Der Zweckverband Industriepark Schwarze Pumpe plant das “Innovatorium Lausitz”, ein Internationales Fachkräfte College, das auf die Ausbildung und Bindung von Fachkräften ausgerichtet ist. In der ersten Ausbaustufe, der „Lernfabrik Lausitz“, sollen in Zusammenarbeit mit ansässigen Unternehmen Ausbildungsprogramme entwickelt werden. Mit der Altech Group wurde bereits eine Vereinbarung getroffen, die Teile der Ausbildung für Industriekeramiker umsetzen soll. Bis 2028 werden im Industriepark Schwarze Pumpe etwa 1.500 zusätzliche Fachkräfte benötigt, um den wachsenden Bedarf der Unternehmen zu decken. Das Projekt wird im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes gefördert.
Die ASG Spremberg teilte dazu mit:
Der Zweckverband Industriepark Schwarze Pumpe (ZVISP) plant die Errichtung eines Internationalen Fachkräfte College, aktuell „Innovatorium Lausitz“ genannt, das als eine Art Ökosystem auf den Bildungsbedarf im Rahmen der Fachkräfteentwicklung und -bindung ausgerichtet ist. Für die erste Ausbaustufe „Lernfabrik Lausitz” werden Konzepte mit ansässigen Unternehmen erarbeitet und die Kapazitäten für die praktische Verbundausbildung erweitert. Dazu hat der ZVISP mit der Altech Batteries GmbH und der Altech lndustries Germany GmbH (Altech Group) mit Sitz im Industriepark Schwarze Pumpe eine Absichtserklärung geschlossen.
Die Altech Group erklärt dort, in der Lernfabrik Lausitz Teile der theoretischen und praktischen Ausbildung für ihre Betriebe umzusetzen und zeichnet für Inhalt und Ausgestaltung der Ausbildung verantwortlich. Dies betrifft 300 Stellen für den Beruf Industriekeramiker. Damit die Kapazitäten für den Ausbau der ersten Ausbaustufe vollumfänglich konzeptionell geplant werden können, informiert Altech den ZV ISP über Parameter wie z.B. benötigte Flächen, Ausstattung, Raumgestaltung der Räume. Daraufhin kann der ZVISP entsprechend planen und einen bedarfsgerechten Mietvertrag erstellen.
Weitere Bildungskooperationen geplant
Die Vereinbarung mit Altech ist die erste Vereinbarung, welche der ZVISP hinsichtlich der Planung des Innovatorium Lausitz schließt. Weitere Gespräch über potenzielle Bedarfe laufen mit Bestands- aber auch in Ansiedlung befindlichen Unternehmen, mit den Kammern in Südbrandenburg und Ostsachsen sowie mit Rückkehrerinitiativen und Welcome-Centern der Lausitz.
Auch Entwicklung neuer Berufsbilder
Roland Peine, Technischer Geschäftsführer ASG Spremberg und Industriepark-Manager: „Das Innovatorium ist ein unabdingbarer Baustein, dass sich unser Standort entwickeln und der Strukturwandel gelingen kann. Der Ansatz ist ganzheitlich, schließt Weiterbildung und Umschulung ein, aber auch die Entwicklung neuer, notwendiger Berufsbilder.“ Der Förderantrag für das Bildungsprojekt Innovatorium Lausitz ist im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes gestellt, das Konzept wird im Rahmen des Werkstatt-Prozesses der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH (WRL) geprüft und qualifiziert.
Hintergrund: Altech hat ein 15 Hektar großes Grundstück im Industriepark Schwarze Pumpe erworben und beabsichtigt die Weiterentwicklung und industrielle Herstellung von Natriumchlorid-Festkörperbatterien für den Netzbetrieb, basierend auf einer Technologieentwicklung des Fraunhofer Instituts IKTS mit dem geschützten Warenzeichen Cerenergy® für industrielle Batterie-Energie-Speichersysteme (BESS), sowie die Errichtung eines nanokeramischen Beschichtungswerkes für Batteriematerialien.
Im Zuge der Projektdurchführung bei Altech werden circa 1000 neue Stellen besetzt. Ein großer Teil davon, etwa 300 Positionen, erfordert eine Qualifikation als Industriekeramiker. Angesichts des fehlenden Ausbildungsangebots in der Region ist die Einrichtung einer neuen Ausbildungsstätte unumgänglich. Um den Auszubildenden einen möglichst kurzen Anfahrtsweg zu den späteren Arbeitsplätzen in Schwarze Pumpe zu ermöglichen, empfiehlt sich eine Standortwahl in direkter Umgebung.
1500 Fachkräfte bis 2028 benötigt
Die dynamische Entwicklung des ISP erfordert darüber hinaus bis 2028 die Einstellung von etwa 1.500 weiteren Fachkräften. Diese sollen in den bereits etablierten ca. 110 Unternehmen eingebunden und gezielt weitergebildet werden. Eine aktuelle Unternehmensbefragung untermauert diesen Bedarf. Die Erschließung zusätzlicher 350 Hektar und die damit verbundene Ansiedlung weiterer Unternehmen werden den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern noch zusätzlich erhöhen. Um die bestehenden Wertschöpfungsketten aufrechtzuerhalten, umzustrukturieren und zu erweitern, müssen demnach entsprechende Projekte und Strategien entwickelt und umgesetzt werden, die gezielt darauf ausgerichtet sind, Fachkräfte für den Standort zu akquirieren und bedarfsgerecht zu qualifizieren.
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Red. / Presseinfo
Bilder: ASG Spremberg / Tudyka