Dass die Dissener und Striesower es verstehen, tolle Feste zu feiern, haben sie (nicht nur) beim Brandenburger Dorf- und Erntefest 2011 in Dissen gezeigt. Nun ist Striesow an der Reihe und lädt am 6./7. September zu einem Festwochenende anlässlich des 550. Geburtstages des Dorfes ein.
Im so genannten Lausitzkopial des Markgrafen Friedrichs II. von Brandenburg ist für den 6. Juli 1464 vermerkt, dass Witche Kotwitz mit Gütern in der Herrschaft Cottbus belehnt wird. Dazu gehörten u. a. Werben, Dissen und eben „Strißo“. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung und so feiert Striesow, das sich zum 31.12.2001 mit Dissen zusammenschloss, 2014 also seinen 550. Geburtstag. Da es im Dorf bislang nicht üblich war, Dorfjubiläen groß zu feiern, wird das anstehende Fest eine Premiere, für die sich die Einwohner eine Menge haben einfallen lassen. Im August 2013 wurde deshalb das Festkomitee gegründet, in dem Vertreter aller Striesower Vereine, der Kita, der Feuerwehr etc. das Fest gemeinsam vorbereiten.
Los geht es am Samstag, dem 6. September, um 13 Uhr, mit einem Festgottesdienst an der Glocke, begleitet von Posaunenklängen. Nach der offiziellen Eröffnung mit Grußworten und Gratulationen beginnt gegen 14.20 Uhr ein buntes Festprogramm mit den „Lindenmusikanten“, einem Kinderzirkus, Spiel- und Bastelstraße und der feierlichen Kaffeetafel.
Das Jubiläum des Dorfes wird zum Anlass genommen, die Hochwasserhelfer des Jahres 2013 aus dem Amtsbereich zu ehren. Denn besonders brisant war die Situation am Spreedeich zwischen Dissen und Fehrow. Auf Höhe von Striesow musste der Damm von den freiwilligen Helfern an mehreren Stellen verstärkt werden. Striesow hatte in seiner Geschichte zahlreiche schwere Hochwasser zu überstehen, so in den Jahren 1845, 1871, 1888, 1889 oder 1927. Gleich zweimal ist Striesow 1897 von Hochwassern heimgesucht worden. Die letzte große Wassernot gab es 1957. Viele ältere Striesower haben diese miterlebt.
Am Abend gehen das Heimatmuseum Dissen und „Stary lud“ anlässlich 10. Museumsnacht im Lausitzer Museenland fremd und laden ins Archiv nach Striesow ein. Fremd gegangen wird um 19 Uhr auch im amüsanten Bauernschwank „Das Kälber brüten“ von Hans Sachs, aufgeführt vom Amateurtheater „Die Calauer“. Eine resolute Frau und ihr tollpatschiger Mann lösen kleine Eheprobleme auf ungewöhnliche Art und Weise.
Bereits am frühen Abend stimmt die sorbische Männergesangsgruppe „Pźespoli“ sorbische Trink- und Liebeslieder an. Zu sehen ist auch die Sonderausstellung „550 Jahre Geschichte in Striesow“.
Der Sonntag, 7. September, verspricht ganz besondere Erlebnisse. Beim Festumzug um 13 Uhr werden Geschichte und Alltagsleben von Striesow dargestellt. Auch viele Gäste werden sich beteiligen, so natürlich die Nachbarn aus Dissen.
Der Traditionsverein Striesow gestaltet im Anschluss ein Druschfest und wird an der historischen Dreschmaschine und mit Dreschflegel vorführen, wie das Korn aus den Ähren geschlagen wird. Die Frauen werden dazu ihre beliebte Vesper zeigen. Die Striesower Jugend belebt den alten Erntebrauch des Kranzstechens.
Um 14 Uhr beginnt das bunte Bühnenprogramm mit Bernd Pittkunings, der Linedance-Gruppe Striesow, dem Traditionsverein Schmogrow, der Striesower Nachwuchsband „Impact“ und mit „NaUnd“.
Oldtimerausstellung, Handwerker- und Händlermarkt, Strohhüpfburg, Tierschau, offene Höfe und natürlich viele kulinarische Freuden werden an beiden Tagen geboten.
Quelle: Amt Burg