Den kenne ich auch noch – Marganer begegnen ehemaligen Kollegen auf Fotos von Heinz Herzog, Autoren schreiben über den Wandel der Lausitz Jeder in der Lausitz weiß, was mit dem „schwarzen Gold“ gemeint ist. Es ist die Braunkohle, die dieser Region zu einem wirtschaftlichen Aufschwung im vergangenen Jahrhundert verhalf. Nun gehen die Vorkommen zur Neige, viele Tagebaue sind ausgekohlt, Brikettfabriken, die Hunderten Menschen Lohn und Brot boten, sind abgerissen oder werden nur noch museal betrieben. Der Ort Marga wurde als Arbeiterkolonie im Stil einer Gartenstadt erbaut und lockt viele Neugierige in die Lausitz. Seit März 2016 richten sich die Ortschronisten um Wolfgang Wache in dem ehemaligen Kaufhaus am Markt ein. Die Ausstellungstafeln mit vielfältigen Informationen über das Leben und Arbeiten in Marga hängen nach Jahren in dunklen Archivräumen nun an den frisch geweißten Wänden und wurden aus Anlass der Seenlandtage um sieben Tafeln erweitert. „Das schwarze Gold ist verbrannt“, so Wolfgang Wache, „denn den Tagebau Marga gibt es schon lange nicht mehr und die Brikettfabriken Brieske wurden in den 1990-er Jahren abgerissen. Einzig die Kraftzentrale und das Zechenhaus stehen noch. Jüngere Menschen können mit diesen Gebäuden gar nichts anfangen, wir erzählen ihnen in dieser Ausstellung die Geschichte dazu.“ Er steht vor den Fotos, die Heinz Herzog bis zu seinem Tod 1993 fast täglich in der Fabrik, im Kulturhaus, auf der Elsterkampfbahn, auf den Straßen machte. Sie kannten sich gut, der Fotograf und der Schriftsteller. Der Autor Wolfgang Wache ist schon immer ein Macher in der Region gewesen, dass Menschen zusammenkommen, sich gemeinsam erinnern aber auch Neues anpacken, ist ihm wichtig. So hat er auch andere Lausitzer Literaten entdeckt, erforscht und angeschrieben. Ihre Texte, von denen einige zur Eröffnung von den Autoren selbst gelesen wurden, sind nun gemeinsam mit Heinz Herzogs Fotos im Band „Das schwarze Gold ist verbrannt“ veröffentlicht. Ab 18. Mai wird die Begegnungsstätte MARGA im ehemaligen Kaufhaus vier Mal in der Woche geöffnet sein. Verschiedene Veranstaltungsformate laden zudem zum Entdecken der Geschichte und Geschichten ein. „Wir haben alle Hände voll zu tun“, schaut sich Wolfgang Wache um und kann gar nicht sagen, ob der Einbau der Toilette oder der Fußboden im derzeitigen Präsentationsbereich wichtiger ist, „Ich wünsche uns viel Kraft und die ein oder andere Unterstützung, denn man kann so eine große und wichtige Sache gar nicht alleine stemmen.“ pm JA
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