In den 1990ern angelegt, stehen die fast 100 Obstbäume in nahezu voller Größe und schönster Blütenpracht da. Das Projekt der Bürgerstiftung Spreewald ist im wahrsten Sinne des Wortes prächtig gediehen. Eine ehemalige lynarsche Wiese wurde von der Stiftung übernommen und mit Apfel- und Birnenbäumen bepflanzt. Obstbäume brauchen bekanntlich Pflege und eben auch Abnehmer für die Früchte. Ersteres hat die Stiftung übernommen und eine professionelle Baumschule damit beauftragt. Letzteres liegt in der Hand des Einzelnen. Holger Bartsch, Vorsitzender der Stiftung: „Was wir nicht wollen, ist eine Art Selbstbedienung, um es höflich zu formulieren. Die Obstbäume sind schließlich Privatbesitz der Stiftung. Was wir aber wollen, sind Baumpaten!“ Diese Idee scheint sich langsam rumzusprechen. Thomas Goebel, Geschäftsführer der Göritzer Agrar GmbH: „Wir haben spontan drei Bäume übernommen. Das Obst, ungespritzt und somit unbedenklich, können wir in unserer Bauernküche und in den Hofläden unseren Kunden anbieten. Wir werden noch weitere Bäume übernehmen. Das ist gut angelegtes Geld!“ Eine Patenschaft dauert drei Jahre und kostet in Summe 90 Euro, sie kann um weitere drei Jahre verlängert werden. Das Geld dient der Baumpflege und den anderen Unterhaltungsmaßnahmen. Der Radduscher Hofladenbesitzer Christian Schandog hat von der Aktion gehört und wird umgehend fünf Bäume in die Patenschaft nehmen. Die Wiese hat schon einen Pächter gefunden: Werner-Siegwart Schippel, der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, hält den Rasen kurz und sichert seinem Kleinvieh gesundes Futter mit dem einen oder anderen Fallobst drin. „Was nicht geerntet wird, stellen wir der Burger Mosterei Jank zur Verfügung. Im letzten Jahr waren das immerhin 1190 Kilogramm“, ergänzt Bartsch. Für Michael Petschick von der Biosphärenreservatsverwaltung hat die Streuobstwiese noch einen weiteren Wert: „Hier können sich Bienen und andere Insekten tummeln, Singvögel helfen bei der Schädlingsbekämpfung. Letztlich haben wir so ein intaktes Biotop hinzugewonnen.“ Petschick stellt in Aussicht, im Erntezeitraum bei der Sortenbestimmung zu helfen. „Jeder, der sein Obst bestimmen lassen möchte, auch sein privates aus dem Hausgarten, kann dann zu uns kommen. Den Termin geben wir rechtzeitig bekannt.“
Info: Die Streuobstwiese befindet sich aus Richtung Stradow gesehen, unmittelbar an der Burger Ersten Kolonie an der Kreisgrenze zu SPN. Potenzielle Baumpaten können sich direkt an die Stiftung in Lübbenau wenden (Tel.: 03542-85473 oder über www.spreewaldstiftung)