Bei 25 Prozent der Unternehmen im IHK-Bezirk steht die Suche nach einem Nachfolger in den nächsten fünf Jahren an. Das zeigt eine Sonderauswertung zu den Themen Beschäftigung, Fachkräftesicherung und Unternehmensnachfolge im „Arbeitsmarktreport“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus. Befragt wurden 450 Mitgliedsunternehmen der Branchen Industrie, Bau, Handel und Dienstleistungen.
Aus der Altersstruktur der Unternehmer ergibt sich ein ähnliches Bild: Waren es 2012 noch rund 5.400 Unternehmer, sind es 2014 rund 7.000 Unternehmer, die das 60. Lebensjahr überschritten haben. Das betrifft immerhin jedes fünfte IHK-Mitgliedsunternehmen.
„Insbesondere Industrie- und Bauunternehmen in der Region stehen vor einem Generationenwechsel. Als größte Herausforderungen stellen sich das Finden eines passenden Nachfolgers, die wirtschaftlichen Perspektiven des Betriebes und Finanzierungsfragen dar. Unternehmen sollten sich deshalb frühzeitig an uns und unsere Partner wenden, um sie beim Nachfolgeprozess bestmöglich unterstützen zu können“, sagt Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus.
Die Hälfte der Unternehmen, die die Nachfolge bereits geregelt hat, übergibt das Unternehmen in die Hände eines Familienmitglieds, für ein Drittel kommt ein Verkauf infrage.
Für ausbildende Unternehmen bleibt es weiterhin eine Herausforderung, geeignete Jugendliche für eine Ausbildung zu finden. Über alle Branchen hinweg sank die Anzahl der Ausbildungsverträge – in den gewerblichen IHK-Berufen im Jahr 2013 auf 636 (im Jahr 2012 noch 699), im kaufmännischen Bereich auf 858 Ausbildungsverträge (im Jahr 2012 noch 1092). Am stärksten betroffen sind der Handel, das Hotel- und Gaststättengewerbe und das Verkehrsgewerbe. Grund dafür ist hauptsächlich die sinkende Anzahl der Schulabgänger.
18 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit einem Stellenzuwachs.
Befristete Arbeitsverhältnisse, Teilzeitbeschäftigung oder Zeitarbeit bleiben weiterhin wichtig für die Bereitschaft der Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen. Allerdings hat jedes vierte Unternehmen in Südbrandenburg Probleme, offene Stellen innerhalb von zwei Monaten zu besetzen. Besonders schwierig ist es für das Dienstleistungsgewerbe und die Bauwirtschaft aber auch Unternehmen in den Landkreisen Spree-Neiße und Elbe-Elster. Gefragt sind Fachkräfte in Gesundheitsberufen, Köche, Servicekräfte, Berufskraftfahrer sowie gewerblich-technische Fachkräfte.
Größere und mittlere Unternehmen bilden ihre Fachkräfte verstärkt selbst aus und intensivieren ihre Bemühungen bei der Aus- und Weiterbildung. Danach rangieren als Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung Erleichterungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Einstellung älterer Mitarbeiter. 15 Prozent der befragten Unternehmen zeigen darüber hinaus Interesse an Facharbeitern aus dem Nachbarland Polen, insbesondere die Branche Industrie und der Dienstleistungssektor.
Ansprechpartnerin ist Jana Frost, IHK Cottbus, Telefon 0355 365-1603, E-Mail frost [at] cottbus.ihk.de.
Quelle: IHK Cottbus