Stromausfälle bei Haushalten und Unternehmen in Kolkwitz, Eichow, Schleife, Weißkeißel, Schorbus, Krauschwitz, Limberg, Jehserig, Greifenhain, Dahlitz und Kunersdorf. Das mussten Anwohner und Netzbetreiber Mitnetz Strom im Jahr 2022 bereits 17 Mal feststellen. Nun steht auch der Grund fest. Sie sind durch unsachgemäße Tiefbauarbeiten Dritter im Zuge des Glasfaserausbaus verursacht worden, insgesamt sind Bauarbeiten zu 25% Ursache für Störungen im Niederspannungsbereich.
Falscher Glasfaserausbau
Wie das Unternehmen mitteilt, sind die Beschädigungen durch die bauausführenden Firmen entstanden und auf sogenannte Durchörterungsarbeiten in unmittelbarer Nähe von Nieder- und Mittelspannungskabeln zurückzuführen. Dabei wird unter der Erde Platz für Glasfaserrohre geschaffen. „Der notwendige Mindestabstand zu den elektrischen Kabelanlagen wird in dem Zuge von den bauausführenden Firmen leider nicht eingehalten. Das Netzunternehmen hatte in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen. Unsachgemäßes Arbeiten im unmittelbaren Bereich von Kabeln stellen eine große Gefährdung insbesondere für die Bauausführenden dar. Schwerste, unter Umständen tödliche Verletzungen durch einen elektrischen Schlag, können die Folge sein. Wir werden weitere Gespräche mit den Firmen führen. Die Arbeitsweise ist nicht zulässig. Wir möchten zudem Folgeschäden und Stromausfälle vermeiden“, sagt Maik Rudolf, Leiter Betrieb Mittel- und Niederspannungsnetz bei Mitnetz Strom.
Störungen noch Jahre später möglich
Folgen könnten beispielsweise Störungen auf Grund von Beschädigungen der Außenisolation der Kabel zu einem späteren Zeitpunkt sein. Diese können noch Jahre später auftreten und verursachen hohe Reparaturkosten und Beeinträchtigungen der kommunalen Wege und Straßen.
Immer häufiger führen öffentliche und private Bauvorhaben zu Beschädigungen am Stromnetz in der Region. Im gesamten Netzgebiet wurden im Jahr 2021 rund 10 Prozent der Störungen im Mittelspannungsnetz und rund 25 Prozent der Störungen im Niederspannungsnetz durch bauliche Eingriffe Dritter verursacht. Bagger- und Tiefbauarbeiten sind im unterirdischen Kabelnetz die Hauptursache für Beschädigungen. Für die angeschlossenen Kunden ergeben sich daraus häufig Stromausfälle und für den Netzbetreiber kosten-, personal- und zeitaufwendige Reparaturen.
Treten Beschädigungen auf, ist der Netzbetreiber umgehend zu informieren. Nur er ist in der Lage eine sofortige, fachgerechte Reparatur vorzunehmen und damit mögliche Folgekosten durch Schadensersatzforderungen und Haftung für Versorgungsausfälle – auch für den Verursacher – gering zu halten. Auch kleinste Beschädigungen an den Kabelanlagen sind dem Netzbetreiber anzuzeigen, da sie sich eventuell später zu einem größeren Fehler entwickeln können. Nur der Netzbetreiber kann das Ausmaß vor Ort einschätzen und über die weitere Vorgehensweise entscheiden.
Mitnetz Strom weist erneut darauf hin, dass bei jeglichen Tiefbauarbeiten vorab zwingend eine Plan- und Schachtscheinauskunft des Netzbetreibers einzuholen ist, um Gefahren für Leib und Leben, Beschädigungen des Stromnetzes und Stromausfällen vorzubeugen.
Hintergrund
Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM) mit Sitz in Kabelsketal ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM). Als größter regionaler Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland ist MITNETZ STROM unter anderem für Planung, Betrieb und Vermarktung des enviaM-Stromnetzes verantwortlich. Das durch die MITNETZ STROM betreute Stromverteilnetz hat eine Länge von rund 74.000 Kilometern und erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
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