Domowina-Vorsitzender Statnik: EU-Dokumente künftigt auch mal auf Samisch oder Sorbisch?
Anlässlich des Europäischen Tages der Sprachen am 26.9. hat sich der Vorsitzende des Dachverbandes der Lausitzer Sorben, der Domowina, Dawid Statnik, für eine Weiterentwicklung der Sprachenpolitik in der EU ausgesprochen. Unter Verweis auf die besonderen Stärken jeder Sprache fordert Statnik, dass künftig der Originaltext eines neuen offiziellen EU-Dokumentes (die Grundlage aller weiteren Übersetzungen) auch mal in sorbischer oder einer anderen Regional- bzw. Minderheitensprache verfasst wird. Für die entsprechenden Empfehlungen und eine „aktive Sprachen-Landschaftspflege” soll künftig ein „Haus der Sprachen Europas“ zuständig sein. Diese neue Institution soll außer einem Büro an zentralem Ort lediglich über digitale Niederlassungen in allen europäischen Sprachgemeinschaften verfügen.
Eine weitere langfristige Aufgabe dieses „Hauses“ ist „die Implementierung und Initiierung von Software-Entwicklungen, die der barrierefreien Handhabung und Übersetzung aller Sprachen unabhängig von der Zahl der Sprechenden dienen. Es gibt vielfältige Initiativen zur Verankerung ,kleiner‘ Sprachen im Zeitalter der Digitalisierung, dieses Schlüsselthema darf nicht länger vom Enthusiasmus einzelner Aktivisten und Wohlwollen mächtiger Anbieter abhängig sein. Die Spracherkennung und Vorlesefunktion beispielsweise müssen gleich gut sein, egal ob es um Englisch oder Sorbisch geht.“ Sein Plädoyer für gleiche Rechte der kleinsten Sprache hat Statnik in der größten Sprache des Kontinents verfasst, was die Zahl der Muttersprachler angeht: auf Deutsch: https://domowina.blog/2021/09/25/original-eines-eu-dokuments-auch-mal-auf-samisch-oder-sorbisch/
(Pressemitteilung der Domowina)