Kreuzkirche Spremberg mit Mitmachaktion, Orgelerklärungen, Kirchenerklärungen und Turmbesteigung von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet
Der bundesweite Tag des offenen Denkmals findet in diesem Jahr am 13. September statt. Er steht unter dem Thema „Handwerk, Technik, Industrie“.
Auch die Kreuzkirche Spremberg ist an diesem Tag von 14.00 bis 17.00 Uhr wieder zusätzlich für Besucher des Gotteshauses geöffnet.
Für Informationen zur Baugeschichte des über 500 Jahre alten Gotteshauses sowie zu Besonderheiten der Ausstattung im Kircheninneren steht Manfred Ihle, Leiter des Niederlausitzer Heidemuseums Spremberg i. R., als Ansprechpartner zur Verfügung.
Kantor Hermann Hulman vermittelt im Rahmen zweier Orgelführungen um 14.30 Uhr und 15.30 Uhr Interessantes über die Königin der Instrumente. Besonders eindrucksvoll ist sicherlich der Blick in den Orgelinnenraum mit den bis zu 5 Meter hohen Pfeifen. Kurze Orgelmusiken bereichern die Erklärungen des von Hoforgelbaumeister Sauer aus Frankfurt/Oder im Jahr 1898 gebauten Instruments, das in diesem Jahr 117 Jahre alt ist.
Mit einer Mitmachaktion zum Thema „Handwerk, Technik, Industrie“ gibt es für Groß und Klein in der Taukapelle im Eingangsbereich einiges zum Staunen und zum Basteln.
Während der gesamten Öffnungszeit ist es auch wieder möglich, den Kirchturm zu besteigen. In etwa 30 Metern Höhe kann in der historisch eingerichteten Turmstube Platz genommen werden.
Die Attraktion der Turmstube gibt es seit 2002. Die Mitglieder des Gemeindekirchenrates Alexander Adam und Gerd Heinze, die seitdem als Spremberger Türmer fungieren, haben mit Unterstützung anderer Helfer und Spender diese Turmstube instandgesetzt und mit historischem Flair eingerichtet. Seit 13 Jahren bietet der kleine Raum mit seiner umlaufenden Bank maximal zwölf Personen Platz. In einem Turmbuch sind die gemütlichen Gästerunden verzeichnet, zu denen auch neue Ideen zum Wohle der Kirche, der Stadt und ihrer Bürger besprochen werden. Von der Balustrade vor der Turmstube kann man einen weiten Blick über Spremberg und die Umgebung – bis hin zu den Bautzener Bergen – werfen.
Doch eigentlich ist die Turmstube schon 283 Jahre an Ort und Stelle und ursprünglich war eine andere Nutzung vorgesehen. Der beim großen Spremberger Stadtbrand von 1705 zerstörte Turmaufbau wurde 1732 auf Veranlassung und mit finanziellen Mitteln des Herzogs Heinrich zu Sachen-Merseburg barock neu errichtet. In diesem Zusammenhang forderte Herzog Heinrich verschiedene Maßnahmen, um in Zukunft gegen Brände und andere Gefahren gewappnet zu sein. So verlangte er den Einbau einer Turmstube und sagte die Bezahlung eines Türmers zu, der Brandwache halten und bei entstehenden Bränden in der Stadt sofort Alarm schlagen sollte. Außerdem forderte er für die gesamte Stadt eine Feuer-Ordnung und die Anschaffung entsprechender Gerätschaften zur Brandbekämpfung.
In der Kreuzkirche wird in diesem Jahr eine Ausstellung gezeigt.
Die Tafelausstellung in Vorbereitung des Reformationsjubiläums im Jahr 2017 steht unter dem Titel „Bilderbibeln – Bibelbilder“.
Mit dieser Ausstellung beteiligt sich die Kreuzkirchengemeinde an dem Thema „Reformation – Bild und Bibel in der Lutherdekade 2015“. Gezeigt werden digitale Wiedergaben von kolorierten Kupferstichen aus der Merianbibel von 1630, von Holzschnitten aus einer Bibel von 1733 und von Stahlstichen nach Gemälden bekannter Künstler aus einer Bibel von 1844.
Schon im 16. Jahrhundert wurden Bibeln mit dem Alten und dem Neuen Testament nach der von Martin Luther 1522 bis 1534 in die deutsche Sprache geschaffenen Übersetzung mit Illustrationen versehen, zuerst mit Holzschnitten oder Kupferstichen, zum Teil auch koloriert. Spätere Illustrationen erfolgten mit Stahlstichen und danach mit modernen Druckverfahren. In Bibeln bis in das zwanzigste Jahrhundert war oft als Frontispiz ein Bildnis Martin Luthers im Alter von 63 Jahren nach einem Holzschnitt von Lucas Cranach d. Ä. von 1546 zu finden.
Außerdem jährt sich in diesem Jahr am 4. Oktober 2015 der Geburtstag Lucas Cranach des Jüngeren zum 500. Male. Aus diesem Anlass ist eine Würdigung seiner Holzschnitte in Werken vom Spremberger Johann Agricola in dieser Ausstellung enthalten.
Wer die Historie der Spremberger Kreuzkirche mit nach Hause nehmen möchte, hat die Möglichkeit, das kürzlich erschienene Buch über die Geschichte der Spremberger Kreuzkirche für nur 17,90 € zu erwerben. Auf 120 Seiten steht viel Wissenswertes über die Baugeschichte, die Glocken, die Kirchenmusik und die Dienstzeiten der Pfarrer. Von Vielen besonders geschätzt wird der 26seitige Bildteil mit einer großen Anzahl vor allem historischer Fotografien der Kirche.
Der Eintritt zur Kirche ist selbstverständlich frei.
Für die Mitmachaktion zum Thema „Handwerk, Technik, Industrie“ sowie für Turmbesteigung wird jedoch ein kleiner Beitrag erhoben.
Quelle & Foto: Kreuzkirchengemeinde Spremberg