Während die Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle in Bad Aibling nach einer Unterbrechung wegen zu schlechtem Wetters weitergehen, wurde auch das zehnte Todesopfer identifiziert, Es handelt sich um einen 38-Jährigen Spremberger, er hinterlässt eine Frau und eine Tochter. Alle anderen Todeopfer waren im Alter von 24 – 60 Jahren und stammen aus der Region Oberbayern. Der 38-Jährige hat laut RBB Informationen im Führerstand (Anm. der Redaktion: wir hatten zuerst “Cockpit” geschrieben, richtig ist aber Führerstand) gesessen, den Zug aber selbst nicht gesteuert. Diese Information wurde von der Polizei noch nicht offiziell bestätigt.
Am Dienstagmorgen waren zwei Pendlerzüge des Typs Meridian der bayerischen Oberlandbahn auf der eingleisigen Bahnstrecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim zusammengestoßen. Insgesamt forderte das Unglück 10 Tote und 83 Verletzte, darunter 21 Schwerverletzte.
Die Unfallursache ist weiterhin unklar, die Polizei ermittelt sowohl in technische als auch in menschliche Richtung. Sachverständige des Eisenbahn-Bundesamts (EBA) wurden in die Auswertung der beiden bislang sichergestellten Blackboxen einbezogen. Im Polizeipräsidium Oberbayern Süd sind etwa 120 Polizeibeamte, davon allein etwa 50 Beamte im Bereich der kriminalpolizeilichen Ermittlungen, in den Einsatz eingebunden. Abgesperrt wurde der Unglücksort vergangene Nacht wieder von mehr als 20 Bundespolizisten, außerdem stellt die Behörde mehrere Kriminaltechniker, die an den Ermittlungen zur Ursache mitarbeiten.
Foto: Zug des Typs Meridian im Münchener Hauptbahnhof; Wikipedia Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International, Urheber: Andrzej Otrębski