Es ist offiziell. Der Batteriehersteller SVOLT siedelt sich in Lauchhammer an und baut hier eine hochmoderne Fabrik für Batteriezellen für E-Autos auf. Das Unternehmen hat dafür das Gelände von Vestas übernommen und seine Pläne offiziell vorgestellt. Demnach wird das Gelände auf die entsprechenden Anforderungen umgebaut. Wann genau Produktionsstart ist, kann aktuell noch nicht gesagt werden. Laut Unternehmen sollen auch ehemalige Vestasmitarbeiter übernommen werden. Aktuell laufen Absprachen für entsprechen Qualifizierungsprogramme. Neben dem Saarland entsteht hier der zweite Standort des Herstellers in Deutschland. SVOLT hat bereits eine Partnerschaft mit BASF in Schwarzheide beschlossen, wo künftig Batteriematerialien hergestellt werden. Die Gewerkschaft IGBCE begrüßte die Pläne bereits vor offizieller Ankündigung. SVOLT reiht sich damit in einer neuen Wertschöpfungskette ein, die sich derzeit in Südbrandenburg mit weiteren Ansiedlungen zur Herstellung von Batteriematerialen unter anderem in Guben, in Schwarzheide, in Schwarze Pumpe und mit Tesla in Grünheide erschließt.
Die Wirtschaftsförderung Brandenburg teilte dazu mit:
Die Wirtschaftsförderung Brandenburg begrüßt die Ansiedlung des chinesischen Hightech-Unternehmens Svolt auf dem früheren Vestas-Gelände in Lauchhammer. „Svolt setzt weltweit Maßstäbe bei der Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien – und das jetzt auch ‚Made in Brandenburg‘. Wir freuen uns, dass sich mit Svolt ein weiteres renommiertes Unternehmen der Modernen Mobilität für Brandenburg entschieden hat,“ betonte WFBB-Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt.
Mit Svolt komme zudem ein Unternehmen auf das ehemalige Vestas-Gelände, das bestens in die Lausitz passt, so WFBB-Geschäftsführer Kammradt weiter. „Die Lausitz entwickelt ein starkes Profil im Bereich der Batterietechnik. Nach RockTech, der Fertigung von Kathodenmaterial bei der BASF und Anodenmaterial bei Altech erweitert sich die Wertschöpfungskette in der Lausitz mit Svolt. Brandenburg wird damit noch mehr zum Zentrum der Modernen Mobilität in Deutschland. Wir werden das Unternehmen in seiner Entwicklung am Standort gerne weiter unterstützen.“
Die WFBB hat die Ansiedlung des Konzerns in der Lausitz intensiv begleitet. Das Unternehmen hat seine Pläne für den Standort Lauchhammer heute Mittag vorgestellt. Svolt ist das 23. chinesische Unternehmen, das sich in Brandenburg angesiedelt hat.
Als globales Hightech-Unternehmen arbeitet Svolt an den Schlüsseltechnologien der Elektromobilität: Lithium-Ionen-Batterien und kompletten Batteriesystemen für Elektrofahrzeuge. Svolt bietet seinen Kunden aus dem Automobilsektor und der Industrie ein umfangreiches Produktportfolio. Dazu gehören hochwertige Batteriezellen und deren Zellchemie, Module und Hochvoltspeicher (Packs) ebenso wie Batteriemanagementsysteme (BMS) und Softwarelösungen.
Die IGBCE äußerte sich wie folgt:
Der ehemalige Vestas-Standort Lauchhammer wird durch den chinesischen Hersteller von Lithium-Ionen Batterien SVOLT übernommen. Dies verkündet heute die Unternehmensleitung gegenüber Kunden und der Öffentlichkeit. Die IGBCE begrüßt als zuständige Gewerkschaft die Einigung ausdrücklich und wird als Sozialpartner nun die Zusammenarbeit aufnehmen. „Die IGBCE gratuliert. Diese angekündigte Ansiedlung ist ein echter Erfolg und ein gutes Zeichen für den Strukturwandel in der Lausitz“, kommentiert IGBCE Bezirksleiterin Ute Liebsch. Es wird somit zukünftig in Lauchhammer wieder Industrieproduktion geben, die in die Zukunft ausgerichtet ist. Damit besteht eine echte Chance, emissionsfreies Wirtschaften zu unterstützen. Die Konzepte und Produkte von SVOLT stehen im Einklang mit den Zielen der IGBCE für einen nachhaltigen Umbau der Industrie, weil sie für den Erfolg der ambitionierten politischen Ziele dringend notwendig sind. Ute Liebsch stellt zusammenfassend fest: „Außerdem schafft es in der ehemaligen Braunkohlestadt Lauchhammer Perspektiven für viele Hunderte Beschäftigte, das freut uns sehr und ist ein klares Bekenntnis zum Standort.“ Die Batteriegewerkschaft IGBCE ist mit ihren ca.600.000 Mitgliedern für die Beschäftigten in der Fertigung von Batteriezellen und Batteriesystemen sowie für eine Vielzahl von Zulieferern in der Automobilindustrie zuständig. Die IGBCE bringt dabei die Erfahrung aus der chemischen Industrie als direkter Partnerbranche von SVOLT mit ein. SVOLT hatte bereits im vergangenen Jahr eine Kooperation mit der BASF angekündigt, aus der nun wichtige Synergieeffekte vor Ort entstehen können. Am nahe gelegenen Standort der BASF in Schwarzheide ist die IGBCE als Sozial- und Tarifpartner seit Jahrzehnten in enger Kooperation mit dem Unternehmen. IGBCE Gewerkschaftssekretär Hannes Hauke Kühn erklärt dazu: „Es ist jetzt zu erwarten, dass viele unserer IGBCE Mitglieder bei Vestas auch in das neue Unternehmen wechseln werden. Das freut uns, weil es persönliche Perspektiven für viele Menschen schafft. Aber unser Ziel ist auch klar: Wir werden wie bei Vestas nun auch im neuen Unternehmen eine durchsetzungsstarke Mitbestimmung aufbauen. Dazu gehört es auch, eine Tarifbindung herzustellen. Daher laden wir die Geschäftsführung von SVOLT bereits heute herzlich dazu ein, mit uns über den Weg zur Gründung eines Betriebsrates am Standort in Kontakt zu treten.“
Statements
Der Landesvorsitzende der FDP Brandenburg Zyon Braun: „Die Ansiedlung von Zukunftstechnologien in Brandenburg ist ein Erfolg für Brandenburg und stärkt die wirtschaftliche Kraft der Lausitz – ich begrüße die Ansiedlung von SVolt! Es ist auch ein Erfolg für die Wirtschaftspolitik unseres Landes. Doch Wirtschaftsminister Steinbach darf sich nicht allein auf die Ansiedlung größer Unternehmen konzentrieren und dabei den Mittelstand aus dem Blick verlieren. Er schafft eine 2-Klassen-Wirtschaft in Brandenburg. Der Mittelstand kämpft nach den Jahren der Pandemie und in einem aktuell sehr herausfordernden Umfeld mit steigenden Energiepreisen und sinkender Nachfrage um das Überleben. Die Rückzahlungsforderungen von Corona-Hilfen bedeuten für einige das Aus. Selbst wenn im Haushalt des Landes keine Spielräume sind, können wir etwas tun: Denn Bürokratieabbau ist dringend nötig und sorgt für Schwung. Tesla-Geschwindigkeit bei Planungs- und Genehmigungsverfahren muss der Standard für alle sein.“
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Red. / Presseinfo