Die Karte der Klettergebiete muss für den Süden Brandenburgs neu geschrieben werden: Mit einer bis zu 18 Meter hohen Felsformation aus Spritzbeton will der Senftenberger Ortsteil Sedlitz steil nach oben. Der auf dem Sportplatz eingeweihte Fels ist mit 13 Metern nur der erste Teil eines größer werdenden Fels–Ensembles.
Die Stadt Senftenberg teilte dazu mit:
Die Karte der Klettergebiete muss für den Süden Brandenburgs neu geschrieben werden. 13 Meter steil nach oben klettern können Bergfexe jetzt auch im ansonsten flachen Lausitzer Land. Mit der neuen Landmarke Sedlitzer Turm will der Senftenberger Ortsteil steil nach oben und hängt alle Lokalmatadore ab: den Koschenberg, die Kmehlener Berge und die Märchensteine in Hosena sowieso.
Mit dem Koloss rückt zugleich das beliebte Klettergebiet der Sächsischen Schweiz, wo die umtriebigen Sedlitzer Bergfreunde auch eine eigene Hütte betreiben, dem Seenland auf die Pelle. Der neue Sedlitzer Felsen ist den steinernen Schönheiten der Sächsischen Schweiz mit natürlichen Griffen und Tritten nachempfunden. Die Blicke zieht der Fels schon von der nahen Bundesstraße auf sich. Sedlitz hält jetzt unangefochten den Höhen–Rekord. Das neue Motto heißt: Rauf auf den Fels!
Für Bürgermeister Andreas Pfeiffer ist der neue Fels aus Spritzbeton ein sichtbares Zeichen für den starken Tourismus–Standort Senftenberg. „Wer zum Urlauben an den Senftenberger See kommt, kann jetzt zwischen See und Berg wählen“, freut er sich über das Alleinstellungsmerkmal der Seestadt.
Eine neue Attraktion, die sogar noch weiter in die Höhe wachsen wird. Der auf dem Sedlitzer Sportplatz eingeweihte Fels ist nur der erste Teil eines größer werdenden Fels–Ensembles. Die sogenannte Schulter hat zwar schon 27 anspruchsvolle Kletterwege bis zum Schwierigkeitsgrad 8, bekommt aber in den nächsten Monaten noch Zuwachs von einem 18 Meter hohen Fels–Turm. Er wird eine Verbindung zur Schulter haben – eine Art Plattform, auf der auch das Abseilen trainiert werden kann. Für den nächsten Bauabschnitt laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren, wie Bergfreund Michael Vetter bestätigt.
Mit dem Kletterfelsen erfüllt sich für die Sedlitzer Bergfreunde ein jahrzehntelanger Traum. Schon zu DDR–Zeiten in den 1980er–Jahren gab es erste Projektskizzen für einen eigenen Kletterfelsen.
Im Klettersport ist der Sedlitzer Verein eine Hausnummer. Klettern, Bouldern ohne Gurt und Seil, Alpinistik und Expeditions–Bergsteigen gehören zum Angebot. Der Verein mit knapp 500 Mitgliedern erlebt vor allem in Nachwuchsbereich einen großen Zuspruch – vor allem seit die Sportart olympisch ist. „Am Kletterfelsen kann man sich jetzt die nötige Sicherheit für Touren im Gebirge holen“, unterstreicht Bergfreund Ulrich Hoika die Bedeutung des Felsen für den Verein.
Finanziell unterstützt wird das Projekt mit Fördermitteln aus der ländlichen Entwicklung. Knapp 200 000 Euro sind bereits aus diesem Topf nach Sedlitz geflossen. Auch die Stadt Senftenberg, der Ortsbeirat Sedlitz und zahlreiche regionale Sponsoren stehen wie ein Fels hinter dem Vorhaben.
Komplett sein soll die künstliche Felsformation in einem Jahr. Der Einweihungstermin am 24. August 2024 ist im Vereinskalender schon rot angestrichen. Ein Termin, der auch für Senftenbergs Bürgermeister Andreas Pfeiffer besonders interessant sein dürfte. „Wir bringen das Kletter-Equipment für ihn mit und organisieren eine Seilschaft“, stellt Bergfreund Michael Vetter für die Einweihungszeremonie schon mal in Aussicht. Eine Ankündigung, die den trittfesten und schwindelfreien Bürgermeister dann doch etwas in Anspannung versetzt.
Wer keine Höhenangst hat und rauf auf den Fels will, für den ist die neue Landmarke ab sofort immer dann zugänglich, wenn der Sedlitzer Sportplatz geöffnet ist. Eintritt wird nicht erhoben.
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Red. / Presseinformation