 und 1934 thematisiert. Sie zeigt deren Auswirkung in der Provinz Brandenburg und stellt die politischen Akteure vor. Im Mittelpunkt stehen dabei Biografien von Inhaftierten.
Die Eröffnung der Ausstellung durch Landrat Harald Altekrüger wird begleitet durch einen ausführlichen Vortrag zur Thematik von Prof. Dr. Günter Morsch, Leiter der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen sowie Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Sie findet am Montag, dem 6. Juni 2016, um 15.00 Uhr im 1. Obergeschoss des Kreishauses, Heinrich-Heine-Straße 1, in 03149 Forst (Lausitz) statt.
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen!
Die Wanderausstellung gastiert bis zum 15.07.2016 im Kreishaus Forst (Lausitz) und kann während des gesamten Ausstellungszeitraumes zu den Öffnungszeiten des Kreishauses besucht werden.
Hintergrund:
Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Die Nationalsozialisten feierten ihren Sieg in großen Kundgebungen. Vor den Augen der Öffentlichkeit verschleppten örtliche SA-Standarten, SS und Polizei in allen Regionen Brandenburgs politische Gegner der neuen Regierung – überwiegend Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter, darunter auch viele Abgeordnete von Stadt- und Kreisparlamenten – und sperrten sie in provisorischen Haftstätten ein. Genutzt wurden leerstehende Fabrikgebäude, Garagen, alte Schulen oder Keller. Die Verhafteten wurden gedemütigt, misshandelt und gefoltert. Viele überlebten die Torturen nicht, darunter auch Prominente wie der Schriftsteller Erich Mühsam. Lokalzeitungen berichteten breit über die Verhaftungen und Konzentrationslager.
Bereits am 21. März 1933 richtete die SA in Oranienburg das erste KZ Preußens ein; in den Monaten danach kamen weitere sieben Lager hinzu. Bis Oktober 1933 löste die NS-Regierung die meisten der spontan eingerichteten Folterstätten und kleineren Lager zu Gunsten von größeren Konzentrationslagern wie Oranienburg und Brandenburg auf.
Foto: Helmut P. Fleischhauer
Quelle: Pressestelle Landkreis Spree-Neiße