Die ersten Krokusse und Schneeglöckchen zeigen ihr farbiges Antlitz in der sonst noch grauen Umgebung. Knospen von Bäumen und Sträuchern beginnen zu blühen. Es wird Frühling. Die Humboldt-Pinguine im Lübbenauer Spreewelten Bad spüren dies genau und renovieren derzeit eifrig ihre Bruthöhlen. „Unsere Pinguine können in diesem Jahr zehn Brutplätze nutzen“, erklärt Sabine Lowka, Tierpflegerin im Spreewelten Bad. „Das sind zwei mehr als in der vergangenen Periode“, ergänzt sie. Sabine Lowka und ihre Kollegin Laura Schäfer haben den aufgeregten Frackträgern die Höhlen mit Reisig gefüllt, „quasi als Erstausstattung“, sagt Lowka mit einem Augenzwinkern.
Damit haben die Spiele begonnen. „Schon lange haben unsere Schützlinge mit den Füßen gescharrt“, verrät Sabine Lowka. „Sie konnten es kaum abwarten, dass ihre Residenzen geöffnet werden.“ Nun sei ein Rangeln um die besten Nistplätze angesagt – wie im echten Leben. Dabei sind scheinbar alle Mittel recht. So werden auch mal die Zweige aus der Wohnung des Nachbarn gemopst, um die eigenen vier Wände zu verschönern. „Manche Pärchen geben sich richtig Mühe. Da möchte ich auch Pinguin-Baby sein“, lacht Sabine Lowka. Bei Anderen müsse man wiederum ein wenig nachhelfen, um das Quartier einzugsbereit werden zu lassen.
Sind die Höhlen fertig, ziehen sich die Pärchen zurück „und machen Liebe“, so die Tierpflegerin. So kuscheln derzeit Lausi und Gwenni, Balduin mit seiner Dagmar sowie Tilly mit Paul. Wenn die Sterne günstig stehen, rechnen die beiden Pinguin-Betreuerinnen Anfang März mit den ersten Eiern. Kleine Küken wird es zu Ostern allerdings noch nicht geben. „38 bis 42 Tage brüten die Frackträger abwechselnd die Eier aus“, verrät Laura Schäfer. Dann sind die Pinguine erfahrungsgemäß auch weniger in ihrer Anlage zu sehen. Verantwortungsvoll kümmern sie sich um ihr Gelege und später um den Nachwuchs.
Und was machen die Pinguine, die keinen Partner haben? „Unser Nesthäkchen Flocke ist Single, aber er besetzt gleich mal zwei Bruthöhlen“, schmunzelt Tierpflegerin Sabine Lowka. Verliebt ist er augenscheinlich nur in seine beiden menschlichen Mamis. Täglich lässt er sich von ihnen zu Spaziergängen einladen. Gern schaut er dabei mal am Besucherbecken vorbei und ist vielleicht auch ab und zu kurz davor hinein zu hüpfen. Dazu ist er dann aber doch zu wohl erzogen. Manche Zöglinge hängen halt ewig an Mamis Rockzipfel und tun alles um in ihrer Gunst zu stehen. Aber Laura Schäfer und Sabine Lowka genießen ihrerseits diesen Liebesbeweis.
Quelle und Bild: Spreewelten GmbH