Im Angesicht des Strukturwandels stehen im Industriepark Schwarze Pumpe die Zeichen weiter auf Wachstum. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, wird die Infrastruktur im Park erweitertet und modernisiert. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach hat 40,2 Millionen Euro Fördergeld für mehrere Großprojekte übergeben. Unter anderem werden die Abwasserbehandlungsanlagen ausgebaut, ein Rohwasserspeicher und zusätzliche LKW-Stellplätz entstehen, außerdem sollen die Zu- und Abfahrten im Industriepark neu organisiert und ein interaktives Infosystem für die LKW-Zulaufsteuerung errichtet werden.
Das Brandenburger Wirtschafsministerium teilte dazu mit:
chwarze Pumpe zählt zu den größten Industriearealen in den ostdeutschen Bundesländern. Auf dem 720 Hektar großen Areal, das sich bis auf sächsisches Gebiet erstreckt, sind rund 120 Unternehmen mit mehr als 4.300 Beschäftigten angesiedelt. Die Palette reicht von Betrieben der Energieerzeugung über den Stahlbau bis zur Papierherstellung. Zudem sind Baustofffirmen, Logistiker, Unternehmen der Kunststoff- und Chemieindustrie und der Elektrotechnik sowie Firmen weiterer Branchen im Industriepark ansässig. Unternehmen am Standort sind unter anderem die Hamburger Rieger AG, die aktuell den Bau einer zweiten Papiermaschine vorbereitet, die LEAG, Siemens, der Anlagenbauer Actemium BEA, Knauf Deutsche Gipswerke, das Verpackungsunternehmen Dunapack Spremberg, Veolia Umweltservice Ost sowie eine Vielzahl von Dienstleistern.
Die weitere Entwicklung des Industrieparks sei „maßgeblich für eine nachhaltige und tragfähige industrielle und gewerbliche Basis in der Region“, betonte Steinbach. „Schwarze Pumpe ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie Strukturwandel mit vereinten Kräften gelingen kann – und zugleich Ansporn, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen“, sagte der Minister. Der Industriepark stehe beispielhaft für eine gute Kooperation zwischen Brandenburg und Sachsen. Dabei hob Steinbach die Zusammenarbeit der Länder sowohl bei der Umsetzung von Förderentscheidungen im Industrieareal als auch bei dessen Abwasserentsorgung hervor.
Die vier aktuellen Vorhaben am Standort:
Bedarfsgerechte Erweiterung der Abwasserbehandlungsanlagen I und II
Das im Industriepark anfallende Abwasser wird von zwei Abwasserbehandlungsanlagen (ABA) gereinigt, bevor es in die Spree eingeleitet wird. Nun werden beide Anlagen erweitert, zudem wird ein zweiter Ableiter gebaut. Die Kosten für die ABA I in Höhe von 10,8 Mio. EUR werden vom Land Brandenburg mit 8,6 Mio. EUR, die Kosten für die ABA II in Höhe von 30,2 Mio. EUR mit knapp 25,9 Mio. EUR aus der Gemeinschaftsaufgabe (GRW) gefördert.
Rohwasserpufferspeicher zur Sicherung der Brauchwasserversorgung
Um die kontinuierliche Brauchwasserversorgung sicherzustellen und einen zukünftig höheren Brauchwasserbedarf der am Standort ansässigen Unternehmen decken zu können, wird ein Rohwasser-Pufferbehälter gebaut. Derzeit erfolgt die Wasserversorgung von täglich 4.500 m³ über ein Wasserwerk auf sächsischer Seite. Dieses kann einen möglichen Ausfall von Brunnenanlagen aber nicht kompensieren. Mit der Errichtung eines Hochbehälters zur Zwischenspeicherung von 5.600 m³ Rohwasser können etwa acht Stunden überbrückt und die laufende Brauchwasserversorgung gesichert werden. Die Investitionen von 2,4 Mio. EUR werden vom Land Brandenburg mit fast 1,9 Mio. EUR gefördert.
Straßenbegleitende LKW-Stellfläche Nordanbindung
Laut Verkehrskonzept von 2018 besteht ein Bedarf an 75 zusätzlichen LKW-Stellplätzen. Neben den neu zu errichtenden straßenbegleitenden Stellplätzen werden die Zu- und Abfahrten zum Industriepark neu organisiert und ein interaktives Informationssystem zur LKW-Zulaufsteuerung errichtet. Das Investitionsvolumen von 4,5 Mio. EUR wird vom Land Brandenburg mit 3,8 Mio. EUR gefördert.
red/pm
Bild: IHK Cottbus