Nachdem gestern zum ersten Mal im Landkreis Spree-Neiße eine Corona-Mutation bei einem Mann festgestellt wurde, hat der Landkreis jetzt alle erforderlichen Schutzmaßnahmen eingeleitet. Demzufolge befinden sich seine Ehefrau, seine Schwiegermutter sowie ein Hund für 14-Tage in Quarantäne. Den Betroffenen geht es den Umständen entsprechend gut und sie wurden ebenfalls auf die B.1.1.7-Variante getestet. Weiterhin prüft der Landkreis im Infektionsort ab dem 01. Februar 2021 PCR-Abstriche in Kitas und Schulen.
Der Landkreis Spree-Neiße teilte dazu mit:
Das virologische Referenzlabor für Genomsequenzierung am Carl-Thiem-Klinikum (CTK) hat am 28.01.2021 erstmals mittels Marker-PCR die B.1.1.7-Variante des SARS-CoV-2-Virus im Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa nachgewiesen. Der erkrankte Mann befindet sich bereits seit dem 26. Januar 2021 in Isolation. Die im Haushalt lebende Ehefrau und Schwiegermutter, ein beruflicher Kontakt sowie eine Kontaktperson des im Haushalt lebenden Hundes befinden sich ebenfalls in 14-tägiger Quarantäne. Allen Betroffenen geht es den Umständen entsprechend gut. Sie werden auf die B.1.1.7-Variante getestet –einschließlich des Hundes, der ebenfalls einem Tierarzt vorgestellt und beprobt wird. Darüber hinaus prüft der Landkreis Spree-Neiße/ Wokrejs Sprjewja-Nysa ab dem 01. Februar 2021 PCR-Abstriche in Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen im Infektionsort.
Landrat Harald Altekrüger: „Das Feststellen einer der neuen Varianten kommt nicht unerwartet. Ich rufe daher zur Besonnenheit auf. Wichtig ist, dass wir schnell reagieren – und das haben wir. Alle Kontaktpersonen des erkrankten Mannes werden besonders sorgfältig nachverfolgt und isoliert. Das Gesundheitsamt überprüft und unterstützt alle Betroffenen engmaschig durch tägliche Telefonate. Zudem untersuchen wir, ob es sich um einen Einzelfall handelt oder ein größeres Ausbruchsgeschehen vorliegt. Nicht zuletzt steht der Ansteckungsweg des Erstfalls im besonderen Fokus. Nach dem ausführlichen Befragen aller Involvierten erhoffen wir uns bald Klarheit darüber, wo sich der Mann angesteckt haben könnte. Nach ersten Informationen ist er in letzter Zeit nicht gereist.“
Hintergrund: Um einen besseren Überblick über die zirkulierenden Mutationen des SARS-CoV-2-Virus zu bekommen, unterstützt das Land Brandenburg das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) beim Aufbau eines Referenzlabors zur Virusgenomsequenzierung mit 529.000 Euro. Die Genomsequenzierung findet in enger Kooperation mit der TH Wildau statt.
Seit Anfang dieser Woche werden am CTK positive Covid-19-PCR-Nachweise auf das Vorliegen der britischen Virus-Variante kontrolliert. Bisher wurden 73 Proben von Sars-Cov2- Erstnachweisen darauf untersucht (Stand 28.01.2021). In einer Probe war die UK-Variante B.1.1.7 nachweisbar. In circa zwei Wochen wird das Referenzlabor am CTK in größerem Maßstab Proben aus ganz Brandenburg auf mögliche Mutationen des SarsCoV2-Virus analysieren können.
Nach der neuen Coronavirus-Surveillanceverordnung des Bundesgesundheitsministeriums, die am 19. Januar 2021 in Kraft trat, sind mindestens fünf Prozent aller positiven Covid-19-PCR-Nachweise auf das Vorliegen neuer Virus-Varianten zu kontrollieren. Ziel der Analysen ist es, Kenntnisse über eine mögliche Ausbreitung der Corona-Mutationen zu erhalten.
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Red. / Presseinfo