König Kreon von Theben befiehlt, dass der im Krieg gegen das eigene Vaterland gefallene Polineikes vor den Toren der Stadt unbeerdigt bleiben muss. Damit stellt er sich gegen die geltende Moral und doch wagt es kein Thebaner, sich der Anweisung zu widersetzen. Nur Polineikes‘ hinterbliebene Schwester Antigone fühlt sich ihrer Pflicht, den Bruder zu bestatten, stärker verbunden als Kreons Verdikt. Und so wird sie, die den Landesverräter gesetzwidrig beerdigt hat, vor den Richtstuhl ihres Königs gezerrt. Sie bestreitet ihre Tat nicht und jede Unterstützung, seitens ihrer Schwester Ismene etwa, die die Schuld auf sich nehmen will, weist sie zurück. Und so befreit Antigone sich in ihrer souveränen Entscheidung für den eigenen Tod von den Fesseln eines übergeordneten, außerhalb von ihr liegenden Schicksals. Dieses Schicksal aber wird in Brechts Bearbeitung des antiken Stoffes nicht von den Göttern gesandt – dieses Schicksal ist der Mensch selbst.
Nächste Vorstellung(en):
Donnerstag, 19.03.2015, 10.00 Uhr, Studiobühne Freitag, 20.03.2015, 19.30 Uhr, Studiobühne
Es spielen:
Antigone – Alrun Herbing
Ismene, Die Alten von Theben – Marianne Helene Jordan
Kreon – Roland Kurzweg
Tiresias, Die Alten von Theben – Johannes May
Hämon, Die Alten von Theben – Simon Elias
Die Alten von Theben – Jan Schönberg
Botin, Die Alten von Theben – Catharina Struwe
Foto: Steffen Rasche
Quelle: NEUE BÜHNE Senftenberg