Bei einer planmäßigen Kampfmittelsuche in Vorbereitung von Erdarbeiten für eine Kabeltrasse, wurde an der Bundesstraße 97 in Höhe der Ortslage Kerkwitz eine 8,8cm Sprenggranate gefunden. Da dieser Typ Munition mit einem sogenannten vorgespannten Zeitzündsystem versehen ist, welches über die Jahrzehnte im Erdreich noch instabiler wird, wäre ein Abtransport lebensgefährlich. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Brandenburg werden daher die Granate morgen gegen 10 Uhr kontrolliert sprengen.
Aus Sicherheitsgründen muss dafür die Bundesstraße 97 zwischen dem Abzweig Jänschwalde-Ost und der Kreuzung Gastrose-Kerkwitz ab circa 9:30 Uhr für ungefähr 30 Minuten voll gesperrt. Es wird gebeten diesen Bereich zu umfahren, beziehungsweise mehr Zeit einzuplanen. Sobald die Gefahr beseitigt wurde, wird die Straße umgehend wieder freigegeben.
Bereits Ende des Jahres mussten die beiden Sprengmeister Enrico Schnick und Uwe Zierdt, Granaten des gleichen Kalibers bei Kahren unschädlich machen. In diesem Zusammenhang warnen die Sprengstoffspezialisten davor Gegenstände, welche nicht einwandfrei identifiziert werden können, zu berühren oder gar in ihrer Lage zu verändern. Vielmehr sollte man unverzüglich die Polizei oder das Ordnungsamt über den Fund informieren. Kosten, wie oftmals vermutet, entstehen dem Finder im übrigen keine, egal ob der KMBD Werktags, am Wochenende oder an Feiertagen ausrückt.
Der Munition ist es nämlich egal ob sie Montag früh auf der Baustelle oder Sonntag Nachmittag im Garten gefunden wird, sie war, ist und bleibt so lange lebensgefährlich, bis sich die Männer mit den Nerven wie Drahtseile ihrer annehmen.
Hintergrund:
(Quelle Wikipedia)
Die umgangssprachlich „Acht-Acht“ genannte Kanone sollte eines der bekanntesten Geschütze des Zweiten Weltkrieges werden. Während ihrer ersten Einsätze im Spanischen Bürgerkrieg erwies sich die Kanone als eines der besten Luftabwehrgeschütze der Welt und auch als besonders wirksam gegen Panzer. Im Gegensatz zu vielen anderen Typen kann die Acht-Acht auch unter die Horizontale gerichtet werden, also auch „hügelabwärts“ schießen. Vor allem im Erdeinsatz zeigte sich diese Waffe bis zum Erscheinen verbesserter Panzerabwehrkanonen als einzige wirksame Waffe gegen schwere Panzer und war in dieser Rolle vor allem bei den Alliierten bekannt und gefürchtet. Wegen ihrer hohen Durchschlagskraft wurde eine modifizierte Version der „Acht-Acht“ als Kampfwagenkanone in den Panzerkampfwagen Tiger eingebaut. Die Schuss- und Durchschlagleistung der Flugabwehrkanone wurde hauptsächlich durch Weiterentwicklung der Munition und Verlängerung des Rohres verbessert. Die am Ende leistungsfähigste Version – die 8,8-cm-Flak 41 − hatte eine Kadenz von bis zu 25 Schuss pro Minute und galt als leistungsfähigste deutsche Flugabwehrkanone.