Obwohl das Benefizkonzert der Cottbuser Band Silent Green am dritten Advent in der Caseler Kirche bereits Tradition hat, war die achte Auflage am vergangenen Sonntag doch etwas Besonderes. Die Kirchengemeinde und der Förderverein Kirche Casel e.V. feierten den Abschluss der Kirchensanierung. Woran man im Jahr 2010 noch nicht so richtig glauben konnte, ist nun wahr geworden: Das Dach, der Turm und Teile des Gebälks sind erneuert. Die Kirche ist vor dem Verfall gerettet. Grund zum Stolz haben die Akteure deshalb, weil in beispielloser Weise Eigenmittel in Höhe von 25 000 Euro gesammelt wurden. Ob beim Walleien zu Ostern, beim Johannisreiten, beim Weihnachtsmarkt oder dem legendären Adventskonzert: Die Caseler konnten Menschen aus nah und fern überzeugen, Geld für die Sanierung des Gotteshauses zu geben. Damit standen Türen für zahlreiche Fördermittelprogramme offen. Insgesamt sind schließlich 194 000 Euro verbaut worden.
Superintendent Thomas Köhler vom Kirchenkreis Niederlausitz lobte das Engagement. „Andere Gemeinden resignieren vor der Aufgabe, Eigenmittel zu beschaffen. Anders in Casel. Hier hat man beherzt das Engagement ergriffen“, sagte er. Und es habe sich gelohnt. Der Dank richtet sich an alle Unterstützer, im Besonderen aber an Irene Dommaschk, die unermüdliche Vorsitzende des Fördervereins.
Wenn es auch zunächst Grund zum Feiern gebe, gehe es weiter, ermunterte Irene Dommaschk die Konzertgäste. Im Archiv des Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege warte die wertvolle mittelalterliche Madonnenfigur auf ihre Restauration. Außerdem wolle man die Weihekreuze im Innenraum freilegen lassen. Sie befinden sich unmittelbar neben der Kirchentür. „Wir wissen, dass sie da sind und wollen sie sichtbar machen. Sie beweisen nämlich, dass unsere Kirche älter ist als die bislang offizielle Angabe, die von 600 Jahren spricht“, beschreibt sie ihre Pläne. „Jetzt ist aber erstmal Weihnachten. Im nächsten Jahr sehen wir weiter.“
Foto: Franziska Dorn
pm/red