Kulturministerin Martina Münch hat am 05.01. gemeinsam mit dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, am Festgottesdienst zum 200-jährigen Bestehen der Evangelischen Kirchengemeinde in Neuzelle (Landkreis Oder-Spree) teilgenommen und die Ausstellung ‘Fundstücke aus dem Evangelischen Lehrerseminar‘ eröffnet. Sie gratulierte der Gemeinde zum Jubiläum und würdigte das 200-jährige Miteinander von katholischer und evangelischer Kirche auf dem historischen Klostergelände. „Das Jubiläum bildet den Startpunkt für ein herausragendes Jubiläumsjahr in Neuzelle: Neben 200 Jahre Evangelische Kirche feiern wir auch 750 Jahre Klostergründung. Und mit der im vergangenen Jahr beendeten Sanierung der evangelischen Kirche zum Heiligen Kreuz erstrahlt ein weiterer und wichtiger Baustein des barocken Ensembles der historischen Klosteranlage wieder in neuem Glanz – damit hat die Klosteranlage nochmals deutlich an Strahlkraft gewonnen“, so Münch. „Die vor Ort ansässigen Akteure, insbesondere die Landesstiftung, die beiden Kirchengemeinden und die Schule in freier Trägerschaft, haben das Klosterareal in den vergangenen Jahrzehnten mit vielfältigen Aktionen neu belebt. Die geplante Wiederansiedlung von Zisterzienser-Mönchen knüpft nicht nur an eine jahrhundertealte Stiftstradition an, sie kann auch zur weiteren, nachhaltigen Belebung des beitragen und weitere Besucherinnen und Besucher anziehen.“
Das 1268 gegründete Kloster Neuzelle wurde 1817 aufgelöst und säkularisiert, der Besitz wurde in ein preußisch-staatliches Stift überführt. Die zwischen 1730 und 1740 gebaute katholische Kreuzkirche wurde danach der evangelischen Kirche überlassen, der erste evangelische Gottesdienst wurde dort am 04. Januar 1818 gefeiert. Im Rahmen der 2009 begonnenen und 2017 beendeten umfassenden Sanierungsmaßnahmen wurden unter anderem die Dächer, Türme und Fassaden saniert, im Innern gab es Restaurierungsarbeiten am Kreuzaltar und an der Orgelempore. Die Sanierung wurde mit Mitteln des Bundes, des Landes und der Stiftung Stift Neuzelle in Höhe von mehr als 3 Millionen Euro finanziert
Die barocke Stiftskirche St. Marien wurde auch nach 1817 weiter von der katholischen Kirche genutzt, seit 1946 ist sie Wallfahrtskirche des Bistums Görlitz. Das Klostergelände gehört der 1996 gegründeten Stiftung Stift Neuzelle des Landes Brandenburg. Seit Anfang der 1990er Jahre wurden mehr als 50 Millionen Euro an Landes-, Bundes- und EU-Mitteln sowie an privaten Spenden in die Gesamtanlage investiert. Zum 750-jährigen Bestehen des früheren Zisterzienserklosters in diesem Jahr soll dort ein neuer katholischer Konvent mit Mönchen gegründet werden.
Weitere Termine:
7.1.2018: mit Bischof Dr. M. Dröge
14:00 Neuzelle: Festgottesdienst
14.1.2018: mit Pfr. M. Groß
9:00 Wellmitz: Abendmahlsgottesdienst
10:30 Neuzelle: Abendmahlsgottesdienst mit Kindergottesdienst
Foto: © Holger Herschel.