Das Rauchen einer Zigarre gehört fast schon zur internationalen Hochkultur. Viele Mythen und Geschichten ranken sich um die Zigarre. Zum exklusiven Genuss gehört allerdings auch exklusives Wissen – in Zeiten des Online-Shoppings hat sich das jedoch geändert. Praktisch jeder kann zum Aficionado werden, doch woran es häufig fehlt, ist das gemeinschaftliche Genusserlebnis.Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamts ist der Absatz von Zigarren und Zigarillos in Deutschland in den Jahren 2006 bis 2013 leicht rückläufig. Waren es im Anfangsjahr der Erhebung noch rund 5,5 Milliarden Stück, gab es einen nahezu konstanten Rückgang auf 3,5 Milliarden im Jahr 2013. Sicherlich tragen das erhöhte Gesundheitsbewusstsein und die strengeren Nichtraucherschutzgesetze ihren Teil zum Rückgang bei, doch es gibt auch einen treuen Kreis an Zigarren-Liebhabern, die den Absatz auf einem hohen Niveau halten.
Fachgeschäfte in größeren Städten
Eine erste Anlaufstelle für Aficionados sind Fachgeschäfte in den größeren Städten. In Lübben wird man im Haus 8 fündig, wenn man sich für Zigarren interessiert. Ein begehbarer Humidor und diverse Spirituosen runden das Angebot ab. In Cottbus findet man unter anderem bei Mattuschka Ines Fine Arts Tabakwaren einen Ort, qualitativ hochwertige Zigarren zu beziehen. Für Interessierte ist auch Cigar Malt 46 empfehlenswert. Hier ist neben Zigarren auch das nötige Zubehör erhältlich, zum Beispiel Zigarrenschneider, Humidore und zur Zigarre passende Getränke.
Therorie und Praxis aus dem Internet
Vor allem der Umgang mit dem richtigen Zubehör will erlernt sein, wie Michael zu berichten weiß. Der 24-jährige Cottbusser hat vor Kurzem seine erste Zigarre geraucht und möchte nun mehr über die Zigarren-Kultur wissen. „Ich habe schon viele Foren und Blogs gewälzt, es ist erstaunlich, was man alles im Internet erfahren kann”, meint Michael. Als Kind der Internet-Generation bezieht er sein Wissen vorwiegend aus dem Netz. Doch nicht nur das Wissen, auch andere Zigarren-Liebhaber trifft er lieber in Foren als in der Realität. „Irgendwie ist mir das lieber so. Ich traue mich dann, alles zu fragen, denn zur Zigarren-Kultur gehört nun mal eine Menge Grundwissen.”Auch sein Einkaufsverhalten ist vom Internet geprägt. Viele Online-Shops bieten neben den Produkten auch das nötige Know-how an. Mittels Blogs wird Wissen vermittelt, mit ein paar weiteren Klicks sind die Produkte bestellt. Auch Michael hat auf diese Weise gelernt, welche Zigarre er mit welchem Getränk kombinieren kann. „Das ist eine richtig gute Sache”, findet er. Aller Anfang ist schwer – das gilt im Besonderen für Zigarren-Interessierte. Aufgrund einer mangelnden Infrastruktur jenseits der größeren Städte übernimmt das Internet die Rolle des Wissensvermittlers. Vielleicht sollten mehr etablierte Fachgeschäfte auch online aktiv werden, um Interessierte Laien wie Michael als Kunden zu gewinnen. Per Blog und Forum kann sich theoretisches Wissen angeeignet werden, Praxiserfahrungen hingegen muss jeder selbst sammeln. Doch spätestens dann merkt man, dass Rauchen in guter Gesellschaft mehr Spaß macht als alleine.