Seit Jahren schon hatten wir, Die Niederlausitzer Wandergurken, uns vorgenommen, einmal mit Gästen in die Buck’sche Schweiz und das umliegende Gebiet zu wandern. 3½ Jahre ist es inzwischen schon her, dass wir uns dazu zwecks Erkundung von Peickwitz aus auf die Socken und Sohlen machten. Wir mussten unser Gedächtnis ganz schön aktivieren, um jetzt während der Vorbereitung der geplanten Tour heraus zu bekommen, was und wie es damals war. Das Wesentliche konnten wir noch rekapitulieren und die noch vorhandenen „Baustellen“ haben wir uns an einem sonnigen Sonnabend Mitte November angesehen.
So können wir denn ruhigen Gewissens wieder interessierte Wandergäste aus Nah und Fern herzlich einladen, uns auf unserer vorweihnachtlichen Tour am Sonntag, dem 29. 11.2009 (1. Advent), zu begleiten.
Wir haben der Wanderung das Motto gegeben „Der Mensch ist zur Freude geboren“. Der Eine oder Andere wird sich fragen – wieso ein solches Motto für eine Wanderung…? Diesen Spruch fanden wir auf der flachen Seite eines Quarzsandsteinfelsens in der Buck’schen Schweiz, zwar schon ein wenig verwittert, aber noch gut lesbar. Da dachten wir uns, dass das doch ganz gut zusammen passt mit unserer Wanderung in der vorweihnachtlichen Zeit zu dem Ort, wo wir den Spruch entdeckt hatten. Und schließlich ist doch gerade die Adventszeit auch eine Zeit besonderer Freude und Vorfreude.
Gewandert wird auf einem Rundkurs zwischen Peickwitz, Buck’scher Schweiz, Hohenbocka, Hosena und wieder zurück nach Peickwitz. Etwa 16 Kilometer wollen wir an diesem Tag unter die Sohlen nehmen.
Im Anschluss an die Wanderung empfehlen wir den Besuch des vorweihnachtlichen Nachmittags in der Peickwitzer Hütte, zu dem Familie Nock ganz herzlich einlädt. Um rechtzeitige selbständige Voranmeldung wird durch Familie Noack allerdings gebeten, denn die Platzkapazität ist in der romantischen Hütte begrenzt. Tel. 035756-60540
Noch ein paar Worte zu der Wanderung: Von Peickwitz aus führt der Weg nach Süden, vorbei an der Hostenmühle, bis in das Tagebaugebiet des Quarzsandwerkes Hohenbocka. Wir glaubten bisher, die frühere Hostenmühle sei eine Wassermühle gewesen. Nun sahen wir an des Müllers Wohnhaus das Bild einer Windmühle. Vom Wanderweg an der Tagebaukante entlang kann man sehen, wie der Abbau erfolgt, bevor wir die Bucksche Schweiz unterhalb des Prossenberges von Osten nach Westen durchwandern, um anschließend auf den Berg und den 120 Stufen hohen Aussichtsturm aufzusteigen. Hoffentlich ist uns der Wettergott hold und beschert uns zum 1. Advent eine gute Sicht.
Über die Buc’ksche Schweiz lesen wir auf einer Tafel am Fuße des Aussichtsturmes: Die Hohenbockaer Schweiz, im Volksmund „Buck’sche Schweiz“ genannt, ist ein 2,97 ha großes Flächennaturdenkmal und befindet sich westlich des Ortes Hohenbocka, eingebettet im größten bewaldeten Gebiet Südbrandenburgs. Der 25,42 m hohe Aussichtsturm, erbaut 1998, bietet Sicht über weite Teile des Landschaftsschutzgebietes. Am Fuße des Aussichtsturmes liegt das Kleinod der Buck’schen Schweiz, der ehemalige „Heinrichsschacht“, verhärteter Quarzsand als Sandsteinfelsen, welcher der Sächsischen Schweiz im Miniaturformat gleicht.
Der Abbau des Quarzsandes, welcher als Hohenbockaer Glassand bekannt wurde, begann etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts in vereinzelten Gruben. Als Beginn des industriellen Abbaus des Glassandes gilt das Jahr 1876. Die Verfahren des Abbaus haben sich entsprechend der technischen Entwicklung verändert. Vom einstigen Handbetrieb zum maschinellen Abbau, vom Trocken- zum Nassabbau.
Der Glassand findet vor allem in der Glasherstellung für die verschiedensten Bereiche (Haushalts- und Behälterglas, Bauglas, Beleuchtungsglas u.a.) Anwendung.
Eine zünftige Wanderrast mit der eigenen Rucksackverpflegung gibt es nach der Turmbesteigung in der Schutzhütte zu ebener Erde. Spätestens dabei wird man dann auch die leichten Schwankungen in den Beinen wieder los. Das ist nämlich keine Kreislaufstörung. Amboss und Hammer in den Ohren hatten sich lediglich auf die Turmschwankung eingestellt…
Um den Hohenbockaer Weinberg herum sowie auf dem breiten Fahrweg von Guteborn kommend führt unser Weg in den freundlichen Ort. Durch den Schlosspark können wir allerdings nicht wandern, denn Schloss und Park befinden sich in privater Hand und sind wegen Bauarbeiten für Besucher gesperrt… Aber es gibt auch so viel zu sehen in Hohenbocka.
Auf dem Bahnhofsfußweg zwischen den Restlöchern hindurch kommen wir schließlich nach Hosena. Beim Weg über die Brücke am Bahnhof müssen wir allerdings aufpassen. Wahrscheinlich hat bei den Treppenstufen das Material nicht gereicht. Die Stufen haben eine solch’ kurze Tiefe, dass man bei jedem Schritt abwärts mit den Hacken hängen bleibt. Also ist seitliches Gehen gefragt. Durch die frühere Glashüttensiedlung am Ortsrand geht es schließlich zurück nach Peickwitz.
Für Besucher der Peickwitzer Hütte sei noch ein Hinweis gestattet: Die Sandsteine im Eingangsportal stammen aus dem Abriss eines Bauernhauses im Tagebauvorfeld. Für den Bau des Bauernhauses wurden sie einmal aus der Buck’schen Schweiz geholt. So schließt sich der Kreis wieder zwischen unserer Wanderung in das Quarzsandsteinvorkommen mit dem schönen Spruch am Felsen und dem Besuch des vorweihnachtlichen Nachmittags in der Peickwitzer Hütte…
Treffpunkt und Beginn werden wir wie immer bei der Anmeldung bekannt geben. Auf die selbständige, möglichst unverzügliche Voranmeldung zwecks Platzreservierung in der Peickwitzer Hütte wurde bereits hingewiesen. Bitte auch an Rucksackverpflegung und Getränke für eine Wanderrast am Aussichtsturm denken. Keine Teilnahmegebühr. Um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird gebeten. Urkunde für gutgelauntes und blasenfreies Mitwandern.
Wir werden auch wieder unser Wanderprogramm 2010 mitbringen, vorstellen und anbieten – diesmal sogar mit 93 Tourenvorschlägen und 1500 Wanderkilometern in der deutschen und polnischen Niederlausitz! Über 60 davon haben inzwischen schon ihre Besitzer gefunden…
Anmeldungen werden erbeten bis zum Vorabend unter Tel. 03542 – 3792.
Foto neben dem Text:
Der über 25 m hohe Aussichtsturm mit 120 Stufen auf dem Prossenberg oberhalb der Buck’schen Schweiz
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlausitz
Lübbenau
Blick in den Tagebau zur Förderung des Hohenbockaer Glassandes (Quarzsand)
Quarzsandsteinfelsen in der Buck’schen Schweiz
Herzlich Willkommen in der Peickwitzer Hütte