Juliane Koal ist sich sicher, dass sie eine der seltensten Tätigkeiten ausübt, die es in Deutschland gibt: Sie baut Spreewaldkähne nach herkömmlicher Art, aus solide gewachsenem Kiefernholz und in traditioneller Bauweise gefertigt, so wie es schon die Vorväter taten. Sie dürfte damit die einzige Holzkahnbauerin Deutschlands sein, denn ihr sind keine Kolleginnen weit und breit bekannt. Diesen Beruf kann man auch nicht erlernen, weil es kein anerkannter Ausbildungsberuf ist. Nach einer Tischlerlehre, in der die grundlegenden Holzverarbeitungstechniken erlernt werden, bleibt nur die Möglichkeit, einem Holzkahnbauer über die Schulter zu schauen. In ihrem Fall war und ist es die Schulter ihres Vaters Karl Koal, der in Lehde die traditionellen Spreewaldkähne baut.
Die 1984 Geborene absolvierte die Lübbenauer Realschule und besuchte die Berufsschule in Lübben, ihre Tischlerausbildung machte sie im ersten Lehrjahr schon bei ihrem Vater, die beiden anderen Jahre absolvierte sie in einem anderen Traditionsbetrieb, der Tischlerei Petrick in Raddusch. Hier legte sie auch ihre Gesellenprüfung mit der Note 1 in Form einer kunstvoll gefertigten Hauseingangstür ab. Diese Tür wird wohl auf absehbare Zeit die einzige Tür gewesen sein, die sie gefertigt hat. „Sie steht noch gut verpackt bei uns in der Firma, mal sehen, ob sie überhaupt je Verwendung findet“, zweifelt Juliane ein wenig. Sie ist ja auch inzwischen fest in den Betrieb ihres Vaters eingebunden, einem nur Zwei-Personen-Unternehmen. Beherzt packt sie zu, meistert die langen und schweren Kahn-Seitenwände, die schon mal acht bis neun Meter lang sein können. „Was soll ich machen? Kahnbau ist fast nur Handarbeit, da gibt es keine Maschinen, da muss ich einfach ordentlich zupacken können. Und wenn ich abends den Hobel aus der Hand lege, dann spüre ich auch körperlich, was ich gemacht habe. Mal sehen, wie lange ich diese schwere Arbeit schaffe“, blickt sie ein wenig sorgenvoll in die Zukunft. Aber Koals wären nicht Koals, wenn sie nicht noch ein zweites Standbein hätten: Sie verarbeiten in ihrem Betrieb schon seit Jahrzehnten den Spreewälder Meerrettich. Die kleine Manufaktur beliefert Händler und Gaststätten der Region mit dem scharfen Gemüse. „Wenn wir nicht grad Kähne bauen, putzen und reiben wir Meerrettich, aber oft genug müssen wir wegen der aktuellen Auftragslage beides tun. Da fällt schon mal das Wochenende komplett ins Wasser, dann ist Arbeit pur angesagt!“ Juliane Koal klagt aber nicht, im Gegenteil: „Wie soll das mein Vater allein schaffen? Ich muss ganz einfach mitziehen, es ist ja unser Familienunternehmen!“ Die Frage nach Urlaub stellt sich für sie damit auch nicht: „Wenn ich dreimal im Jahr mal einen Tag zum Shoppen nach Berlin fahre, dann ist das schon ein Hochgenuss für mich. Bei der Gelegenheit kann ich dann auch meiner dort studierenden Schwester Katharina einen Besuch abstatten!“ An den ganz wenigen freien Tagen oder Abenden spielt sie mit Freunden Inlinehockey, in strengen Wintern ist die Lehderin mit dem Puck auf dem Eis anzutreffen: „Wer hier geboren und aufgewachsen ist, ist für immer und ewig mit den Fließen, dem Wasser und dem Spreewald verbunden. Meine Kahnbautätigkeit ordnet sich da voll ein“, bekennt sie.
Obwohl beim Vater fest angestellt, wird sie nie die verwandtschaftliche Nähe und auch Abhängigkeit für mehr Urlaub oder Gehaltserhöhungen nutzen oder gar einfordern: „Wenn ich streike, dann streike ich ja gegen mich und meinen Vater. Außerdem kenne ich ja die Bücher und weiß genau, was vielleicht mal für mich als kleines Plus übrig bliebe!“
Juliane ist auch Buchhalterin und Personalchefin in einer Person, bei ihr laufen alle Fäden zusammen, sie hat auch immer öfter Kontakt mit den Kunden und nimmt Bestellungen entgegen. Damit entlastet sie auch wieder ihren Vater, der sehr viel Zeit für die Pflege seiner schwer erkrankten Eltern aufbringen muss.
„Ich vertrete ihn wo es geht, ich will ja auch, dass Oma und Opa die Pflege bekommen, die sie erwarten können und ihnen auch zusteht.“
Aber ganz ohne Vater geht es dann doch noch nicht, denn Juliane ist noch oft auf seine Erfahrung angewiesen.
Vieles ist nur überliefert und Erfahrung pur: „Woher soll ich wissen, wie lange eine Seitenwand über dem Feuer gebogen werden muss? Wie oft ich und in welchen Abständen ich mit Wasser befeuchten muss, damit sich die Bohle zwar verbiegt, aber nicht verbrennt?“
Juliane wird’s aber irgendwann mal allein probieren müssen.
Juliane Koal ist sich sicher, dass sie eine der seltensten Tätigkeiten ausübt, die es in Deutschland gibt: Sie baut Spreewaldkähne nach herkömmlicher Art, aus solide gewachsenem Kiefernholz und in traditioneller Bauweise gefertigt, so wie es schon die Vorväter taten. Sie dürfte damit die einzige Holzkahnbauerin Deutschlands sein, denn ihr sind keine Kolleginnen weit und breit bekannt. Diesen Beruf kann man auch nicht erlernen, weil es kein anerkannter Ausbildungsberuf ist. Nach einer Tischlerlehre, in der die grundlegenden Holzverarbeitungstechniken erlernt werden, bleibt nur die Möglichkeit, einem Holzkahnbauer über die Schulter zu schauen. In ihrem Fall war und ist es die Schulter ihres Vaters Karl Koal, der in Lehde die traditionellen Spreewaldkähne baut.
Die 1984 Geborene absolvierte die Lübbenauer Realschule und besuchte die Berufsschule in Lübben, ihre Tischlerausbildung machte sie im ersten Lehrjahr schon bei ihrem Vater, die beiden anderen Jahre absolvierte sie in einem anderen Traditionsbetrieb, der Tischlerei Petrick in Raddusch. Hier legte sie auch ihre Gesellenprüfung mit der Note 1 in Form einer kunstvoll gefertigten Hauseingangstür ab. Diese Tür wird wohl auf absehbare Zeit die einzige Tür gewesen sein, die sie gefertigt hat. „Sie steht noch gut verpackt bei uns in der Firma, mal sehen, ob sie überhaupt je Verwendung findet“, zweifelt Juliane ein wenig. Sie ist ja auch inzwischen fest in den Betrieb ihres Vaters eingebunden, einem nur Zwei-Personen-Unternehmen. Beherzt packt sie zu, meistert die langen und schweren Kahn-Seitenwände, die schon mal acht bis neun Meter lang sein können. „Was soll ich machen? Kahnbau ist fast nur Handarbeit, da gibt es keine Maschinen, da muss ich einfach ordentlich zupacken können. Und wenn ich abends den Hobel aus der Hand lege, dann spüre ich auch körperlich, was ich gemacht habe. Mal sehen, wie lange ich diese schwere Arbeit schaffe“, blickt sie ein wenig sorgenvoll in die Zukunft. Aber Koals wären nicht Koals, wenn sie nicht noch ein zweites Standbein hätten: Sie verarbeiten in ihrem Betrieb schon seit Jahrzehnten den Spreewälder Meerrettich. Die kleine Manufaktur beliefert Händler und Gaststätten der Region mit dem scharfen Gemüse. „Wenn wir nicht grad Kähne bauen, putzen und reiben wir Meerrettich, aber oft genug müssen wir wegen der aktuellen Auftragslage beides tun. Da fällt schon mal das Wochenende komplett ins Wasser, dann ist Arbeit pur angesagt!“ Juliane Koal klagt aber nicht, im Gegenteil: „Wie soll das mein Vater allein schaffen? Ich muss ganz einfach mitziehen, es ist ja unser Familienunternehmen!“ Die Frage nach Urlaub stellt sich für sie damit auch nicht: „Wenn ich dreimal im Jahr mal einen Tag zum Shoppen nach Berlin fahre, dann ist das schon ein Hochgenuss für mich. Bei der Gelegenheit kann ich dann auch meiner dort studierenden Schwester Katharina einen Besuch abstatten!“ An den ganz wenigen freien Tagen oder Abenden spielt sie mit Freunden Inlinehockey, in strengen Wintern ist die Lehderin mit dem Puck auf dem Eis anzutreffen: „Wer hier geboren und aufgewachsen ist, ist für immer und ewig mit den Fließen, dem Wasser und dem Spreewald verbunden. Meine Kahnbautätigkeit ordnet sich da voll ein“, bekennt sie.
Obwohl beim Vater fest angestellt, wird sie nie die verwandtschaftliche Nähe und auch Abhängigkeit für mehr Urlaub oder Gehaltserhöhungen nutzen oder gar einfordern: „Wenn ich streike, dann streike ich ja gegen mich und meinen Vater. Außerdem kenne ich ja die Bücher und weiß genau, was vielleicht mal für mich als kleines Plus übrig bliebe!“
Juliane ist auch Buchhalterin und Personalchefin in einer Person, bei ihr laufen alle Fäden zusammen, sie hat auch immer öfter Kontakt mit den Kunden und nimmt Bestellungen entgegen. Damit entlastet sie auch wieder ihren Vater, der sehr viel Zeit für die Pflege seiner schwer erkrankten Eltern aufbringen muss.
„Ich vertrete ihn wo es geht, ich will ja auch, dass Oma und Opa die Pflege bekommen, die sie erwarten können und ihnen auch zusteht.“
Aber ganz ohne Vater geht es dann doch noch nicht, denn Juliane ist noch oft auf seine Erfahrung angewiesen.
Vieles ist nur überliefert und Erfahrung pur: „Woher soll ich wissen, wie lange eine Seitenwand über dem Feuer gebogen werden muss? Wie oft ich und in welchen Abständen ich mit Wasser befeuchten muss, damit sich die Bohle zwar verbiegt, aber nicht verbrennt?“
Juliane wird’s aber irgendwann mal allein probieren müssen.
Juliane Koal ist sich sicher, dass sie eine der seltensten Tätigkeiten ausübt, die es in Deutschland gibt: Sie baut Spreewaldkähne nach herkömmlicher Art, aus solide gewachsenem Kiefernholz und in traditioneller Bauweise gefertigt, so wie es schon die Vorväter taten. Sie dürfte damit die einzige Holzkahnbauerin Deutschlands sein, denn ihr sind keine Kolleginnen weit und breit bekannt. Diesen Beruf kann man auch nicht erlernen, weil es kein anerkannter Ausbildungsberuf ist. Nach einer Tischlerlehre, in der die grundlegenden Holzverarbeitungstechniken erlernt werden, bleibt nur die Möglichkeit, einem Holzkahnbauer über die Schulter zu schauen. In ihrem Fall war und ist es die Schulter ihres Vaters Karl Koal, der in Lehde die traditionellen Spreewaldkähne baut.
Die 1984 Geborene absolvierte die Lübbenauer Realschule und besuchte die Berufsschule in Lübben, ihre Tischlerausbildung machte sie im ersten Lehrjahr schon bei ihrem Vater, die beiden anderen Jahre absolvierte sie in einem anderen Traditionsbetrieb, der Tischlerei Petrick in Raddusch. Hier legte sie auch ihre Gesellenprüfung mit der Note 1 in Form einer kunstvoll gefertigten Hauseingangstür ab. Diese Tür wird wohl auf absehbare Zeit die einzige Tür gewesen sein, die sie gefertigt hat. „Sie steht noch gut verpackt bei uns in der Firma, mal sehen, ob sie überhaupt je Verwendung findet“, zweifelt Juliane ein wenig. Sie ist ja auch inzwischen fest in den Betrieb ihres Vaters eingebunden, einem nur Zwei-Personen-Unternehmen. Beherzt packt sie zu, meistert die langen und schweren Kahn-Seitenwände, die schon mal acht bis neun Meter lang sein können. „Was soll ich machen? Kahnbau ist fast nur Handarbeit, da gibt es keine Maschinen, da muss ich einfach ordentlich zupacken können. Und wenn ich abends den Hobel aus der Hand lege, dann spüre ich auch körperlich, was ich gemacht habe. Mal sehen, wie lange ich diese schwere Arbeit schaffe“, blickt sie ein wenig sorgenvoll in die Zukunft. Aber Koals wären nicht Koals, wenn sie nicht noch ein zweites Standbein hätten: Sie verarbeiten in ihrem Betrieb schon seit Jahrzehnten den Spreewälder Meerrettich. Die kleine Manufaktur beliefert Händler und Gaststätten der Region mit dem scharfen Gemüse. „Wenn wir nicht grad Kähne bauen, putzen und reiben wir Meerrettich, aber oft genug müssen wir wegen der aktuellen Auftragslage beides tun. Da fällt schon mal das Wochenende komplett ins Wasser, dann ist Arbeit pur angesagt!“ Juliane Koal klagt aber nicht, im Gegenteil: „Wie soll das mein Vater allein schaffen? Ich muss ganz einfach mitziehen, es ist ja unser Familienunternehmen!“ Die Frage nach Urlaub stellt sich für sie damit auch nicht: „Wenn ich dreimal im Jahr mal einen Tag zum Shoppen nach Berlin fahre, dann ist das schon ein Hochgenuss für mich. Bei der Gelegenheit kann ich dann auch meiner dort studierenden Schwester Katharina einen Besuch abstatten!“ An den ganz wenigen freien Tagen oder Abenden spielt sie mit Freunden Inlinehockey, in strengen Wintern ist die Lehderin mit dem Puck auf dem Eis anzutreffen: „Wer hier geboren und aufgewachsen ist, ist für immer und ewig mit den Fließen, dem Wasser und dem Spreewald verbunden. Meine Kahnbautätigkeit ordnet sich da voll ein“, bekennt sie.
Obwohl beim Vater fest angestellt, wird sie nie die verwandtschaftliche Nähe und auch Abhängigkeit für mehr Urlaub oder Gehaltserhöhungen nutzen oder gar einfordern: „Wenn ich streike, dann streike ich ja gegen mich und meinen Vater. Außerdem kenne ich ja die Bücher und weiß genau, was vielleicht mal für mich als kleines Plus übrig bliebe!“
Juliane ist auch Buchhalterin und Personalchefin in einer Person, bei ihr laufen alle Fäden zusammen, sie hat auch immer öfter Kontakt mit den Kunden und nimmt Bestellungen entgegen. Damit entlastet sie auch wieder ihren Vater, der sehr viel Zeit für die Pflege seiner schwer erkrankten Eltern aufbringen muss.
„Ich vertrete ihn wo es geht, ich will ja auch, dass Oma und Opa die Pflege bekommen, die sie erwarten können und ihnen auch zusteht.“
Aber ganz ohne Vater geht es dann doch noch nicht, denn Juliane ist noch oft auf seine Erfahrung angewiesen.
Vieles ist nur überliefert und Erfahrung pur: „Woher soll ich wissen, wie lange eine Seitenwand über dem Feuer gebogen werden muss? Wie oft ich und in welchen Abständen ich mit Wasser befeuchten muss, damit sich die Bohle zwar verbiegt, aber nicht verbrennt?“
Juliane wird’s aber irgendwann mal allein probieren müssen.
Juliane Koal ist sich sicher, dass sie eine der seltensten Tätigkeiten ausübt, die es in Deutschland gibt: Sie baut Spreewaldkähne nach herkömmlicher Art, aus solide gewachsenem Kiefernholz und in traditioneller Bauweise gefertigt, so wie es schon die Vorväter taten. Sie dürfte damit die einzige Holzkahnbauerin Deutschlands sein, denn ihr sind keine Kolleginnen weit und breit bekannt. Diesen Beruf kann man auch nicht erlernen, weil es kein anerkannter Ausbildungsberuf ist. Nach einer Tischlerlehre, in der die grundlegenden Holzverarbeitungstechniken erlernt werden, bleibt nur die Möglichkeit, einem Holzkahnbauer über die Schulter zu schauen. In ihrem Fall war und ist es die Schulter ihres Vaters Karl Koal, der in Lehde die traditionellen Spreewaldkähne baut.
Die 1984 Geborene absolvierte die Lübbenauer Realschule und besuchte die Berufsschule in Lübben, ihre Tischlerausbildung machte sie im ersten Lehrjahr schon bei ihrem Vater, die beiden anderen Jahre absolvierte sie in einem anderen Traditionsbetrieb, der Tischlerei Petrick in Raddusch. Hier legte sie auch ihre Gesellenprüfung mit der Note 1 in Form einer kunstvoll gefertigten Hauseingangstür ab. Diese Tür wird wohl auf absehbare Zeit die einzige Tür gewesen sein, die sie gefertigt hat. „Sie steht noch gut verpackt bei uns in der Firma, mal sehen, ob sie überhaupt je Verwendung findet“, zweifelt Juliane ein wenig. Sie ist ja auch inzwischen fest in den Betrieb ihres Vaters eingebunden, einem nur Zwei-Personen-Unternehmen. Beherzt packt sie zu, meistert die langen und schweren Kahn-Seitenwände, die schon mal acht bis neun Meter lang sein können. „Was soll ich machen? Kahnbau ist fast nur Handarbeit, da gibt es keine Maschinen, da muss ich einfach ordentlich zupacken können. Und wenn ich abends den Hobel aus der Hand lege, dann spüre ich auch körperlich, was ich gemacht habe. Mal sehen, wie lange ich diese schwere Arbeit schaffe“, blickt sie ein wenig sorgenvoll in die Zukunft. Aber Koals wären nicht Koals, wenn sie nicht noch ein zweites Standbein hätten: Sie verarbeiten in ihrem Betrieb schon seit Jahrzehnten den Spreewälder Meerrettich. Die kleine Manufaktur beliefert Händler und Gaststätten der Region mit dem scharfen Gemüse. „Wenn wir nicht grad Kähne bauen, putzen und reiben wir Meerrettich, aber oft genug müssen wir wegen der aktuellen Auftragslage beides tun. Da fällt schon mal das Wochenende komplett ins Wasser, dann ist Arbeit pur angesagt!“ Juliane Koal klagt aber nicht, im Gegenteil: „Wie soll das mein Vater allein schaffen? Ich muss ganz einfach mitziehen, es ist ja unser Familienunternehmen!“ Die Frage nach Urlaub stellt sich für sie damit auch nicht: „Wenn ich dreimal im Jahr mal einen Tag zum Shoppen nach Berlin fahre, dann ist das schon ein Hochgenuss für mich. Bei der Gelegenheit kann ich dann auch meiner dort studierenden Schwester Katharina einen Besuch abstatten!“ An den ganz wenigen freien Tagen oder Abenden spielt sie mit Freunden Inlinehockey, in strengen Wintern ist die Lehderin mit dem Puck auf dem Eis anzutreffen: „Wer hier geboren und aufgewachsen ist, ist für immer und ewig mit den Fließen, dem Wasser und dem Spreewald verbunden. Meine Kahnbautätigkeit ordnet sich da voll ein“, bekennt sie.
Obwohl beim Vater fest angestellt, wird sie nie die verwandtschaftliche Nähe und auch Abhängigkeit für mehr Urlaub oder Gehaltserhöhungen nutzen oder gar einfordern: „Wenn ich streike, dann streike ich ja gegen mich und meinen Vater. Außerdem kenne ich ja die Bücher und weiß genau, was vielleicht mal für mich als kleines Plus übrig bliebe!“
Juliane ist auch Buchhalterin und Personalchefin in einer Person, bei ihr laufen alle Fäden zusammen, sie hat auch immer öfter Kontakt mit den Kunden und nimmt Bestellungen entgegen. Damit entlastet sie auch wieder ihren Vater, der sehr viel Zeit für die Pflege seiner schwer erkrankten Eltern aufbringen muss.
„Ich vertrete ihn wo es geht, ich will ja auch, dass Oma und Opa die Pflege bekommen, die sie erwarten können und ihnen auch zusteht.“
Aber ganz ohne Vater geht es dann doch noch nicht, denn Juliane ist noch oft auf seine Erfahrung angewiesen.
Vieles ist nur überliefert und Erfahrung pur: „Woher soll ich wissen, wie lange eine Seitenwand über dem Feuer gebogen werden muss? Wie oft ich und in welchen Abständen ich mit Wasser befeuchten muss, damit sich die Bohle zwar verbiegt, aber nicht verbrennt?“
Juliane wird’s aber irgendwann mal allein probieren müssen.