Die Qualität der pädagogischen Arbeit in ihren Einrichtungen ausbauen und verbessern – dieses Ziel verfolgten Vertreterinnen von Kindertageseinrichtungen, die seit August 2012 an den Weiterbildungsprojekten der „Offensive Bildung“ teilnahmen. Im Kulturhaus der BASF Schwarzheide GmbH wurden am Mittwoch nunmehr auch die Ergebnisse des zweiten und letzten Teilprojektes „Qualität von Anfang an“ präsentiert. Diese können sich sehen – und zukünftig womöglich in den Kitas im Landkreis auch in die Praxis umsetzen- lassen.
Die Fragen, wodurch sich Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsqualität in Tageseinrichtungen für Kinder auszeichnen und wie diese verbessert werden können, standen im Mittelpunkt des Projektes „Qualität von Anfang an“, an dem von Juni 2013 bis April 2014 Leiterinnen und Erzieherinnen aus neun Kindertageseinrichtungen verschiedener Träger mitgewirkt hatten.
In regelmäßigen Zusammenkünften hatten sich die Teilnehmerinnen im Rahmen von Workshops und Lernmodulen unter Anleitung von Expertinnen intensiv mit der Thematik auseinander gesetzt und ihre Praxiserfahrungen mit in die Arbeit einfließen lassen. Im Ergebnis konnten sogenannte „Qualitätsstandards“ erarbeitet werden, welche fundierte Antworten auf die aufgeworfenen Fragen liefern sollen und Erzieherinnen zukünftig in ihrer Arbeit unterstützen könnten. Der Entwurf des sogenannten „Qualitätshandbuches“, welches acht große Themenbereiche und mehrere jeweils zugehörige Unterbereiche umfasst, wurde nunmehr im Rahmen eines Fachtages erstmals vor großem Publikum präsentiert. Hier geht es zum Beispiel um Raumgestaltung mit den Kindern, um Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Bildungsprozesse, um erleichterte Übergänge in die Grundschule und um Beteiligungsrechte der Kinder.
Die formulierten Anforderungen finden bereits jetzt Anwendung in den teilnehmenden Projekt-Kitas. Um die Praxistauglichkeit des Leitwerkes zu überprüfen, wurden Leitungskräfte und Qualitätsbeauftragte qualifiziert, ihre Kolleginnen bei der Umsetzung zu unterstützen und eine anschließende interne Evaluation durchzuführen. Die externe Erfolgskontrolle erfolgt durch Expertinnen der INA gGmbH in Kooperation mit der ektimo GbR, welche das Projekt wissenschaftlich begleitet hatten. Noch bis September 2014 finden zudem sogenannte „Entwicklungswerkstätten“ statt, in denen die entwickelten Qualitätsstandards gegebenenfalls überarbeitet und angepasst werden können.
„Mit den geschaffenen Qualitätskriterien als Ergebnis der Zusammenarbeit mehrerer Kindertagesstätten erhalten die Einrichtungen ein wichtiges Werkzeug in die Hand, um die Bildungs- und Erziehungsqualität zu stärken und zu optimieren. So können vorhandene Stärken erkannt und ausgebaut und Erzieherinnen gezielt in ihrer Arbeit unterstützt werden“, heißt es seitens des Jugendamtes des Landkreises, welches das Gesamtprojekt „Offensive Bildung“ mit Unterstützung der BASF Schwarzheide GmbH im Landkreis Oberspreewald-Lausitz initiiert und realisiert hatte.
Die Absicht, die geschaffenen Qualitätsstandards nachhaltig wirken zu lassen, indem sie zukünftig in allen Kindertageseinrichtungen im Landkreis Anwendung finden, unterstützt auch Landrat Siegurd Heinze: „Wir streben an, die Standards nach deren erfolgreicher Erprobung in der Praxis auch weiteren Einrichtungen zur Verfügung zu stellen, damit auch diese davon profitieren können. Dazu sollen zu gegebenem Zeitpunkt Qualitätsvereinbarungen mit den jeweiligen Trägern geschlossen sowie eine Beschlussfassung durch den Jugendhilfeausschuss herbeigeführt werden.“