Der Schutz der Umwelt obliegt längst nicht mehr nur Regierungen und Institutionen. Ebenso kann jeder Einzelne seinen Beitrag zur Erreichung der gesteckten Klimaziele leisten – ganz im Sinne der Erhaltung der Lebensqualität für zukünftige Generationen. Mit Blick auf das stetige Dahinschwinden begrenzter Ressourcen und dem unaufhaltsamen Energiekostenanstieg denken viele Hausbesitzer über die Anschaffung einer Wärmepumpe nach. Einige lassen sich jedoch von dem damit verbundenen hohen finanziellen Aufwand abschrecken und sehen das Heizsystem als Luxusgut. Aber stimmt das?
Was ist eine Wärmepumpe und wie funktioniert sie?
Bei der Wärmepumpe handelt es sich um ein innovatives, umwelt- und ressourcenschonendes alternatives Heizsystem. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen drei verschiedenen Modellen:
- Luftwärmepumpen
- Wasser- beziehungsweise Grundwasserwärmepumpen
- Erdwärmepumpen
Die einzelnen Typen weichen sowohl hinsichtlich der von ihnen genutzten Energiequelle als auch in Bezug auf ihre Anschaffungs- und Installationskosten voneinander ab. Abgesehen von diesen drei am meisten verkauften Wärmepumpen-Varianten hält der Markt weitere Bauarten bereit. Die sogenannte Hochtemperatur-Luft-Wasser-Wärmepumpen stellen ebenfalls eine alternative Methode zum Heizen und zur Warmwasserherstellung dar. Sie sind vor allem dann empfehlenswert, wenn es darum geht, ein weniger gut gedämmtes Bestandsgebäude beziehungsweise einen Altbau mit einer Wärmepumpe nachzurüsten.
Das zugrundeliegende Funktionsprinzip des Heizsystems kennt man in entgegengesetzter Art von der Funktionsweise eines Kühlschranks. Vereinfacht am Beispiel der Luftwärmepumpe erklärt, arbeiten die Systeme folgendermaßen:
- Die Wärmepumpe saugt mit der Hilfe eines Ventilators die Außenluft ihrer Umgebung an.
- In einem Wärmetauscher wird thermische Energie aus der Luft gezogen, die wiederum mit einem Kältemittel in den Kontakt tritt.
- Das flüssige Kältemittel verdampft und verwandelt sich ein Gas.
- Das nun entstandene Gas wird komprimiert und dadurch stark erhitzt.
- Die so erzeugte Wärme gelangt in den Heizkreislauf und erwärmt die kalte Luft – beziehungsweise bei der Warmwassererzeugung das kalte Wasser.
- Das anschließend abgekühlte Kühlmittel ist Basis für den nächsten Erwärmungs-, Verdichtungs- und Erhitzungszyklus.
Ebenso wie eine Luftwärmepumpe funktioniert, agieren alle andere Wärmepumpentypen. Lediglich die Quelle, aus der die thermische Energie stammt, unterscheidet sich je nach Geräteausführung. Wasserwärmepumpen bedienen sich der Temperatur des Grundwassers und Erdwärmepumpen der des Erdreichs.
Sind Wärmepumpen sinnvoll?
Die Frage nach dem Sinn einer Wärmepumpe hängt für die individuelle Nutzung auch von ebenso individuellen Faktoren ab. Fakt ist jedoch, dass die Geräte nicht ohne Grund zu den innovativsten Heizsystemen, die der Markt aktuell zu bieten hat, gehören. Ein Blick auf ihre Hauptvorteile überzeugt, denn Wärmepumpen
- erzeugen deutlich effizienter und ressourcenschonender Heizenergie als andere Systeme.
- ziehen die benötigte Energie aus regenerativen Quellen (Luft, Wasser, Erde).
- sind äußerst wartungsarm, wenig fehleranfällig und langlebig.
- amortisieren sich vergleichsweise schnell.
- verursachen einen beträchtlich geringeren CO2 -Ausstoß als beispielsweise Öl- und Gasheizungen
Tipp: Wenn Sie Ihre Wärmepumpe mit Strom aus einer Photovoltaik-Anlage versorgen, egalisieren sich die Kosten für die Anschaffung und Installation des Heizsystems noch schneller.
Empfiehlt sich eine Wärmepumpe auch für einen Altbau?
Grundsätzlich und auf lange Sicht profitieren sowohl Neubau- als auch Bestandsbaueigentümer und -mieter von einer Wärmepumpe. Allerdings gilt es, bei der Nachrüstung in Altbauobjekten einige elementare Grundvoraussetzungen zu schaffen.
Damit die nachgerüstete Wärmepumpe möglichst effizient arbeiten kann, ist es zwingend notwendig, die Gefahr von Wärmeverlusten zu minimieren. Diese werden in wenig beziehungsweise gar nicht energetisch sanierten Gebäuden in den meisten Fällen durch ungedämmte Fassaden und Decken sowie undichten Fenstern verursacht. Die Aufgabe besteht daran, diesen Zustand zu beseitigen.
Darüber hinaus sollten Sie im Vorfeld sicherstellen, dass sich die bereits vorhandenen Heizkörper als Wärmeausgabequelle eignen. Die klassischen Gliederheizkörper, die häufig in Altbauten verbaut sind, erfüllen ihren Zweck als Kombinationspartner für eine Wärmepumpe weniger gut. Ähnlich verhält es sich mit Röhrenheizkörpern, die vorrangig in Badezimmern als Handtuchhalter verwendet werden. Eine gute Kompatibilität mit Wärmepumpen bringen hingegen großflächige Plattenheizkörper und Fußbodenheizungen mit.
Ein wichtiger Faktor für ein effizientes Zusammenspiel von Heizkörper und Wärmepumpe ist außerdem die von Ersteren generierbare Vorlauftemperatur. Idealerweise sollte diese nicht den Wert von 55 Grad Celsius überschreiten. Vorlauftemperaturen, die darüber liegen, machen die Verwendung einer Wärmepumpe weniger sinnvoll. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Heizkörper auszutauschen.
Mit welchen Kosten ist bei der Anschaffung und Nutzung einer Wärmepumpe zu rechnen?
Spürbar die Energiekosten zu reduzieren, ist ohne einen gewissen finanziellen Aufwand im Vorfeld nur sehr schwer realisierbar. Besonders deutlich wird dies am Beispiel einer Wärmepumpe.
Alle drei hauptsächlich zum Einsatz kommenden Gerätetypen schlagen in der Erstinvestition durchschnittlich mit etwa 8.000 bis 16.000 Euro zu Buche. Hinzukommen die Kosten für die Erschließung der Wärmequelle im Falle der Wasser- sowie der Erdwärmepumpe. Erstere liegen bei ungefähr 6.000 Euro für das Bohren eines Grundwasserbrunnens. Abhängig davon, ob Erdwärmekollektoren oder eine Erdwärmesonde verwendet wird, ist bei Erdwärmepumpen mit zusätzlich 2.000 bis 13.000 Euro zu rechnen.
Obwohl Wärmepumpen als relativ wartungsarm und fehlerresistent gelten, bleibt es nicht aus, dass sie von Zeit zu Zeit gewartet oder repariert werden müssen. Die monetäre Belastung hierfür sollten Sie ebenfalls stets im Hinterkopf behalten.
Gut zu wissen: Für diejenigen, die Ihren Plan zur Anschaffung einer Wärmepumpe in die Tat umsetzen möchten, bieten sowohl der Staat als auch einige Kommunen diverse Förderprogramme an. Lassen Sie sich beraten!
Fazit: Wärmepumpen haben einen Mehrwert für Mensch und Umwelt
Auch wenn Deutschland im europäischen Vergleich beim Wärmepumpen-Absatz immer noch ein wenig hinterherhinkt, lässt sich das Zukunftspotenzial der innovativen Heizsysteme längst nicht mehr von der Hand weisen. Das liegt vor allem daran, dass sie für den Einzelnen zahlreiche langfristige Vorteile mitbringen, etwa in Form von Energiekosteneinsparungen. Gleichermaßen leisten die Geräte wirksame Unterstützung zum Umwelt- und Klimaschutz, indem sie ressourcenschonend und nahezu emissionsfrei arbeiten. Besonders in Anbetracht der verschiedenen staatlichen und kommunalen Förderprogramme müssen Wärmepumpen nicht zwingend als Luxusgüter eingestuft werden.