Am Kraftwerksstandort Schwarze Pumpe soll ein europaweit einzigartiger 50MW-Stromspeicher entstehen. Das Projekt der LEAG trägt den Namen „BigBattery Lausitz“ und soll Strom aus dem Kohlekraftwerk sowie aus den erneuerbaren Erzeugern aufnehmen, speichern und zielgenau wieder abgeben können. Dazu werden in den kommenden Monaten insgesamt 13 Batteriecontainer auf einer Fläche von 120 x 44 Metern gebaut. Die bereits vorhandene Kraftwerksinfrastruktur soll genutzt werden, um die Systeme zu steuern. Für die LEAG ist das Speicherprojekt Teil einer zukunftsorientierten Unternehmensausrichtung, zu der die Erschließung neuer Geschäftsfelder gehört. Der 25 Millionen Euro teure Speicher soll unter anderem helfen, dass die Netzeinspeisung in Schwarze Pumpe noch flexibler und effektiver wird und somit auch der CO2-Ausstoß verringert werden kann.
Die Infos zum Projekt gibt es in den Interviews im Titelvideo.
LEAG teilte dazu mit:
Im kommenden Jahr entsteht am Kraftwerksstandort Schwarze Pumpe ein 50 MW-Stromspeicher, der zur Netzstabilität im deutschen Stromnetz beitragen soll. Der auf der Lithium-Ionen-Technologie basierende Speicher ist damit einer der größten Batteriespeicher in Europa. Zur Projektvorstellung betonte LEAG-Kraftwerksvorstand Hubertus Altmann die Einmaligkeit des Projektes: „BigBattery Lausitz ist für LEAG ein Leuchtturmprojekt, das in seiner Größe und technischen Konstellation bislang einzigartig in Europa ist. Wir investieren damit in innovative Technologien für die Zukunft und erweitern unseren bestehenden Anlagenpark.“ Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf ca. 25 Millionen Euro. Das Land Brandenburg fördert den Speicher mit 4 Millionen Euro.
BigBattery Lausitz wird sich durch ein innovatives Lademanagement sowie durch die Nutzung eines neuartigen Kraftwerksleitsystems auszeichnen. Das Be- und Entladen wird sich an den Bedingungen im Stromnetz sowie an den Strommärkten orientieren. „Um das Stromnetz zu stabilisieren, werden wir den Speicher an Tagen mit hohen Schwankungen der erneuerbaren Energien zum Einsatz bringen. In Kombination mit unseren vorhandenen Erzeugungsanlagen können wir verschiedene Systemdienstleistungen zur Verfügung stellen und den gestiegenen Anforderungen im Stromnetz gerecht werden“, so Altmann. Baustart für den Speicher soll im Frühsommer 2019 sein. Die kommerzielle Inbetriebnahme ist für Sommer 2020 eingeplant.
Hauptauftragnehmer für die Errichtung ist das tschechische Energieunternehmen EGEM mit Sitz in Budweis, Südböhmen. Gemeinsam mit regionalen Dienstleistern soll der Speicher bestehend aus 13 Containern auf einer Fläche von 120 mal 44 Metern gebaut werden. Angeschlossen wird er an einem 110 kV Netzanschlusspunkt, womit der Anschluss an das Hochspannungsnetz gegeben ist. „Der Speicher wird den im Stromnetz befindlichen Strommix aus den verschiedensten Energieerzeugungsanlagen speichern“, informiert Hubertus Altmann. Darüber hinaus sei zukünftig auch eine Zusammenarbeit mit dem Industriepark angedacht. „Zur Stärkung des Energiestandortes Schwarze Pumpe wollen wir in Verbindung mit dem Speicher an innovativen Anwendungen arbeiten, die auch in Kooperation mit dem Industriepark Schwarze Pumpe erfolgen können.“
red/pm
Grafik: LEAG