Heute um 11.00 Uhr erfolgte der Start zum Bau des neuen Oderdeichs in der Neuzeller Niederung. Zunächst begrüßte der Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, Herr Jörg Vogelsänger, die anwesenden Gäste zu denen u.a. Bürgermeisterin Dagmar Püschel, Landrat Rolf Lindemann, Amtsdirektor Hans-Georg Köhler und der Kreistagsvorsitzende des Landkreises Oder-Spree, Herr Dr. Franz H. Berger, zählten.
Nach der Ansprache des Ministers gab es Erläuterungen durch den Landrat und Bürgermeisterin Dagmar Püschel ergänzte, dass sie sich sehr über die Baumaßnahme freue. Sie sieht sich als Kommunikator für dieses Vorhaben, welches sich noch im Territorium von Eisenhüttenstadt befindet.
Anschließend folgte der erste Spatenstich vom Minister Jörg Vogelsänger gemeinsam mit Bürgermeisterin Dagmar Püschel und Landrat Rolf Lindemann. „Damit bringen wir die 2007 begonnene Sanierung des Oderdeichs in der Neuzeller Niederung auf die Zielgerade“, erklärte Jörg Vogelsänger. „Wenn das Vorhaben 2020 in Gänze abgeschlossen ist, schützen der neue Deich und die entstandenen Überflutungsräumen vor einem 100-jährlichen Hochwasser.“
Das 3,1 Kilometer lange Teilstück zwischen Neuzeller Waschhausweg bis Eisenhüttenstadt ist das letzte zu ertüchtigende Drittel des bei den letzten großen Hochwassern stark belasteten Oderdeichs. Die 1997 und 2010 entstandenen Schäden wurden damals zunächst ad-hoc beseitigt, um einen Deichbruch zu verhindern.
Die Hauptdeichlinie wurde seit 2007 bereits in mehreren Bauabschnitten der Neuzeller Niederung verstärkt. Durch die Deichrückverlegung am Baulos 51 werden nach zwei fertiggestellten Rückverlegungen bei Ratzdorf und Wellmitz 50 Hektar zusätzliche Überschwemmungsflächen gewonnen. Dabei wird die Deichtrasse hinter den Auwald verlegt und zugleich eine Engstelle beseitigt. Der rund 10 Kilometer lange Hauptdeich schützt nach Fertigstellung des letzten Abschnitts neben Orten wie Ratzdorf, Wellmitz, Neuzelle und Lawitz auch 1.900 Hektar Äcker und Wiesen vor allem der Agrargenossenschaft Neuzelle sowie über 1.000 Kleingartenparzellen vor einem 100-jährlichen Hochwasser. Für den Fall noch extremerer Hochwasserereignisse wird darüber hinaus in den nächsten 10 Jahren ein Flutungspolder geschaffen, mit dem im äußersten Notfall der Hochwasserscheitel gekappt werden kann.
Mit der Umsetzung des Bauvorhabens mit einem Finanzumfang von acht Millionen Euro ist die Willi Meyer Bauunternehmen GmbH aus Falkensee beauftragt. 2017 wird zuerst ein neuer, viereinhalb Meter hoher Deich hinter dem Auwald errichtet. Ab dem Frühjahr 2018 wird der alte Deich zurück verlegt und verstärkt mit dem abgetragenen Material die neue Hochwasserschutzanlage. Danach werden ein Deichverteidigungsweg errichtet, Rasen aus einheimischem Saatgut angelegt, Deichrampen und sechs Ausweichstellen eingesetzt sowie Bibergitter zum Schutz vor Wühltieren eingesetzt.
Foto: © Stadt Eisenhüttenstadt