Vor wenigen Tagen gab es durch das Kuratorium des Naturparks Niederlausitzer Landrücken Zustimmung zu einem neuen Wanderwegeprojekt. Auf einem Kartenblatt mit der Routenführung steht dazu als Arbeitstitel „Wanderweg vom Luckaitztal in die Plinsdörfer“. Man könnte aber auch sagen – Von Luckaitztal (gemeint ist nämlich der kleine Bahnhof an der Strecke Lübbenau-Senftenberg) nach Luckaitztal, denn die Plinsdörfer Weißag, Zwietow und Gosda sind Orte in der Gemeinde Luckaitztal, in der es auch noch einen Ort Luckaitz gibt. Früher waren das alles eigenständige Dörfer. Die Gemeindegebietsreform lässt grüßen…
Nun sind die Wanderwege in der Gemeinde Luckaitztal an sich keine neue Erfindung und werden auch von uns Niederlausitzer Wandergurken seit Jahr und Tag mit Gästen aus Nah und Fern häufig bewandert. Ja, wir können mit Fug und Recht sagen, dass diese Wege neben denen im Lübbenauer Spreewald zu unseren Hausstrecken gehören. Aber nachdem wir uns mit dem Trassenverlauf näher befasst haben, stellten wir fest, dass die Streckenführung Abschnitte enthält, die auch für uns Neuland sind. Man möge uns bitte das Wortspiel mit Luckaitztal nachsehen. Natürlich gibt es für die vorgeschlagene Route inzwischen auch einen treffenden Namen. Den zu präsentieren und öffentlich zu machen soll unserer Meinung nach den Ideengebern vorbehalten bleiben. Hier nur soviel: Der Name ist abgeleitet von einer ganz alten Pflanze, deren Früchte in aufbereiteter Form für die schmackhaften Plinse in besagten Dörfern benötigt werden…
Ganz wichtig ist bei der vorgeschlagenen Trassenführung, dass Beginn und Ende des Weges an einem Bahnhof liegen. Nun ist auch diese Idee nicht mehr ganz neu. Bereits der Landrückenweg, das Marketinginstrument des Naturparks Niederlausitzer Landrücken vor etwa zehn Jahren (warum jetzt nicht mehr, können wir persönlich nicht nachvollziehen), hatte mit Altdöbern und Drahnsdorf an den jeweiligen Endpunkten zwei Bahnanschlüsse – sogar an verschiedenen Strecken – und führte auch am Bahnhof Luckaitztal vorbei (damals noch Schöllnitz).
Offiziell soll dieser neu angedachte Rundwanderweg am 22. Mai 2011 vorgestellt werden. Und da haben wir uns gedacht: Machen wir doch zeitnah zu der Nachricht von dem neuen Rundweg schon mal auf diesem die „Nagelprobe“ oder einen „Testlauf“ in der vorgesehenen Konstellation.
Deshalb laden wir Wandergäste aus Nah und Fern ganz herzlich ein, uns am Sonntag, den 26. 09.2010, auf dieser interessanten Tour zu begleiten.
Die Trasse des Rundweges ist festgelegt. Allerdings wird für uns aus organisatorischen Gründen Start und Ziel in Weißag sein, denn wir wollen natürlich danach auch gleich wieder bei Gaumers die schmackhaften Buchweizenplinse probieren, vielleicht auch zum Mitnehmen einpacken lassen, und anschließend nicht mit vollem Bauch und schweren Beinen noch drei Kilometer laufen.
Zur Strecke: Weißag – Alte Mühle – NSG Teichlandschaft Buchwäldchen-Muckwar – Trasse der früheren im Volksmund so genannten Klingelbahn – Alte Poststraße – Buchwäldchen – Weißager Berge – Aussichtsturm auf dem Spitzen Berg – Weißager Dorfstraße – Niederungsweg – Zwietower Mühlenstraße – Weißag.
Unsere Tour wird mit 16 Kilometer etwa 2 Kilometer länger sein als im Projekt vorgesehen, denn wir Wandergurken sind von Natur aus neugierig, so dass wir noch drei Abstecher eingebaut haben, die alle erfreuen werden. Die Mittelteiche (nicht durch, sondern nur bis an den Rand), ein Tiergehege und eine alte Kohlengrube (2. Hälfte des 19.Jahrhunderts) werden unsere Aufmerksamkeit zusätzlich erregen. Die Macher des Projekts mögen es uns nachsehen, werden sie davon doch sicherlich auch profitieren, wenn wir unsere Erfahrungen und Erlebnisse einbringen. Ein ersten Gespräch dazu gab es ja bereits. Schließlich stehen insgesamt über 40 Erlebnispunkte auf unserem Spickzettel. Das fängt damit an, etwas über das Flüsschen Luckaitz zu sagen, an dessen einstigem Quellgraben wir in diesem Jahr auch schon waren – wo kommt sie her, wo fließt sie hin…? Es wird während der Tour Gesprächsbedarf geben über den Naturpark im allgemeinen, über spezielle Naturschutzgebiete darin, über die Gemeinde Luckaitztal und die Orte darin, über einstige Wassermühlen an der Luckaitz, über die so genannte „Klingelbahn“, über frühere Braunkohlegewinnung im Wandergebiet und über frühere Poststraßen im Osten und im Westen der Gemeinde Luckaitztal.
Weitere Informationen zum Treffpunkt und der Zeit des Beginns bei der Anmeldung bis spätestens zum Vorabend unter der Rufnummer 03542 – 3792.
Bitte auch an Rucksackverpflegung und Getränke für eine Wanderrast im Freien denken. Keine Teilnahmegebühr – um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird gebeten. Auf Wunsch – Urkunde für gutgelauntes und blasenfreies Mitwandern.
Viele weitere Fotos über das Wandergebiet findet man hier in der Bildergalerie unter Oberspreewald-Lausitz : Luckaitztal und weiter dann bei den betreffenden Orten der Gemeinde. In den nächsten Tagen auch noch aktuelle Fotos von ein Stippvisite am 19.9.2010
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlausitz
Lübbenau
Verlauf der alten Poststraße im Bereich des Tiergeheges bei Muckwar
Häuser von Weißag mit dem Aussichtsturm auf dem Spitzen Berg (Tele-Aufnahme)
Wohnhaus und Teich der früheren Fuchsmühle in Zwietow