Zu einer wahren Belastungsprobe für Mensch und Material gestaltete sich das Rennwochenende des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring! Bei Temperaturen jenseits der 38 Grad-Marke fanden vom 3.-5. Juli die Läufe 7 und 8 der „Liga der Supersportwagen“ zusammen mit weiteren 5 Rahmen-Rennserien, darunter der neu geschaffenen ADAC Formel 4, statt. Insgesamt verfolgten an diesem Wochenende 10.000 Zuschauer die packenden Duelle um Punkte und Platzierungen.
Etwas Abkühlung verschafften die Teams ihren Fahrern mit aufgestellten Pools im Fahrerlager oder Wasserschlachten. Auch der Lausitzring reagierte auf die brütende Hitze und bot kostenfreie Duschmöglichkeiten und Mützen zu Sonderpreisen als Sonnenschutz an. Auch das sonst übliche Verbot der Mitnahme von Getränkeflaschen wurde im Interesse der Motorsportfans gelockert.
Das heißeste Rennen in der Geschichte des ADAC GT Masters begann am Samstag gleich mit einer Geduldsprobe für Fahrer und Zuschauer. Bei einem Startunfall beschädigte Stefan Wackerbauer seinen Audi R8 und hinterließ beim Versuch, seinen Wagen noch in die Boxengasse zu fahren, eine knapp 3 km lange Ölspur. Die Rennleitung entschloss sich zum Rennabbruch, um die Strecke säubern zu lassen. Nach einer knapp 50minütigen Unterbrechung wurde das Rennen mit einer verkürzten Renndistanz erneut gestartet.
Schnell setzte sich ein Quintett vom restlichen Feld ab. Dominik Baumann (BMW Sports Trophy Team Schubert) kam frühzeitig zum fälligen Pflichtboxenstop herein und übergab seinen BMW Z4 an Teamkollege Jens Klingmann. Als auch alle anderen Fahrer ihre Boxenstops absolviert hatten, fanden sich Baumann/Klingmann an der Spitze des Feldes wieder und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Spannend wurde es dahinter: Uwe Alzen (BMW Sports Trophy Team Schubert), der seinen BMW Z4 von Claudia Hürtgen übernahm, und Andreas Simonsen (HP Racing) im Mercedes Benz SLS AMG GT3 (übernommen von Hari Proczyk) kämpften um Platz 2. In der letzten Kurve überholte Simonsen mit einem mutigen Manöver Uwe Alzen und verhinderte mit einer halben Wagenlänge Vorsprung einen BMW-Doppelsieg. Der von der Pole-Position gestartete Porsche 911 von Martin Ragginger/Klaus Bachler (GW IT Racing Schütz Motorsport) landete auf Platz 5.
„Wir haben als erstes Team heute im Rennen den Fahrerwechsel absolviert, das war der Schlüssel zum Sieg“, freute sich Dominik Bauman,, der damit seinen Vorjahressieg auf dem Lausitzring wiederholte.
Weniger spektakulär verlief das Sonntagrennen. Die von Pole gestarteten Sebastian Asch und Luca Ludwig (Team Zakspeed) im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 gewannen am Ende den 8. Lauf, gefolgt von Andreas Wirth/DanielKeilwitz (Callaway Competition, Corvette Z06.R GT3) und Martin Ragginger/Klaus Bachler (GW IT Racing Schütz Motorsport, Porsche 911 GT3R).
Mit ihrem Sieg bauten Asch/Ludwig ihre Führung in der Gesamtwertung aus und können entspannt in die kurze Sommerpause gehen.
Mit drei Podestplätzen in der ADAC Formel 4 war das Heimspiel für das Team kfzteile24 Mücke Motorsport mehr als erfolgreich. Der Russe Robert Shwartzmann belegte im ersten Rennen am Samstagvormittag Platz zwei hinter Joey Mawson (AUS/Van Amersfort Racing), Dritter wurde Marvin Dienst (HTP Juniorteam) vor Lokalmatador Mike Ortmann (kfzteile24 Mücke Motorsport), der damit sein bestes Ergebnis in der Formel-Nachwuchsserie des ADAC einfuhr.
Den zweiten Lauf auf dem Lausitzring gewann der Schwede Joel Erik (Motopark) vor Mawson und Shwartzmann. Mike Ortmann wurde auf Platz 5 erneut bester Rookie.
Auch im dritten Lauf am Sonntagvormittag gab es für den ADAC Berlin-Brandenburg wieder Grund zum Jubeln, denn erneut fuhr Robert Shwartzmann von kfzteile24 Mücke Motorsport auf Rang drei. Damit verlängerte der junge Russe seine Serie mit einem Podiumsplatz im sechsten aufeinanderfolgenden Rennen. Mike Ortmann wurde wie schon in den beiden Rennen zuvor bester Rookie und kam erneut auf Platz 5 ein.
In der Rookie-Gesamtwertung übernahm der Ahrensfelder die Führung. „Ein perfekter Ausgang eines Superwochenendes. Ich möchte allen angereisten Fans, dem Team und meinen Eltern für die Unterstützung danke und freue mich auf die nächsten Rennen.“
Tourenwagensport in drei Divisionen wird mit der Deutschen Tourenwagen Challenge – ADAC PROCAR geboten. In der Division 1 gewannen das Rennen am Samstag Fredrik Lestrup (Schweden) und am Sonntag Heiko Hammel (D). Ralf Glatzel (D) in der Division 2 sowie Steve Kirsch (D) in der Division 3 gewannen beide Läufe ihrer Klasse.
In der Spezial-Torenwagen-Trophy messen sich hochmoderne GT3-Rennfahrzeuge mit 30 Jahre alten Tourenwagen. Beide Rennen gewann Ulrich Becker.
Im Volkswagen Golf Cup wird Chancengleichheit großgeschrieben. Alle Fahrer erhalten von Volkswagen Racing Polen das gleiche Material zur Verfügung gestellt. Lediglich Reifendruck und Setup des Front-Stabilisators dürfen verändert werden. Sieger der beiden Läufe wurde der Südafrikaner Jeffrey Kruger.
Gern gesehene Gäste auf dem Lausitzring sind die Piloten des HAIGO ADAC HISTORIC CUP. Das „Museum auf Rädern“ vereint Rennfahrzeuge des ehemaligen Ostblocks, darunter die legendären Melkus-Rennwagen. Bei den Formelwagen gewann Nils-Holger Wilms in einem Melkus-90, bei den Tourenwagen Jens-Uwe Fischer mit einem Lada Samara und Michael Weißenborn mit einem Lada 2101.
Quelle: Thoralf Haß für ADAC Berlin-Brandenburg e.V.
Fotos: S.P.