Der Katastrophenschutz im Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist ab sofort noch breiter aufgestellt: Künftig wird die „Schnelleinsatzgruppe Wassergefahren” (SEG Wassergefahren) bei möglichen Einsätzen rund um die Gewässer im Landkreis unterstützen. Am gestrigen Donnerstag unterzeichneten Vertreter der Kreisverwaltung OSL und des DRK-Kreisverband Lausitz e.V. eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Außerdem wurde das neue Einsatzboot übergeben und Felix Lange zum neuen Einheitsführer ernannt.
Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz teilte dazu mit:
Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz verfügt über zahlreiche kleinere und größere Gewässer und hat insbesondere durch die Entwicklung des Lausitzer Seenlandes ein hohes touristisches Potenzial. Gleichzeitig bergen die Flüsse Spree, Schwarze Elster und Pulsnitz Gefahrenpotenziale bei Hochwasser. „Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, hat sich der Landkreis auf der Grundlage der Katastrophenschutzverordnung des Landes Brandenburg zum Ziel gesetzt, eine `Schnelleinsatzgruppe Wassergefahren´ aufzustellen“, erklärte die Erste Beigeordnete des Landkreises und zuständige Dezernentin für den Bereich Katastrophenschutz, Grit Klug, am Rande der Vertragsunterzeichnung vor dem Kreishaus in Calau.
Bianka Sebischka-Klaus, Vorstandsvorsitzende des DRK-Kreisverband Lausitz e.V: „Wir sind bereits seit langem mit verschiedenen Einsatzeinheiten im Katastrophenschutz des Landkreises stark engagiert. Mit der neuen ‚SEG Wassergefahren‘ kommt nun ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich hinzu. Diese Aufgabe nehmen wir gerne an. Ich freue mich, dass wir wieder motivierte ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für diese verantwortungsvolle Aufgabe gewinnen konnten.“
Aufgabe in kompetenten Händen
Für die Arbeit der SEG Wassergefahren gibt die Katastrophenschutzverordnung des Landes Brandenburg eine Stärke von mindestens zehn Helferinnen und Helfer vor, die mit einem Gerätewagen Wassergefahren, einem Rettungsboot sowie einem Gerätewagen Taucher mit einem weiteren Rettungsboot ausgestattet sind.
Die komplette Mannschaft wird die Teileinheit der DRK Wasserwacht Ortsgruppe Senftenberg an ihrem Stützpunkt im Senftenberger Ortsteil Großkoschen stellen.
Einheitsführer der neuen SEG ist der Ortsgruppenleiter der DRK-Wasserwacht Senftenberg, Felix Lange. Dieser konnte vor Ort die Ernennungsurkunde aus den Händen von Kreisbrandmeister Tobias Pelzer entgegennehmen.
Wenig später hatten er, Aron Trippner (Kreisleiter DRK-Wasserwacht) und Jörn-Torsten Kusch (stellvertretender Ortsgruppenleiter, stellv. Kreisleiter) die Gelegenheit, sich ein Bild von ihrem neuen Einsatzfahrzeug zu machen.
Erstes „Einsatzfahrzeug“ übergeben
Als ersten Meilenstein für die bevorstehende Arbeit der neuen Einsatzeinheit übergab Grit Klug das Boot, zu dem auch ein Trailer gehört, symbolisch an das Team der DRK-Wasserwacht Senftenberg zur Nutzung.
Das Boot ist rund 10 Meter lang, 2,5 Meter breit und verfügt über zwei 80 PS starke Außenbordmotoren. Bei Bedarf finden bis zu 11 Einsatzkräfte, eine Tragkraftspritze zur Brandbekämpfung oder auch Krankentragen Platz. Die Bugklappe kann abgesenkt werden, um Taucher ins Wasser zu lassen oder Personen aus dem Wasser zu bergen.
Das Boot inklusive Trailer wurde von der Kreisverwaltung beschafft. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 87.000 Euro. 70 Prozent der Kosten werden vom Land Brandenburg gefördert.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. So kann es je nach Lage und Bedarf zu verschiedenen Anlässen eingesetzt werden. Tobias Pelzer: „Dazu gehören unter anderem die Rettung von Menschen und Tieren oder die Bergung von Sachwerten aus Überschwemmungsgebieten. Aber auch die Rettung von Personen aus Fahrzeugen im Wasser einschließlich der sanitätsdienstlichen Versorgung, Versorgungsmaßnahmen für noch nicht evakuierte Personen, die allgemeine Unterstützung der Hochwasserabwehr, der Transport von Einsatzkräften und Material sowie die Mitwirkung bei der Suche nach Vermissten sind mögliche Einsatzgebiete.“
Der finale Standort des Bootes ist noch nicht festgelegt. Für die Stationierung des Bootes kommt zum Beispiel der Stützpunkt der DRK-Wasserwacht Senftenberg in Großkoschen infrage. Tobias Pelzer: „Die weiteren erforderlichen Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände werden nach und nach bedarfsgerecht durch den Landkreis in Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg beschafft“.
Einheitsführer Felix Lange: Mit der Übergabe und der bevorstehenden Abnahme des Bootes können wir es zeitnah erstmals zu Wasser lassen. Es wird zukünftig unter anderem regelmäßig im Rahmen von Übungen zum Einsatz kommen, um für den Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.“
Wer Interesse hat, Felix Lange und das Team der DRK-Wasserwacht bei ihrer Arbeit zu unterstützen, ist übrigens jederzeit herzlich willkommen. Das Einsatzspektrum ist groß: Gesucht werden unter anderem Rettungsschwimmer, Taucher, Sanitäter oder Bootsführer. Felix Lange: „Wir freuen uns immer über neue Mitglieder an Bord, die wir bei Bedarf auch entsprechend ausbilden können.“ Interessierte können sich unter 03573 809410 oder [email protected] melden.
Der Katastrophenschutz im Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Gleiches gilt für die weiteren Katastrophenschutzeinheiten im Landkreis. Derzeit engagieren sich rund 190 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in verschiedenen Einheiten, um bei Naturkatastrophen oder Großschadenslagen Menschen aus Gefahrensituationen zu befreien. Hinzu kommen rund 2.600 aktive Einsatzkräfte der Feuerwehren. Die Aufgaben der einzelnen Einheiten des Katastrophenschutzes sind vielfältig. Sie stellen beispielsweise mit moderner Technik die Kommunikationsverbindungen sicher, richten zentrale Auskunftsstellen und Notunterkünfte ein und betreuen Betroffene, unterstützen als Sanitäter den Rettungsdienst, bereiten Verpflegung für eine große Zahl von Hilfsbedürftigen und Einsatzkräften zu, sind als Notfallseelsorger aktiv oder betreiben mit Drohnen Aufklärung aus der Luft und unter Wasser.
Interessierte, die sich ehrenamtlich im Brand- und Katastrophenschutz engagieren möchten, können sich jederzeit melden. Eine Kurzvorstellung aller möglichen Katastrophenschutzeinheiten, ein Video zum Thema sowie viele weitere relevante Informationen zum Thema Ehrenamt, Brand- und Katastrophenschutz gibt es unter: www.osl-online.de/katastrophenschutz.
Name wird gesucht
Einen Namen hat das neue Boot übrigens noch nicht. Wer Ideen für die Namenstaufe hat, kann sich gerne über die Kanäle der DRK-Wasserwacht Senftenberg via Instagram oder Facebook an Felix Lange und sein Team wenden.
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Red. / Presseinfo
Bild: Landkreis Oberspreewald-Lausitz / Werner