Lukas Heinrich, ein Schüler der 7a der Berufsorientierenden Oberschule Spremberg, hat aufgrund seiner Blutkrebs-Erkrankung seit letztem September seine Klassenkameraden noch nie persönlich getroffen und ist fast durchgehend in einer Dresdener Klinik. Dank der Initiative seiner Familie und der Unterstützung von Bürgermeisterin Christine Herntier sowie des “Sonnenstrahl e. V.” aus Dresden, kann Lukas nun über einen Avatar-Roboter mit Kamera am Unterricht teilnehmen und so aus seiner Isolation herauskommen. Die Schüler freuen sich auf regelmäßige Interaktionen mit ihm und alle Eltern haben zugestimmt, dass Teile des Unterrichts zu Lukas’ Krankenbett übertragen werden.
Die Stadt Spremberg teilte dazu mit:
Seit diesem Schuljahr besucht Lukas Heinrich die 7a der Berufsorientierenden Oberschule Spremberg/Grodk. Eigentlich – denn die Mädchen und Jungen aus seiner Klasse hat er noch nie gesehen. Lukas kann nicht am Unterricht teilnehmen, denn er leidet seit September letzten Jahres an Blutkrebs und befindet sich seitdem fast ausnahmslos in einer Dresdener Klinik.
Natürlich ist es auch für die Schülerinnen und Schüler der 7a ungewohnt, einen Klassenkameraden unter sich zu wissen, den sie noch nie erlebt haben. Was ist er für ein Typ? Lustig? Oder verschlossen? Eher gut in Englisch oder in Deutsch? Welche Games spielt er gern? Wofür interessiert er sich? – Es gibt viele Dinge, über die man sich austauschen müsste. Aber wie? – Seit Dienstag vor den Herbstferien ist das möglich, mit Hilfe eines Avatars.
Durch die tolle Aktion im August für den ebenfalls leukämiekranken 18-Jährigen Tamino aus Spremberg sind Bekannte aus Lukas´ Familie auf die Idee gekommen, ebenfalls Hilfe zu organisieren. Während der Bürgersprechstunde bei Bürgermeisterin Christine Herntier wurde auf die Situation von Lukas und seiner Familie aufmerksam gemacht. Damit Lukas etwas aus seiner Isolation herauskommt, wäre es schön, wenn er Kontakt zu den Mitschülern bekommen könnte. Eben mit solch einem Avatar: Das ist ein Roboter mit einer Kamera im „Kopf“. Über die kann Lukas von seinem Krankenbett aus in die Klasse sehen. Der Kopf leuchtet grün, wenn er was sagt, blau, wenn er nur zuhören möchte, ohne angesprochen zu werden. Lukas kann aus der Ferne den Kopf des Avatars um 360 Grad drehen und bekommt somit einen Rundumblick ins Klassenzimmer. Ermöglicht hat das Ganze der „Sonnenstrahl e. V.“ aus Dresden, ein Elternverein, der sich um krebskranke Kinder und Jugendliche und deren Eltern kümmert.
Für Christine Herntier stand sofort fest: Auch in diesem Fall muss sofort geholfen werden! Und es hat geklappt: Da in der Schule auf dem Georgenberg – wo die 7. Klassen unterrichtet werden – natürlich Internet anliegt und die Software erfolgreich installiert wurde, konnte inzwischen die erste Kontaktaufnahme erfolgen. Darüber freuen sich nicht nur Schulleiter Wolter und die Klassenlehrerin Judith Richter, sondern auch Bürgermeisterin Herntier mit Lukas und seiner Familie. Bürgerservice auf die unkomplizierte Art – mit großem Erfolg!
Und die Mitschüler von Lukas? – Die wollen jetzt regelmäßig mit ihm via Avatar Verbindung aufnehmen. Alle Eltern haben ihre Einverständniserklärung abgegeben, dass Teile des Unterrichts an Lukas´ Krankenbett übertragen werden dürfen.
Eine außergewöhnliche Situation, die außergewöhnliche Maßnahmen erfordert. Es ist eine wunderbare Geste, dass die Klassenkameraden ihren bisher unbekannten Mitschüler nicht im Stich lassen. Alles Gute, Lukas!
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