Die LEAG teilte dazu mit:
Bei der Weiterentwicklung des Energiestandortes Jänschwalde stellt LEAG die Planung zur Errichtung einer thermischen Abfallverwertungsanlage (EVA) ein und wird sich künftig auf innovative grüne Energietechnologien konzentrieren. Im Fokus stehen dabei das Innovative Speicherkraftwerk Jänschwalde und der Ausbau der Erneuerbaren Energien in der benachbarten Bergbau-Folgelandschaft sowie eine nachhaltige Wärmeversorgung.
Damit enden die Planungen für die Errichtung und den Betrieb der EVA Jänschwalde. LEAG hatte nach dem Ende des Joint Ventures mit Veolia zuletzt neue Partner gesucht. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekrieges, genauso wie aktuelle Marktbedingungen haben die Suche nach möglichen neuen Partnern jedoch erschwert und den Abschluss der erforderlichen langfristigen Abfalllieferverträge schließlich verhindert.
LEAG wird sich weiter konsequent auf den Umbau des Energiestandortes Jänschwalde konzentrieren. In der Kombination von Strom aus regenerativen Quellen mit thermischen Speichern und Wasserstoff-Produktion, -Speicherung und -Nutzung in einer H2-fähigen Gasturbine steht dabei die Versorgungssicherheit im Mittelpunkt. Dafür bleibt die Anbindung des Kraftwerksstandortes Jänschwalde an das Gas- und Wasserstoffkernnetz eine wichtige Voraussetzung.
Im Bereich der Wärmeversorgung steht LEAG zu seinen vertraglichen Verpflichtungen der Fernwärmeversorgung von Cottbus und Peitz und will diese als verlässlicher Partner langfristig auch nach der Stilllegung des Kraftwerks Jänschwalde sicherstellen. In enger Abstimmung mit beiden Kommunen beabsichtigt LEAG nachhaltige, sektorenübergreifende Energielösungen für eine grüne Wärmeversorgung zu einem bestmöglichen Preis zu entwickeln.
Aktionsbündnis bezeichnet LEAG-Rückzug als “Riesen-Erfolg”
Von Seiten des “Aktionsbündnis contra Müllverbrennungsanlage” heißt es:
Der Rückzug vom Vorhaben der LEAG, am Kraftwerksstandort Jänschwalde eine der größten Müllverbrennungsanlagen Deutschlands zu errichten, ist aus Sicht des Aktionsbündnisses contra Müllverbrennungsanlage ein „Sieg der Vernunft“. Ursprünglich plante der Kraftwerksbetreiber, hier ab 2024 bis zu 480.000 Tonnen Abfälle jährlich zu verbrennen.
„Das ist ein Riesen-Erfolg der engagierten Bürger und Bürgerinnen. Das Damoklesschwert über unserer Region ist endlich verschwunden. Bei der LEAG hat offenbar die Vernunft gesiegt“, zeigte sich Paul Suppan vom Aktionsbündnis contra Müllverbrennungsanlage (MVA) erfreut über die Nachricht.
Erst Anfang September 2023 hatte das Aktionsbündnis mit dem Umweltverband BUND Brandenburg und unterstützt von ClientEarth Klage gegen das Projekt eingereicht. Vertreten wurde die Klage durch die renommierte Kanzlei Baumann Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB.
„Schlussendlich war der Druck einfach zu groß“, mutmaßt Suppan über den Rückzug: „Null Akzeptanz in der Region, Ausstieg von Veolia mit Hinweis auf Unwirtschaftlichkeit des Projektes, schludrige Antragsunterlagen, Klage vor Gericht. Es verwundert nicht, dass die LEAG hierfür keinen Partner mehr gefunden hat. Das Vorhaben war von Beginn an zum Scheitern verurteilt“, sagt der Sprecher des Aktionsbündnisses.
Gegen die Pläne gab es in den umliegenden Dörfern massiven Widerstand. Umfragen zufolge lehnen über 80 Prozent der Anwohner das Vorhaben ab. Die Anlage sei klimaschädlich, überflüssig und konterkariere die Kreislaufwirtschaft. Dazu wäre die Müllverbrennung mit einem großen Schadstoffausstoß und der erheblichen Zunahme des LKW-Verkehrs verbunden gewesen.
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Red. / Presseinformation