Eine unangenehme Überraschung erlebte heute das Tierheim in Forst. Zum Arbeitsbeginn standen zwei Katzenkörbe vor der Tür. Leider keine leeren, als Spende, sondern besetzt mit je einem Kater und einer Katze.
Wunderschöne Tiere, sehr gepflegt und gut gefüttert. Der Kater ist ca. sechs Kilo schwer, schwarz-weiß gezeichnet und sogar kastriert. Die Katze hat eine schöne dreifarbige Zeichnung. Beide Tiere sind im Moment total verstört. Wie kommen Menschen zu so einer Tat? Das Tierheim nimmt in Notfällen Tiere auf. Niemand muss sie heimlich vor der Tür entsorgen. Auch eine Urlaubsreise kann man machen, denn bei vorheriger Absprache ist es möglich Tiere in Pension zu geben. Wollte man sich hier das Pensionsgeld ersparen? Mussten die Tiere schnell weg, weil der Urlaub zu Pfingsten anstand? Wie gewissenlos gehen Menschen mit Kreaturen um, die sie sich schließlich selbst ins Haus geholt haben? Schon letztes Jahr gab es eine ähnliche anonyme Tat, da stand ein Korb mit Katzenjungen vor der Tür. Im Tierheim ist man entsetzt. Überlegungen werden angestellt ob nicht eine Überwachungskamera sinnvoll ist, um derartige Vorfälle dokumentieren zu können. Ein Gesicht, eine Autonummer, irgendetwas um die Anonymität der heimlichen Entsorger zu durchdringen. An einen wirklichen Notfall kann keiner glauben. Kein Brief, kein Zettel, kein Telefonat.
Dann gibt es noch Max, ein ca.ein Jahr alter Rüde, der gestern im Stadtgebiet Forst aufgegriffen wurde. Er ist im Moment total verängstigt und scheu, aber sehr lieb dabei. Wenn sich der Besitzer nicht meldet, kann Max bald vermittelt werden.
Ja, keine guten Nachrichten. Wenn man bedenkt, dass dies die ersten Ferien des Jahres bei angenehmem Wetter sind, dann kann man nur hoffen, dass Katzen- und Hundebesitzer sich jetzt schon Gedanken machen was sie mit ihren Tieren während der Sommerferien tun. Es gibt viele gute Möglichkeiten die Tiere versorgen zu lassen. Sie zu entsorgen ist mit Sicherheit die schlechteste Variante.