Vor dem Hintergrund, dass weltweit täglich fast 100 Arten aussterben, ist der Erhalt der biologischen Vielfalt (Biodiversität) ein Schwerpunkt in der deutschen Umweltpolitik. Im Mai werden in Bonn die Delegierten aus den Unterzeichnerstaaten der Internationalen Konvention über biologische Vielfalt zur 9. Konferenz der Vertragspartnerstaaten zusammenkommen. Schon im Vorfeld der Konferenz sollen zahlreichen Veranstaltungen auf die Bedeutung der biologischen Vielfalt aufmerksam machen. Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) hat aus diesem Anlass Medienvertreter zum heutigen bundesweiten Aktionstag in das Biosphärenreservat Spreewald eingeladen. Die 15 Brandenburger Großschutzgebiete werden mit Exkursionen und Vorträgen erfolgreiche Artenschutzprojekte vorstellen. „Vielen Menschen ist nicht bekannt, was Biodiversität bedeutet und das es sich dabei um eine ebenso wichtige Sache wie den Klimaschutz handelt“, sagte Woidke.
Im Biosphärenreservat Spreewald hat sich durch das Zusammenspiel von vielfältigen natürlichen Elementen wie Fließgewässern, Mooren, lehmigen und sandigen Böden, Moor-, Bruch- und Auenwäldern sowie der Jahrhunderte langen Bewirtschaftung durch den Menschen, eine überaus reiche biologische Vielfalt entwickelt. Aufgrund der schwierigen Bedingungen für die landwirtschaftliche Nutzung, hat sich diese einmalige Kulturlandschaft bis heute kaum verändert. Sie beherbergt zahlreiche Lebensräume (Biotoptypen), die andernorts bereits selten geworden oder ganz verschunden sind und daher heute als besonders schutzwürdig gelten.
Etwa 20 Prozent des Biosphärenreservates (Schutzzonen I und II) sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen und rund 27 Prozent als Flora-Fauna-Habitat-Gebiete des europäischen Schutzgebietsnetzes NATURA 2000. Sechs europaweit seltene Lebensraumtypen finden sich im Spreewald: Naturnahe Flüsse, Pfeifengraswiesen und magere Flachland-Mähwiesen, Hochstaudenfluren sowie naturnahe Auen– und Stieleichewälder. Darüber hinaus beherbergt der Spreewald zahlreiche nach Bundes- und Landesrecht geschützte Biotoptypen.
„Diese Vielfalt an Lebensräumen zu erhalten, ist für die Bewahrung der Artenvielfalt, aber auch für die touristische Attraktivität des Spreewaldes von entscheidender Bedeutung. Dies lässt sich nur durch eine entsprechend angepasste, extensive Bewirtschaftung erreichen“, erläuterte Woidke.
Dazu werden insbesondere mit den Landwirten des Spreewaldes spezielle Vereinbarungen im Rahmen spezieller Förderrichtlinien, wie dem Spreewaldwiesenprogramm und dem Vertragsnaturschutz, geschlossen. Diese beinhalten unter anderem angepassten Technikeinsatz oder speziell auf die Naturschutzbelange abgestimmte Mahdtermine und sichern den Landwirten den Ausgleich von Kosten bzw. Einkommensverlusten.
Reiche Flora und Fauna
Aufgrund der Lebensraumvielfalt gibt es im Spreewald auch eine reiche Pflanzenwelt. Bisher wurden fast 1.600 höhere Pflanzenarten gefunden. Über 585 hier vorkommende Farn– und Blütenpflanzen stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten oder gefährdeten Arten. Dies unterstreicht die große Bedeutung des Gebietes für den Artenschutz. Aufgrund seiner klimatischen Bedingungen beheimatet der Spreewald sowohl atlantisch verbreitete Pflanzenarten wie Königsfarn, Geißblatt und Sumpfsimse als auch kontinentale Arten wie Sand-Tragant und Blutroter Storchschnabel. Auf Moorstandorten kommen die nordisch-borealen Arten wie Sumpf-Porst, Rosmarin-Heide, Sonnentau und Moosbeere vor.
Auch die Fauna des Spreewaldes ist ausgesprochen artenreich. So sind mehr als 250 Vogelarten zu beobachten, davon sind 150 als Brutvögel heimisch. Weißstörche brüten mit über 100 Paaren in vielen Ortschaften der Region. Schwarzstorch, Kranich, Seeadler und Fischadler brüten in den ruhigen und feuchten Wäldern und finden ihre Nahrung in den fischreichen Gewässern sowie auf feuchten Wiesen. Als typische Waldbewohner brüten Klein-, Mittel-, Bunt-, Grün-, Schwarz- und Grauspecht sowie der Wendehals in alten Bäumen und Totholz. Die Wasserflächen, Feucht- und Nasswiesen des Spreewaldes sind Brut-, Rast- und Nahrungshabitat für Sumpf-, Wat- und Wasservögel. In den letzten Jahren haben sich Singschwan, Knäk-, Schell-, Reiher- und Löffelente hier neu angesiedelt. Das kleinräumige Mosaik von Wiesen, Äckern, Gehölzgruppen und kleinen Wäldern lockt Wiedehopf, Baumfalken, Wachtel, Rebhuhn und Sperbergrasmücke an. In den Trockenlebensräumen finden Neuntöter ihre Nahrung.
Im Biosphärenreservat wurden bisher 52 Säugetierarten erfasst. Bedeutend ist das Vorkommen des Fischotters, der in den Fließgewässern des gesamten Spreewalds verbreitet ist. Bemerkenswert ist zudem die Rückkehr des Bibers. Seit dem 19. Jahrhundert galt der Biber im Spreegebiet als ausgestorben, 2004 wurde er nördlich von Lübben im Spreewald erstmals wieder entdeckt.
In den naturnahen Wäldern des Spreewaldes leben Wildschwein, Reh, Rothirsch, Fuchs, Dachs um Baummarder. In den größeren Höhlen alter Bäume finden Fledermäuse Unterkunft (Braunes Langohr, Breitflügelfledermaus, Abendsegler und Wasserfledermaus). Insgesamt sind 13 Fledermausarten im Biosphärenreservat heimisch, besonders beachtenswert ist das Vorkommen der Zweifarbenfledermaus.
Unter dem besonderem Schutz der europäischen Natura 2000-Richtlinie stehen unter anderem der Fischotter, der Kammmolch, die Rotbauchunke, das Bachneunauge, die Fischarten Bitterling, Rapfen, Steinbeißer, Schlammpeitzger, die Kleine Flussmuschel, der Große Feuerfalter, die Libellenart Grüne Keiljungfer, die Großkäferarten Heldbock, Eremit, Hirschkäfer und die Schmale Windelschnecke.
Zahlreiche dieser Arten lassen sich auf speziellen Führungen mit der Naturwacht Spreewald oder im rahmen anderer naturtouristischer Angebote beobachten.
Weitere Informationen unter: www.mluv.brandenburg.de oder in den Publikationen „Lust auf NaTour“ und „Biologische Vielfalt erleben“. Beide kostenlos erhältlich bei:
Ministerium für Ländliche Entwicklung,
Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg,
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Heinrich-Mann-Allee 103
14473 Potsdam
Tel.: 0331/ 866 7010 oder 72 37
Fax:03317866 70 18
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Foto: Archivbild
Vor dem Hintergrund, dass weltweit täglich fast 100 Arten aussterben, ist der Erhalt der biologischen Vielfalt (Biodiversität) ein Schwerpunkt in der deutschen Umweltpolitik. Im Mai werden in Bonn die Delegierten aus den Unterzeichnerstaaten der Internationalen Konvention über biologische Vielfalt zur 9. Konferenz der Vertragspartnerstaaten zusammenkommen. Schon im Vorfeld der Konferenz sollen zahlreichen Veranstaltungen auf die Bedeutung der biologischen Vielfalt aufmerksam machen. Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) hat aus diesem Anlass Medienvertreter zum heutigen bundesweiten Aktionstag in das Biosphärenreservat Spreewald eingeladen. Die 15 Brandenburger Großschutzgebiete werden mit Exkursionen und Vorträgen erfolgreiche Artenschutzprojekte vorstellen. „Vielen Menschen ist nicht bekannt, was Biodiversität bedeutet und das es sich dabei um eine ebenso wichtige Sache wie den Klimaschutz handelt“, sagte Woidke.
Im Biosphärenreservat Spreewald hat sich durch das Zusammenspiel von vielfältigen natürlichen Elementen wie Fließgewässern, Mooren, lehmigen und sandigen Böden, Moor-, Bruch- und Auenwäldern sowie der Jahrhunderte langen Bewirtschaftung durch den Menschen, eine überaus reiche biologische Vielfalt entwickelt. Aufgrund der schwierigen Bedingungen für die landwirtschaftliche Nutzung, hat sich diese einmalige Kulturlandschaft bis heute kaum verändert. Sie beherbergt zahlreiche Lebensräume (Biotoptypen), die andernorts bereits selten geworden oder ganz verschunden sind und daher heute als besonders schutzwürdig gelten.
Etwa 20 Prozent des Biosphärenreservates (Schutzzonen I und II) sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen und rund 27 Prozent als Flora-Fauna-Habitat-Gebiete des europäischen Schutzgebietsnetzes NATURA 2000. Sechs europaweit seltene Lebensraumtypen finden sich im Spreewald: Naturnahe Flüsse, Pfeifengraswiesen und magere Flachland-Mähwiesen, Hochstaudenfluren sowie naturnahe Auen– und Stieleichewälder. Darüber hinaus beherbergt der Spreewald zahlreiche nach Bundes- und Landesrecht geschützte Biotoptypen.
„Diese Vielfalt an Lebensräumen zu erhalten, ist für die Bewahrung der Artenvielfalt, aber auch für die touristische Attraktivität des Spreewaldes von entscheidender Bedeutung. Dies lässt sich nur durch eine entsprechend angepasste, extensive Bewirtschaftung erreichen“, erläuterte Woidke.
Dazu werden insbesondere mit den Landwirten des Spreewaldes spezielle Vereinbarungen im Rahmen spezieller Förderrichtlinien, wie dem Spreewaldwiesenprogramm und dem Vertragsnaturschutz, geschlossen. Diese beinhalten unter anderem angepassten Technikeinsatz oder speziell auf die Naturschutzbelange abgestimmte Mahdtermine und sichern den Landwirten den Ausgleich von Kosten bzw. Einkommensverlusten.
Reiche Flora und Fauna
Aufgrund der Lebensraumvielfalt gibt es im Spreewald auch eine reiche Pflanzenwelt. Bisher wurden fast 1.600 höhere Pflanzenarten gefunden. Über 585 hier vorkommende Farn– und Blütenpflanzen stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten oder gefährdeten Arten. Dies unterstreicht die große Bedeutung des Gebietes für den Artenschutz. Aufgrund seiner klimatischen Bedingungen beheimatet der Spreewald sowohl atlantisch verbreitete Pflanzenarten wie Königsfarn, Geißblatt und Sumpfsimse als auch kontinentale Arten wie Sand-Tragant und Blutroter Storchschnabel. Auf Moorstandorten kommen die nordisch-borealen Arten wie Sumpf-Porst, Rosmarin-Heide, Sonnentau und Moosbeere vor.
Auch die Fauna des Spreewaldes ist ausgesprochen artenreich. So sind mehr als 250 Vogelarten zu beobachten, davon sind 150 als Brutvögel heimisch. Weißstörche brüten mit über 100 Paaren in vielen Ortschaften der Region. Schwarzstorch, Kranich, Seeadler und Fischadler brüten in den ruhigen und feuchten Wäldern und finden ihre Nahrung in den fischreichen Gewässern sowie auf feuchten Wiesen. Als typische Waldbewohner brüten Klein-, Mittel-, Bunt-, Grün-, Schwarz- und Grauspecht sowie der Wendehals in alten Bäumen und Totholz. Die Wasserflächen, Feucht- und Nasswiesen des Spreewaldes sind Brut-, Rast- und Nahrungshabitat für Sumpf-, Wat- und Wasservögel. In den letzten Jahren haben sich Singschwan, Knäk-, Schell-, Reiher- und Löffelente hier neu angesiedelt. Das kleinräumige Mosaik von Wiesen, Äckern, Gehölzgruppen und kleinen Wäldern lockt Wiedehopf, Baumfalken, Wachtel, Rebhuhn und Sperbergrasmücke an. In den Trockenlebensräumen finden Neuntöter ihre Nahrung.
Im Biosphärenreservat wurden bisher 52 Säugetierarten erfasst. Bedeutend ist das Vorkommen des Fischotters, der in den Fließgewässern des gesamten Spreewalds verbreitet ist. Bemerkenswert ist zudem die Rückkehr des Bibers. Seit dem 19. Jahrhundert galt der Biber im Spreegebiet als ausgestorben, 2004 wurde er nördlich von Lübben im Spreewald erstmals wieder entdeckt.
In den naturnahen Wäldern des Spreewaldes leben Wildschwein, Reh, Rothirsch, Fuchs, Dachs um Baummarder. In den größeren Höhlen alter Bäume finden Fledermäuse Unterkunft (Braunes Langohr, Breitflügelfledermaus, Abendsegler und Wasserfledermaus). Insgesamt sind 13 Fledermausarten im Biosphärenreservat heimisch, besonders beachtenswert ist das Vorkommen der Zweifarbenfledermaus.
Unter dem besonderem Schutz der europäischen Natura 2000-Richtlinie stehen unter anderem der Fischotter, der Kammmolch, die Rotbauchunke, das Bachneunauge, die Fischarten Bitterling, Rapfen, Steinbeißer, Schlammpeitzger, die Kleine Flussmuschel, der Große Feuerfalter, die Libellenart Grüne Keiljungfer, die Großkäferarten Heldbock, Eremit, Hirschkäfer und die Schmale Windelschnecke.
Zahlreiche dieser Arten lassen sich auf speziellen Führungen mit der Naturwacht Spreewald oder im rahmen anderer naturtouristischer Angebote beobachten.
Weitere Informationen unter: www.mluv.brandenburg.de oder in den Publikationen „Lust auf NaTour“ und „Biologische Vielfalt erleben“. Beide kostenlos erhältlich bei:
Ministerium für Ländliche Entwicklung,
Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg,
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Heinrich-Mann-Allee 103
14473 Potsdam
Tel.: 0331/ 866 7010 oder 72 37
Fax:03317866 70 18
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Foto: Archivbild
Vor dem Hintergrund, dass weltweit täglich fast 100 Arten aussterben, ist der Erhalt der biologischen Vielfalt (Biodiversität) ein Schwerpunkt in der deutschen Umweltpolitik. Im Mai werden in Bonn die Delegierten aus den Unterzeichnerstaaten der Internationalen Konvention über biologische Vielfalt zur 9. Konferenz der Vertragspartnerstaaten zusammenkommen. Schon im Vorfeld der Konferenz sollen zahlreichen Veranstaltungen auf die Bedeutung der biologischen Vielfalt aufmerksam machen. Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) hat aus diesem Anlass Medienvertreter zum heutigen bundesweiten Aktionstag in das Biosphärenreservat Spreewald eingeladen. Die 15 Brandenburger Großschutzgebiete werden mit Exkursionen und Vorträgen erfolgreiche Artenschutzprojekte vorstellen. „Vielen Menschen ist nicht bekannt, was Biodiversität bedeutet und das es sich dabei um eine ebenso wichtige Sache wie den Klimaschutz handelt“, sagte Woidke.
Im Biosphärenreservat Spreewald hat sich durch das Zusammenspiel von vielfältigen natürlichen Elementen wie Fließgewässern, Mooren, lehmigen und sandigen Böden, Moor-, Bruch- und Auenwäldern sowie der Jahrhunderte langen Bewirtschaftung durch den Menschen, eine überaus reiche biologische Vielfalt entwickelt. Aufgrund der schwierigen Bedingungen für die landwirtschaftliche Nutzung, hat sich diese einmalige Kulturlandschaft bis heute kaum verändert. Sie beherbergt zahlreiche Lebensräume (Biotoptypen), die andernorts bereits selten geworden oder ganz verschunden sind und daher heute als besonders schutzwürdig gelten.
Etwa 20 Prozent des Biosphärenreservates (Schutzzonen I und II) sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen und rund 27 Prozent als Flora-Fauna-Habitat-Gebiete des europäischen Schutzgebietsnetzes NATURA 2000. Sechs europaweit seltene Lebensraumtypen finden sich im Spreewald: Naturnahe Flüsse, Pfeifengraswiesen und magere Flachland-Mähwiesen, Hochstaudenfluren sowie naturnahe Auen– und Stieleichewälder. Darüber hinaus beherbergt der Spreewald zahlreiche nach Bundes- und Landesrecht geschützte Biotoptypen.
„Diese Vielfalt an Lebensräumen zu erhalten, ist für die Bewahrung der Artenvielfalt, aber auch für die touristische Attraktivität des Spreewaldes von entscheidender Bedeutung. Dies lässt sich nur durch eine entsprechend angepasste, extensive Bewirtschaftung erreichen“, erläuterte Woidke.
Dazu werden insbesondere mit den Landwirten des Spreewaldes spezielle Vereinbarungen im Rahmen spezieller Förderrichtlinien, wie dem Spreewaldwiesenprogramm und dem Vertragsnaturschutz, geschlossen. Diese beinhalten unter anderem angepassten Technikeinsatz oder speziell auf die Naturschutzbelange abgestimmte Mahdtermine und sichern den Landwirten den Ausgleich von Kosten bzw. Einkommensverlusten.
Reiche Flora und Fauna
Aufgrund der Lebensraumvielfalt gibt es im Spreewald auch eine reiche Pflanzenwelt. Bisher wurden fast 1.600 höhere Pflanzenarten gefunden. Über 585 hier vorkommende Farn– und Blütenpflanzen stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten oder gefährdeten Arten. Dies unterstreicht die große Bedeutung des Gebietes für den Artenschutz. Aufgrund seiner klimatischen Bedingungen beheimatet der Spreewald sowohl atlantisch verbreitete Pflanzenarten wie Königsfarn, Geißblatt und Sumpfsimse als auch kontinentale Arten wie Sand-Tragant und Blutroter Storchschnabel. Auf Moorstandorten kommen die nordisch-borealen Arten wie Sumpf-Porst, Rosmarin-Heide, Sonnentau und Moosbeere vor.
Auch die Fauna des Spreewaldes ist ausgesprochen artenreich. So sind mehr als 250 Vogelarten zu beobachten, davon sind 150 als Brutvögel heimisch. Weißstörche brüten mit über 100 Paaren in vielen Ortschaften der Region. Schwarzstorch, Kranich, Seeadler und Fischadler brüten in den ruhigen und feuchten Wäldern und finden ihre Nahrung in den fischreichen Gewässern sowie auf feuchten Wiesen. Als typische Waldbewohner brüten Klein-, Mittel-, Bunt-, Grün-, Schwarz- und Grauspecht sowie der Wendehals in alten Bäumen und Totholz. Die Wasserflächen, Feucht- und Nasswiesen des Spreewaldes sind Brut-, Rast- und Nahrungshabitat für Sumpf-, Wat- und Wasservögel. In den letzten Jahren haben sich Singschwan, Knäk-, Schell-, Reiher- und Löffelente hier neu angesiedelt. Das kleinräumige Mosaik von Wiesen, Äckern, Gehölzgruppen und kleinen Wäldern lockt Wiedehopf, Baumfalken, Wachtel, Rebhuhn und Sperbergrasmücke an. In den Trockenlebensräumen finden Neuntöter ihre Nahrung.
Im Biosphärenreservat wurden bisher 52 Säugetierarten erfasst. Bedeutend ist das Vorkommen des Fischotters, der in den Fließgewässern des gesamten Spreewalds verbreitet ist. Bemerkenswert ist zudem die Rückkehr des Bibers. Seit dem 19. Jahrhundert galt der Biber im Spreegebiet als ausgestorben, 2004 wurde er nördlich von Lübben im Spreewald erstmals wieder entdeckt.
In den naturnahen Wäldern des Spreewaldes leben Wildschwein, Reh, Rothirsch, Fuchs, Dachs um Baummarder. In den größeren Höhlen alter Bäume finden Fledermäuse Unterkunft (Braunes Langohr, Breitflügelfledermaus, Abendsegler und Wasserfledermaus). Insgesamt sind 13 Fledermausarten im Biosphärenreservat heimisch, besonders beachtenswert ist das Vorkommen der Zweifarbenfledermaus.
Unter dem besonderem Schutz der europäischen Natura 2000-Richtlinie stehen unter anderem der Fischotter, der Kammmolch, die Rotbauchunke, das Bachneunauge, die Fischarten Bitterling, Rapfen, Steinbeißer, Schlammpeitzger, die Kleine Flussmuschel, der Große Feuerfalter, die Libellenart Grüne Keiljungfer, die Großkäferarten Heldbock, Eremit, Hirschkäfer und die Schmale Windelschnecke.
Zahlreiche dieser Arten lassen sich auf speziellen Führungen mit der Naturwacht Spreewald oder im rahmen anderer naturtouristischer Angebote beobachten.
Weitere Informationen unter: www.mluv.brandenburg.de oder in den Publikationen „Lust auf NaTour“ und „Biologische Vielfalt erleben“. Beide kostenlos erhältlich bei:
Ministerium für Ländliche Entwicklung,
Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg,
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Heinrich-Mann-Allee 103
14473 Potsdam
Tel.: 0331/ 866 7010 oder 72 37
Fax:03317866 70 18
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Foto: Archivbild
Vor dem Hintergrund, dass weltweit täglich fast 100 Arten aussterben, ist der Erhalt der biologischen Vielfalt (Biodiversität) ein Schwerpunkt in der deutschen Umweltpolitik. Im Mai werden in Bonn die Delegierten aus den Unterzeichnerstaaten der Internationalen Konvention über biologische Vielfalt zur 9. Konferenz der Vertragspartnerstaaten zusammenkommen. Schon im Vorfeld der Konferenz sollen zahlreichen Veranstaltungen auf die Bedeutung der biologischen Vielfalt aufmerksam machen. Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) hat aus diesem Anlass Medienvertreter zum heutigen bundesweiten Aktionstag in das Biosphärenreservat Spreewald eingeladen. Die 15 Brandenburger Großschutzgebiete werden mit Exkursionen und Vorträgen erfolgreiche Artenschutzprojekte vorstellen. „Vielen Menschen ist nicht bekannt, was Biodiversität bedeutet und das es sich dabei um eine ebenso wichtige Sache wie den Klimaschutz handelt“, sagte Woidke.
Im Biosphärenreservat Spreewald hat sich durch das Zusammenspiel von vielfältigen natürlichen Elementen wie Fließgewässern, Mooren, lehmigen und sandigen Böden, Moor-, Bruch- und Auenwäldern sowie der Jahrhunderte langen Bewirtschaftung durch den Menschen, eine überaus reiche biologische Vielfalt entwickelt. Aufgrund der schwierigen Bedingungen für die landwirtschaftliche Nutzung, hat sich diese einmalige Kulturlandschaft bis heute kaum verändert. Sie beherbergt zahlreiche Lebensräume (Biotoptypen), die andernorts bereits selten geworden oder ganz verschunden sind und daher heute als besonders schutzwürdig gelten.
Etwa 20 Prozent des Biosphärenreservates (Schutzzonen I und II) sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen und rund 27 Prozent als Flora-Fauna-Habitat-Gebiete des europäischen Schutzgebietsnetzes NATURA 2000. Sechs europaweit seltene Lebensraumtypen finden sich im Spreewald: Naturnahe Flüsse, Pfeifengraswiesen und magere Flachland-Mähwiesen, Hochstaudenfluren sowie naturnahe Auen– und Stieleichewälder. Darüber hinaus beherbergt der Spreewald zahlreiche nach Bundes- und Landesrecht geschützte Biotoptypen.
„Diese Vielfalt an Lebensräumen zu erhalten, ist für die Bewahrung der Artenvielfalt, aber auch für die touristische Attraktivität des Spreewaldes von entscheidender Bedeutung. Dies lässt sich nur durch eine entsprechend angepasste, extensive Bewirtschaftung erreichen“, erläuterte Woidke.
Dazu werden insbesondere mit den Landwirten des Spreewaldes spezielle Vereinbarungen im Rahmen spezieller Förderrichtlinien, wie dem Spreewaldwiesenprogramm und dem Vertragsnaturschutz, geschlossen. Diese beinhalten unter anderem angepassten Technikeinsatz oder speziell auf die Naturschutzbelange abgestimmte Mahdtermine und sichern den Landwirten den Ausgleich von Kosten bzw. Einkommensverlusten.
Reiche Flora und Fauna
Aufgrund der Lebensraumvielfalt gibt es im Spreewald auch eine reiche Pflanzenwelt. Bisher wurden fast 1.600 höhere Pflanzenarten gefunden. Über 585 hier vorkommende Farn– und Blütenpflanzen stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten oder gefährdeten Arten. Dies unterstreicht die große Bedeutung des Gebietes für den Artenschutz. Aufgrund seiner klimatischen Bedingungen beheimatet der Spreewald sowohl atlantisch verbreitete Pflanzenarten wie Königsfarn, Geißblatt und Sumpfsimse als auch kontinentale Arten wie Sand-Tragant und Blutroter Storchschnabel. Auf Moorstandorten kommen die nordisch-borealen Arten wie Sumpf-Porst, Rosmarin-Heide, Sonnentau und Moosbeere vor.
Auch die Fauna des Spreewaldes ist ausgesprochen artenreich. So sind mehr als 250 Vogelarten zu beobachten, davon sind 150 als Brutvögel heimisch. Weißstörche brüten mit über 100 Paaren in vielen Ortschaften der Region. Schwarzstorch, Kranich, Seeadler und Fischadler brüten in den ruhigen und feuchten Wäldern und finden ihre Nahrung in den fischreichen Gewässern sowie auf feuchten Wiesen. Als typische Waldbewohner brüten Klein-, Mittel-, Bunt-, Grün-, Schwarz- und Grauspecht sowie der Wendehals in alten Bäumen und Totholz. Die Wasserflächen, Feucht- und Nasswiesen des Spreewaldes sind Brut-, Rast- und Nahrungshabitat für Sumpf-, Wat- und Wasservögel. In den letzten Jahren haben sich Singschwan, Knäk-, Schell-, Reiher- und Löffelente hier neu angesiedelt. Das kleinräumige Mosaik von Wiesen, Äckern, Gehölzgruppen und kleinen Wäldern lockt Wiedehopf, Baumfalken, Wachtel, Rebhuhn und Sperbergrasmücke an. In den Trockenlebensräumen finden Neuntöter ihre Nahrung.
Im Biosphärenreservat wurden bisher 52 Säugetierarten erfasst. Bedeutend ist das Vorkommen des Fischotters, der in den Fließgewässern des gesamten Spreewalds verbreitet ist. Bemerkenswert ist zudem die Rückkehr des Bibers. Seit dem 19. Jahrhundert galt der Biber im Spreegebiet als ausgestorben, 2004 wurde er nördlich von Lübben im Spreewald erstmals wieder entdeckt.
In den naturnahen Wäldern des Spreewaldes leben Wildschwein, Reh, Rothirsch, Fuchs, Dachs um Baummarder. In den größeren Höhlen alter Bäume finden Fledermäuse Unterkunft (Braunes Langohr, Breitflügelfledermaus, Abendsegler und Wasserfledermaus). Insgesamt sind 13 Fledermausarten im Biosphärenreservat heimisch, besonders beachtenswert ist das Vorkommen der Zweifarbenfledermaus.
Unter dem besonderem Schutz der europäischen Natura 2000-Richtlinie stehen unter anderem der Fischotter, der Kammmolch, die Rotbauchunke, das Bachneunauge, die Fischarten Bitterling, Rapfen, Steinbeißer, Schlammpeitzger, die Kleine Flussmuschel, der Große Feuerfalter, die Libellenart Grüne Keiljungfer, die Großkäferarten Heldbock, Eremit, Hirschkäfer und die Schmale Windelschnecke.
Zahlreiche dieser Arten lassen sich auf speziellen Führungen mit der Naturwacht Spreewald oder im rahmen anderer naturtouristischer Angebote beobachten.
Weitere Informationen unter: www.mluv.brandenburg.de oder in den Publikationen „Lust auf NaTour“ und „Biologische Vielfalt erleben“. Beide kostenlos erhältlich bei:
Ministerium für Ländliche Entwicklung,
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Fax:03317866 70 18
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
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