Zum 1. Mai übernimmt das Diakonissenhaus Teltow den Krankenhausbetrieb und das Medizinische Versorgungszentrum des Naëmi-Wilke-Stifts in Guben. Mit dem Übergang gehen die Dienstverhältnisse von rund 350 Mitarbeitenden sowie die zum Krankenhaus gehörenden Gebäude und Sachwerte auf die neu gegründete Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke Guben gGmbH über. Die übrigen Bereiche der Stiftung – darunter Kindergarten, Erziehungsberatung und ambulanter Pflegedienst – verbleiben in deren Trägerschaft. Durch den Wechsel endet für den Großteil der Mitarbeitenden das seit September 2024 laufende Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung (->> wie berichtet). Laut dem neuen Träger ist der Standort vollständig betriebsbereit, alle medizinischen Abteilungen sind besetzt.
Das Naemi-Wilke-Stift teilte dazu mit:
Am 1. Mai 2025 ist es soweit: Der Krankenhausbetrieb und das Medizinische Versorgungszentrum wechseln zum Unternehmensverbund Diakonissenhaus Teltow. Neben den Dienstverhältnissen von 350 Mitarbeitenden gehen auch die zum Krankenhaus gehörenden Sachwerte, Betriebsgrundstücke und Gebäude auf die neu gegründete Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke Guben gGmbH über.
Damit wird für den überwiegenden Teil der Beschäftigten die Insolvenzsituation beendet, die am 4. September 2024 mit der Anordnung des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens begonnen hatte. Dem Neustart sind intensive Verhandlungen aller Beteiligten unter Mitwirkung der Berater der Eigenverwaltung, namentlich Dorit Aurich, Nicole Riedemann und Ole Häger aus dem Hause ECKERT Rechtsanwälte und des Sachwalters, Dr. Jürgen Erbe aus der Kanzlei Schultze & Braun, vorausgegangen.
„Die verbleibenden Tätigkeitsfelder mit Kindergarten, Erziehungsberatung und Altenhilfe sind auch selbständig tragfähig, so dass wir mit den Gläubigern das Insolvenzverfahren der Stiftung zeitnah abschließen wollen“, so Insolvenzexpertin Dorit Aurich und Rektor Markus Müller.
Andreas Mogwitz, (alter) und neuer Geschäftsführer des Krankenhauses bedankt sich bei allen Mitarbeitenden und den Geschäftspartnern: „In den letzten Jahren haben wir quasi im Zeitraffer das Haus gemeinsam umgebaut, jetzt sind wir rechtzeitig fertig, um von den neuen Rahmenbedingungen der Krankenhausreform auch nachhaltig profitieren zu können“. Das Krankenhaus in der Neißestadt wurde in den letzten Jahren umfangreich in seinem Leistungsspektrum und seiner Struktur angepasst, zahlreiche ärztliche Positionen neu besetzt. Mit den rechtlichen Möglichkeiten des Schutzschirmverfahrens konnten letzte Sanierungsschritte und der Wechsel in die neue Rechtsform zügig umgesetzt werden.
„Seit Anfang des Jahres sind alle medizinischen Abteilungen wieder gut besetzt und vollständig betriebsbereit. Dies gilt sowohl für die Spezialbereiche Endoprothetik, Schmerz und Wirbelsäule sowie das Bauchzentrum, aber auch für die internistische und chirurgische Grundversorgung.“ Ein zentrales Terminmanagement (Tel: 03561- 403-444) kümmert sich um eine zeitnahe Koordinierung.
Lutz Ausserfeld, Kaufmännischer Vorstand des Diakonissenhauses Teltow, blickt zuversichtlich auf die neue Entwicklung. „Mit dem Standort in Guben erweitert sich unser Versorgungsangebot diakonischer Prägung für Brandenburg. Der Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung mit differenzierten und sektorenübergreifenden Angeboten auch in strukturschwächeren Regionen gehört die Zukunft. Das geht nur in vertrauensvoller Zusammenarbeit in der Region und da ist in Guben bereits viel erreicht worden“. Tobias Bruckhaus wird als erfahrener Geschäftsführer des Diakonissenhauses den Integrationsprozess der Gesellschaften tatkräftig unterstützen.
Das neue Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke Guben und das MVZ gehören mit ihren 350 Angestellten auch zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region und tragen durch die umfangreichen Versorgungsangebote maßgeblich zur Attraktivität und Lebensqualität in Guben und Umgebung bei. Dies bestätigt auch Fred Mahro, Bürgermeister der Stadt Guben. „Umso mehr freue ich mich, dass durch die Beibehaltung des Diakonietarifs keine Schlechterstellung für die Belegschaft durch den Übergang erfolgt und wir am Standort weiterhin attraktive Arbeitsbedingungen auch für die Zukunft anbieten können.“
Der Unternehmensverbund Diakonissenhaus Teltow betreibt bereits Krankenhäuser an den Standorten Luckau, Ludwigsfelde, Frankfurt (Oder) und Halle (Saale).
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Red. / Presseinfo