Die LMBV beginnt mit Sanierungsmaßnahmen im Senftenberger See, dessen Insel im September 2018 teilweise abgerutscht war. Entsprechend einer Anordnung des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe vom 19.10.2018 hat die für die gekippte Insel im Senftenberger See bergrechtlich verantwortliche Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) in Abstimmung mit dem Landesamt für Umwelt (LfU), dem Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV), dem Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg, dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz und der Stadt Senftenberg kurzfristig eine erste Sicherungsmaßnahme geplant und ausgeschrieben.
Die Sicherungsarbeiten werden durch die Lausitzer Firma BUG Dienstleistungen aus Elsterheide ausgeführt. Nach der nun erfolgten Auftragsvergabe durch die LMBV werden noch im Dezember 2018 zunächst die Leistungen zur Treibholz-Beräumung durch die BUG beginnen und die schwimmende Technik für die Saugspülarbeiten angeliefert und aufgebaut.
Die jetzt beginnende Sicherungsmaßnahme ist Auftakt einer langjährigen Sicherung der Insel mit dem Ziel die Bergaufsicht zu beenden.
Die Arbeiten werden so ausgeführt, dass sowohl den Belangen des Naturschutzes Rechnung getragen, als auch die touristische Nutzung gewährleistet wird. Im September war die Insel im See abgerutscht, seitdem ist der See teilweise gesperrt.
Der SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Roick sieht die Diskussionen zum Senftenberger See und dessen Insel mit großer Sorge: „Ohne Zweifel ist die Insel im See etwas Besonderes, doch wenn von ihr Gefahr ausgeht, darf der Naturschutz nicht an oberster Stelle stehen“, betont der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. „Ich gebe zu Bedenken, dass Tier- und Pflanzenarten, die sich jetzt von allein angesiedelt haben, dies auch nach den Bauarbeiten tun werden, da sich die grundsätzlichen Bedingungen nicht ändern“, so Roick.
Im Hinblick auf die Sperrung des Sees gibt es jedoch noch ein weiteres, schwergewichtiges Problem: „Es fehlt schlichtweg das Wasser“, sagt Wolfgang Roick. „Es wird ein Mindestwasserstand benötigt, um die Sperrung aufheben zu können“, so der Landtagsabgeordnete. Alleinig auf Regen zu hoffen, sehen sowohl er als auch der Verbandsvorsteher des Zweckverbands Lausitzer Seenland Brandenburg, Detlev Wurzler, kritisch. In einem gemeinsamen Gespräch, bei dem auch die tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Barbara Hackenschmidt anwesend war, erläuterte der Verbandschef Gefahren und Auswirkungen einer Sperrung in die nächste Saison hinein.
„Die privaten Unternehmer wie beispielsweise die Reederei Löwa stehen im Regen, wenn es nicht regnet“, bringt es Detlev Wurzler auf den Punkt. „Die Reederei hat bereits Buchungsanfragen für Familienfeiern bis hin zu Hochzeiten für das Frühjahr im kommenden Jahr. Deshalb muss schnellstens gehandelt und Planungssicherheit für alle geschaffen werden“, fordert er eindringlich. Der notwendige Wasserstand könne seiner Meinung nach durch zusätzliches Wasser aus der Schwarzen Elster erreicht werden. „Es fehlen zehn bis 15 Zentimeter im See bis eine Freigabe möglich ist. Das ist eine Größenordnung, die realisierbar ist. Nach Berechnungen und Absprachen mit der LMBV könnte eine geringe Menge von 200 Liter pro Sekunde aus der Schwarzen Elster ausreichen, um den Pegel im See auf den notwendigen Stand zu bringen“, so der Verbandschef. Dafür müsse jedoch schnellstmöglich gehandelt werden und es bedarf einer Ausnahmegenehmigung zur Entnahme des Wassers von der Schwarzen Elster. Um diese zu erreichen, hat er sich bereits in einem Brief an den Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger gewandt.
Dieses Ansinnen nachdrücklich unterstützen wollen nun auch die beiden Landtagsabgeordneten. „Ich habe bereits erste Gespräche mit dem Minister geführt und das Problem noch einmal deutlich dargestellt“, erklärt Wolfgang Roick. „Wir werden hier nicht locker lassen. Ich will und kann mir nicht vorstellen, welche Auswirkungen eine längere Sperrung des Sees haben könnte“, betont er und weist auf den enormen Imageschaden für eine ganze Region hin. „Unser aller Ziel muss es sein, dass der See spätestens zur Saisoneröffnung im April 2019 wieder freigegeben wird“, sagt Roick. Dabei hat er nicht nur die Urlauber und Bootsbesitzer im Blick, die von einer Sperrung in die Saison hinein betroffen wären, sondern insbesondere die vielen Unternehmer, die von den Einnahmen leben.