Die Preisträger des dritten Lausitzer WissenschaftsTransferpreis LWTP stehen fest. Die Beteiligten der drei ausgezeichneten Kooperationsprojekte aus der Lausitz haben am Montagabend im Hotel Residence in Bautzen
die Preise entgegen genommen. Insgesamt hatten 14 Unternehmen und drei wissenschaftliche Einrichtungen aus der Lausitz sieben Projekte eingereicht.
Den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis erhielt das Projekt "Realisierung fortschrittlicher Mikrogasturbinen-Hochtechnologie-Produkte für die Lausitz mittels integralem Technologietransfer", eingereicht vom Inhaber des Lehrstuhls Verbrennungskraftmaschinen der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg, Prof. Dr.-Ing. Heinz Peter Berg in Kooperation mit der Euro-K GmbH Cottbus, der Babcock Borsig
Steinmüller GmbH Peitz und der WankelSuperTec GmbH Cottbus. Von 2009 bis 2013 haben die Partner sogenannte Mikrokraftwerke entwickelt und produziert. Diese Mikrogasturbinen zeichnen sich durch schadstoffarme
Verbrennung, maximale Energieeffizienz bei hohem Wirkungsgrad, lange Lebensdauer und geringe Wartungskosten sowie durch eine hohe Anzahl möglicher Brennstoffe aus. Die Minikraftwerke eignen sich beispielsweise
für den Einsatz in Fahrzeugen (E-Mobilität) und in dezentralen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. Durch das Kooperationsprojekt haben die beteiligten Unternehmen und der Lehrstuhl mehr als 25 Arbeitsplätze in
Produktion und Entwicklung geschaffen. Zudem wurden die Rahmenbedingungen für das geplante Cottbuser Innovationszentrum für Antriebstechnologie gelegt. "Das mit dem ersten Preis ausgezeichnete Projekt überzeugt auf mehreren Ebenen durch eine beispielhafte Zusammenarbeit: Alle beteiligten Partner wurden überzeugend in den Entwicklungsprozess einbezogen und
haben von den Transferprozessen profitiert. Dabei wurde das formierte Team, organisationsübergreifend aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammengesetzt. Es bildet so die Basis für das zukünftige Cottbuser
Innovationszentrum für Antriebstechnik mit Schwerpunkt Mikrogasturbinen. Das sind genau die Kooperationen, mit denen sich die Lausitz leistungsfähig positionieren kann", erläuterte Dr. Karl Heinz Tebel, Vorsitzender
der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH und LWTP-Jury-Vorsitzender. Statt eines zweiten und eines dritten Platzes hat die WiL in diesem Jahr zwei zweite Preise vergeben, die beide mit je 3.000 Euro dotiert sind: - Bildbasiertes Analysesystem zur Bewertung von Glasschmelzprozessen Die Herausforderung bei modernen Glasschmelzöfen besteht darin, den Schmelzprozess so zu kontrollieren, dass eine gleichbleibend gute Glasqualität bei möglichst geringem Energieverbrauch gewährleistet ist. Ziel des
Kooperationsprojektes zwischen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik der BTU und der STG Combustion Control GmbH & Co. KG aus Cottbus war es, ein Bildanalysesystem zu entwickeln, das die
Aufnahmen aus dem Ofeninnenraum in Echtzeit erfasst und die sichtbaren Objekte klassifiziert. Unter Leitung von Prof. Dr. Barbara Priwitzer von der BTU wurde eine innovative Software entwickelt, die mittels
Kameraaufnahmen des Ofeninneren den Schmelzprozess qualitativ und quantitativ beurteilen und so den Schmelzprozess steuern kann. Das neue Verfahren ermöglicht eine Energieeinsparung bei gleichbleibender
Glasqualität. - eteoBoard - Das digitale Scrum Board Als Ergebnis der zweijährigen Zusammenarbeit der Softwarefabrik Görlitz GmbH mit der Hochschule Zittau/Görlitz entstand die digitale Aufgabenwand eteoBoard. Sie ist eine Weiterentwicklung der beim
Softwareentwicklungsprozess Scrum verwendeten Zettelwand. Das eteoBoard vernetzt die Teamaufgaben von Softwareentwicklungsteams an mehreren Standorten. Mittels Kamera und Touchscreen werden
Anpassungen auf der Aufgabenwand ohne Verzögerung auf die vernetzten Standorte übertragen. Im Rahmen der praxisbezogenen Ausbildung im Fach Softwareengineering unter Leitung von Prof. Dr. Wilfried Honekamp
haben Studierende der Hochschule Zittau/Görlitz ab 2011 einen Prototypen entwickelt, unterstützt von Dr. Bernd Grams von der Software Fabrik Görlitz. Mittlerweile ist das eteoBoard am Markt erhältlich. Bernd H. Williams-Boock, Geschäftsführer der Ortrander Eisenhütte GmbH und LWTP-Jurymitglied betonte in seiner Laudatio auf die zweiten Preisträger: "Die beiden zweitplatzierten Projekte belegen, wie vielfältig die
Möglichkeiten der Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sind. In den seltensten Fällen führt die Zusammenarbeit zur Entwicklung völlig neuer Produkte. Mindestens ebenso bedeutsam ist die Verbesserung
und Weiterentwicklung vorhandener Produkte und Prozesse. Das ist den beteiligten Partnern der hier ausgezeichneten Kooperationsprojekte so vorbildlich gelungen, dass wir als Jury uns entschieden haben, in diesem
Jahr zwei zweite Plätze zu vergeben." Dr. Hermann Borghorst, Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V. sagte: "Auch die in diesem Jahr ausgezeichneten Preisträger zeigen: Es war eine gute Entscheidung, im Jahr 2011 den LWTP auszuschreiben.
Damit wollen wir die Potenziale aufzeigen, die aus der Kooperation zwischen Unternehmen und Hochschulen hervorgehen: Die Erschließung neuer Märkte durch verbesserte Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen,
sowie die Sicherung von qualifizierten Fachkräften durch den Kontakt zu Studierenden. Ich hoffe, dass die heute präsentierten Projekte anderen Unternehmen in der Lausitz Mut machen, den Kontakt zu einer Hochschule
zu suchen." Insgesamt hatten sich 14 Lausitzer Unternehmen und drei wissenschaftliche Einrichtungen aus der Lausitz mit sieben Projekten um den LWTP 2014 beworben. Eine prominent besetzte Jury, bestehend aus Lausitzer
Professoren, Unternehmern und Landräten, hat über die Gewinner entschieden.
Quelle: Wirtschaftsinitiative Lausitz
Fotos: Franke Fotografie
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