Mit einer Menschenkette von Kerkwitz nach Grabice in der Lausitz wollten Greenpeace und weitere selbsternannte Klimaretter vorgestern einmal mehr für den Ausstieg aus der Lausitzer Braunkohle werben. Seit Monaten haben sie mit verschiedensten anderen Organisationen mit ihren Millionenbudgets in einzigartiger Weise international über Medien, soziale Netzwerke und Plakate für die Menschenkette in der Lausitz getrommelt. Stolz berichteten sie, dass Menschen aus zig europäischen Ländern die Aktion unterstützen würden. Und das Ergebnis: Zum Schluss kamen heute weder Hundert‐, noch Zehntausende. „Greenpeace und Grüne wollten ein Zeichen setzen“, erinnerte Wolfgang Rupieper, Vorstandsvorsitzender des Pro Lausitzer Braunkohle e.V. „Ein Zeichen haben sie gesetzt, sogar ein sehr deutliches, nicht aber im geplanten Sinne. Wenn nach dieser enormen Anstrengung der gesammelten deutschen Ökoszene am Ende mit Ach und Krach eine angeblich geschlossene Menschenkette zusammenkommt, macht das klar: hier versucht eine Interessengruppe mit viel Geld und Einsatz und einer Handvoll Überzeugungstäter eine Politik gegen die Mehrheit der Menschen zu machen.“ Dabei wurde wie gewohnt die Bereitschaft und das Engagement gutgläubiger Menschen ausgenutzt, um sich selbst zu profilieren und die Interessen der Lobbygruppen zu befördern, die hinter der grünen Protestkultur stehen. Hinter den Organisatoren steht eine gut vernetzte Lobby der Solarindustrie und der Windkraftbetreiber, die nach einer ersten – sehr vorsichtigen – Reform des EEG ihre Subventions‐Pfründe schwinden sieht. „Die Klimacamper schimpfen über Medienberichte, die Braunkohle, die Hürden der Energiewende, als hätten sie einen Alleinvertretungsanspruch. Wer anders denkt – wie engagierte Bürger in unserem Verein – ist nach deren Überzeugung einfach blöd oder von Energiekonzernen gekauft. Wir halten es da eher mit Freiheit im Denken statt Menschen in Ketten.“, so Wolfgang Rupieper weiter.
Der Klimawandel lässt sich mit einem Exempel in der Lausitz natürlich keinesfalls aufhalten, das wissen auch die Organisatoren der Menschenkette. Der Klimawandel ist ein globales Problem und so alt wie unser Planet selbst. Die anthropogenen CO2‐Emissionen betragen derzeit etwa 34.000 Millionen Tonnen weltweit und steigen um zirka 800 Millionen Tonnen pro Jahr linear an. Ein Ausstieg aus der Lausitzer Braunkohle ist für das Weltklima bedeutungslos. Allerdings würde damit eine ganze Bergbauregion samt Steueraufkommen, Arbeits‐ und Ausbildungsplätzen, sozialer und kultureller Infrastruktur und auch technologischen Errungenschaften zum Klimaschutz vernichtet. Zehntausende würden eine lebenswerte Heimat verlieren.
Das Treiben rund um Kerkwitz sieht der Pro Lausitzer Braunkohle e.V. allerdings gelassen. „Das ist ein Spektakel für die Medien. Da wird einmal versucht, groß aufzutafeln und dann verschwinden die grünen Märchenerzähler wieder aus der Lausitz. Für die Lausitzer und ihre Heimat interessiert sich von ihnen keiner, und das wissen die Menschen hier. Die Lausitzer stehen zu ihrem Revier – und wir vertrauen auch der Politik. Es wäre zu begrüßen, wenn die Kohlekritiker ihre Kraft weniger in den Kampf gegen den systemsichernden Kohlestrom stecken würden, der zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren auch in kommenden Jahrzehnten benötigt wird. Sie sollten die Energiewende endlich durch ihren Einsatz für grund‐ und regellastfähige regenerative Stromerzeugung und die Reifmachung von Speichertechnologien voranbringen. Das wäre zur Abwechslung mal ein substanzieller Beitrag.“, so Krankenschwester Lena Kostrewa, Vorstandsmitglied im Pro Lausitzer Braunkohle e.V. (Anm. der Redaktion: Lena Kostrewa ist auch SPD Mitglied und Stadtverordnete in Cottbus)
Der Verein Pro Lausitzer Braunkohle e.V. hat in den zurückliegenden Wochen mit vielen Aktionen, u.a. einer der größten Biker‐Touren Ostdeutschlands, mit Aktions‐ und Dialogangeboten auf dem Brandenburgtag und vielen weiteren Heimatfesten wie dem heutigen Familienfest in Teichland zehntausende Bürgerinnen und Bürger in der Lausitz persönlich erreicht. Das Meinungsbild ist eindeutig: hier interessiert sich kaum einer für die Halbwahrheiten der herangereisten Bewohner aus Utopia.
„Wir sind eine Bürgerbewegung. Wir kämpfen dafür, dass die Lausitzer Heimat nicht ausradiert wird. Sie darf den einseitigen Betrachtungen der Umweltverbände bzw. Umweltkonzerne und politischen Ränkelspielen nicht sinnlos geopfert werden!“, so Lena Kostrewa weiter.
In dieser Woche hat der Verein seine Rolle als Dialogpartner und Informationsplattform auch mit dem Start eines neuen Internet‐Angebots rund um die Lausitzer Braunkohle unter www.pro‐lausitz.de unterstrichen.
Quelle: Pro Lausitzer Braunkohle e.V.