Das Ordnungsamt der Stadt Spremberg und die Polizei wurden am Donnerstagvormittag zu dem Friedhof für die gefallenen russischen Soldaten und den Ehrenhain in der Kirschallee gerufen. Ein aufmerksamer Bürger hatte mehrere Hakenkreuze entdeckt. In der vorangegangenen Nacht hatten Unbekannte vier, teilweise 150 mal 150 Zentimeter große Hakenkreuze, einen Davidstern und mehrere meterlange Schriftzüge mit Farbe aufgebracht. Zudem wurden bei 57 Grabsteinen sowjetischer Soldaten die Namenszüge mit Signalfarbe übersprüht. Der kriminalpolizeiliche Staatsschutz hat umgehend eine Ermittlungsgruppe zur Aufklärung dieser Straftaten wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gebildet und bittet zusätzlich die Bevölkerung um Mithilfe.
Mit Ihren sachdienlichen Hinweisen wenden Sie sich bitte telefonisch unter 0355 4937 1227 in der Polizeiinspektion Cottbus/Spree-Neiße oder nutzen Sie das Internet unter www.polizei.brandenburg.de/onlineservice/hinweis-geben.
Christine Herntier, Spremberger Bürgermeisterin: “Mit Bestürzung erfuhr ich in den Morgenstunden des 09.05.2019, dass im Nachgang zur Kranzniederlegung der Stadt Spremberg anlässlich des 74. Jahrestages der Beendigung des 2. Weltkrieges die zentrale Gedenkstätte auf dem Georgenberg sowie der sowjetische Ehrenfriedhof durch Unbekannte in ehrentwürdigender Weise mit menschenverachtenden Parolen und mit verfassungsfeindlichen Kennzeichen beschmiert und beschädigt wurden. Diese Tat ist auf das Schärfste zu verurteilen und ist verletzend für alle Opfer und Hinterbliebenen der Schreckensherrschaft des Zweiten Weltkrieges. Es wurden unverzüglich polizeiliche Ermittlungen aufgenommen und Maßnahmen zur Beseitigung der Sachbeschädigungen eingeleitet. Aufgrund des Schadensumfangs werden diese Arbeiten noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Neben dieser beispiellosen Verletzung der Persönlichkeitsrechte der Opfer und deren Hinterbliebenen ist ein Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro entstanden.”
Landrat Harald Altekrüger: „Das Beschmieren russischer Soldatengräber auf dem Spremberger Ehrenfriedhof empfinde ich als unerträgliche Provokation Ewiggestriger, die offenbar nichts aus der Vergangenheit gelernt haben. Als Landrat verurteile ich diese Aktion auf das Schärfste. Die Schändung von Gräbern ist in jedem Fall ein Akt der Barbarei und der Umstand, dass dieser scheinbar aus gleichermaßen rechtsradikalen wie antisemitischen Motiven heraus vollzogen wurde, macht es umso schlimmer. In unserer Gesellschaft ist kein Platz für diese Feigheit und diesen Extremismus und ich begrüße es sehr, dass diese Tat parteiübergreifend konsequent verurteilt wurde.”
Weitere Polizeimeldungen aus Spree-Neiße:
Forst: Im Bereich der Autobahnanschlussstelle Forst stießen am Mittwochnachmittag gegen 15:30 Uhr ein PKW HONDA mit Anhänger und ein AUDI bei einem Vorfahrtunfall zusammen. Mit rund 12.000 Euro entstand ein hoher Sachschaden an den Fahrzeugen. Ein nicht mehr fahrbereites Auto musste abgeschleppt werden. Verletzte gab es nicht.
Forst: An einem Zusammenstoß in der Amtsstraße/Ecke Berliner Straße waren am Donnerstagvormittag gegen 07:30 Uhr ein Linienbus und ein PKW SEAT beteiligt. Verletzt wurde niemand. Der geschätzte Schaden belief sich auf rund 1.000 Euro.
Spremberg: Ein Parkplatzschaden in Höhe von rund 1.300 Euro entstand, als am Mittwochnachmittag im Artur-Becker-Ring ein PKW TOYOTA und ein VW zusammenstießen. In der Grenzstraße kollidierten ein OPEL und ein MAZDA am Donnerstagmorgen gegen 06:20 Uhr. Nach dem Fehler bei einem Parkmanöver mussten rund 1.500 Euro Schaden bilanziert werden. Die Autos blieben fahrbereit.
Burg: Am Mittwochnachmittag wurde die Polizei zu einem Parkplatz in der Ringchaussee gerufen. Unbekannte hatten einen dort abgestellten PKW VW entwendet. Die umgehend eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen führten bisher nicht zum Auffinden des schwarzen Touran.
Bohsdorf: In der Cottbuser Straße waren am Mittwochnachmittag ein PKW MERCEDES und ein VW an einem Auffahrunfall beteiligt. An den weiter fahrtüchtigen Autos entstand ein Blechschaden in Höhe von rund 1.000 Euro.
Guben: Nach einem Fehler beim Einparken stießen am Mittwochnachmittag zwei PKW in der Friedensstraße zusammen. Der Blechschaden wurde mit rund 3.000 Euro angegeben.
Schenkendöbern: Ein MERCEDES und ein LKW mit Anhänger waren am Donnerstagmorgen gegen 05:45 Uhr bei Schenkendöbern an einem Verkehrsunfall beteiligt. Die Fahrzeuge blieben mit einem Gesamtschaden von rund 3.000 Euro fahrbereit.
Spree-Neiße: Zwischen 21:15 und 21:45 Uhr stießen am Mittwochabend vier PKW bei Lübbinchen, Schwarze Pumpe, Bohsdorf und Graustein mit Rehen oder Wildschweinen zusammen. Die zuständigen Jagdpächter kümmerten sich um die Tiere. An den verunfallten Autos entstanden Schäden von rund 1.000 bis 5.000 Euro.