Die Künstlerin Margret Holz ist den Forstern durch ihre Teilnahme am 1. Internationalen Kunstsymposium der Rosenstadt Forst (Lausitz): „In jedem Abschied steckt ein Anfang –
die Verwandlung der Kastanien des Forster Kegeldammes“ bekannt. Ihre dort geschaffene Skulptur „body 13“ hat ihren Platz an der Cottbuser Straße in der Nähe der Bahnhofstraße gefunden und in der ehmaligen Buchhandlung Berger sind derzeit einige ihrer Werke ausgestellt.
Vor einigen Monaten hat sie ihr Hauptatelier von Berlin nach Forst (Lausitz) verlegt und arbeitet nun überwiegend hier.
Mich interessierten ihre Gedanken zur Kunst und ihren Weg vom ersten Studium mit dem Schwerpunkt Textildesign über Malerei, Photographie bis zur Bildhauerei.
Am vergangenen Mittwoch trafen wir uns zu einem Gespräch im „Pavillon Genuss & Kunst“ mit seinem angenehmen Ambiente. Das Mittwochsangebot im Pavillon, Forster Plinze, bot noch einen zusätzlichen Anreiz.
Helmut P. Fleischhauer: Du bist ja 1942 in Gera geboren, hast aber von 1959 bis 1962 in Hannover studiert. Haben Deine Eltern während des Krieges oder danach Gera verlassen?
Margret Holz: Meine Eltern lernten sich in Gera kennen und am Ende des Krieges wohnten wir in Celle.
hpf: Ach so. Zu Deinem Studium an der Fachhochschule für Kunst in Hannover. Hattest Du bereits das Ziel vor Augen, Künstlerin zu werden?
Margret Holz: Ja, das war immer mein Ziel. Ich habe den Studiengang ‘Textildesign’ belegt und auch darin meinen Abschluß gemacht. Für mich war das die Berufsausbildung mit der Möglichkeit, danach eine Anstellung zu finden.
Aber während des Studiums war ich immer wieder bei den Bildhauern. Das Material Stein interessierte mich zu der Zeit ganz besonders. Bereits vor meinem Studium war ich von den Werken von Ernst Barlach fasziniert. Der französischen Maler Pierre Soulages, die polnische Bildhauerin und Textilkünstlerin Magdalena Abakanowicz und die tschechische Bildhauerin und Fotografin Magdalena Jetelova gehören neben Ernst Barlach zu den Künstlerinnen und Künstlern, die bereits in dieser Zeit einen tiefen Eindruck in mir hinterlassen haben.
hpf: Margret, wie ging es mit der Kunst weiter? Deiner Kunst.
Margret Holz: Nach meinem Studium wurde ich im Berufsverband Bildender Künstler in Celle aufgenommen und beteiligte mich mit meinen Bildern an Gemeinschaftsausstellung.
hpf: In der Zeit war Malerei Dein künstlerischen Schwerpunkt …
Margret Holz: … und Zeichnungen
hpf: In Deiner Vita lese ich, dass Du ein vierjähriges Studium in Berlin an der Pädagogische Hochschule Berlin gemacht hast. Bist Du auch Lehrerin?
Margret Holz: 1968 zog ich mit meiner Tochter nach Berlin und arbeitete dort zuerst in einem Siebdruckunternehmen und dann in einem Designstudio und entwarf dort Stoffe und Tapeten.
hpf: … eine kurze Zwischenfrage. Kunst ist das was Du machen wolltest, aber es muß auch etwas im Kühlschrank sein. Ganz besonders mit der Verantwortung für Deine Tochter.
Margret Holz: Ja, so ist es. Als meine Tochter eingeschult wurde, habe ich mich zu dem pädagogischen Studium in den Fächern Kunst und Deutsch entschieden. Nach dem Studium unterrichtete ich in einer Grundschule Deutsch und Kunst. Später wechselte ich zu einer Gesamtschule und war dort in dem Bereich kulturelle Jugendarbeit tätig. Das umfasste neben bildender Kunst auch Literatur und Film.
hpf: Zehn Jahre nach Abschluß Deines pädagogischen Studiums hat sich offenbar etwas stark verändert. Du hast noch einmal zwei Jahre an der Hochschule der Künste in Berlin studiert und Dich auch noch zu Religionsphilosophischen Studien bei Dr. Klaus Heinrich eingeschrieben. Warum ein religionsphilosophisches Studium? Wie kam es dazu?
Margret Holz: Ich hatte über ihn und Schriften von ihm gelesen. Für Dr. Klaus Heinrich, einer der Gründer der ‘Freien Universität Berlin’, war die freie Lehre ein zentrales Anliegen. In seinen Vorlesungen beleuchtete er ein Thema von wirklich allen Seiten. Ich nehme einmal das Beispiel ‘Fische’. Fische sind ein Symbol in der Religion, es findet sich aber auch wieder in der Kunst, der Architektur, Literatur …
Die Studien bei ihm haben entscheidend dazu beigetragen, dass ich noch einmal eigenständiges Denken gelernt habe.
hpf: Stichworte … Photographie, Fotogramme, Skulpturen. Wann trat das in Dein künstlerisches Schaffen?
Margret Holz: Das war in eben dieser Zeit. Am Anfang nutzte ich die Photographie zur Dokumentation von Orten. Ich sah Werke von Man Ray und begann selbst Fotogramme zu kreieren. Bei einer Ausstellung 1992, für die ich eine gut drei Meter hohe Skulptur mit dem Titel „blau“ geschaffen hatte, überlegte ich, ob ich sie an der Wand anlehne oder nicht. Bilder sind immer an der Wand, ich hatte das Gefühl … Weg von der Wand und zur freistehenden Form.
Diese Skulptur stellte ich letztendlich frei auf, brachte an der Wand aber noch auf Transparentpapier Konturen an. Ein Spiel zwischen der Skulptur und den Konturen an der Wand.
hpf: Freigestellt aber so ganz hattest Du Dich von der Wand noch nicht gelöst. Margret, war diese Ausstellung so etwas wie die Weichenstellung zu Deinem heutigen künstlerischen Schaffen?
Margret Holz: (Sie schmunzelt über meine Bemerkung mit der Wand) Ja, so war es wohl. Obwohl sich das ja wieder ändern kann.
hpf: Zwei Fragen habe ich noch zum Abschluss.
Was ist Kunst für Dich?
Gibt es im Bereich der Bildhauerei so etwas wie weibliche und männliche Kunst?
Wenn ich mir die Skulpturen auf der Reisigwehrinsel und auch Deine Skulptur ‘body 13’ betrachte hätte ich ein Problem mit der Zuordnung.
Margret Holz: Kunst ist für mich eine Übersetzung der Realität in einen anderen Bereich, eine andere Form.
Zu Deiner zweiten Frage …. Nein, ich denke nicht. Jede Künstlerin und jeder Künstler hat seine eigene Sichtweise der Realität und seine Art der künstlerischen Umsetzung. Das ist nicht abhängig vom Geschlecht.
hpf: Danke Dir Margret, es war für mich ungemein spannend mit Dir zu plaudern.
Gedanken: Das Gespräch mit der energiegeladenen, zierlichen Künstlerin Margret Holz war aufregend und spannend. Sie hatte ein Ziel und ist ihren Weg unbeirrt gegangen. Ich war erstaunt, wie lange wir im Pavillon waren. Die Zeit rauschte nur so dahin. Es ist mir sehr schwer gefallen, unser Gespräch so komprimiert in Worte zu fassen. Ich hoffe, es ist mir gelungen, die wichtigsten Stationen ihres künstlerischen Lebens wiederzugeben und zu vermitteln. Gereicht hätte unser Gespräch für ein Buch oder zumindest ein Büchlein.
Mehr über das künstlerischen Schaffen von Margret Holz ist auf ihrer Webseite – www.mabois.de – zu sehen.
Die Künstlerin Margret Holz ist den Forstern durch ihre Teilnahme am 1. Internationalen Kunstsymposium der Rosenstadt Forst (Lausitz): „In jedem Abschied steckt ein Anfang –
die Verwandlung der Kastanien des Forster Kegeldammes“ bekannt. Ihre dort geschaffene Skulptur „body 13“ hat ihren Platz an der Cottbuser Straße in der Nähe der Bahnhofstraße gefunden und in der ehmaligen Buchhandlung Berger sind derzeit einige ihrer Werke ausgestellt.
Vor einigen Monaten hat sie ihr Hauptatelier von Berlin nach Forst (Lausitz) verlegt und arbeitet nun überwiegend hier.
Mich interessierten ihre Gedanken zur Kunst und ihren Weg vom ersten Studium mit dem Schwerpunkt Textildesign über Malerei, Photographie bis zur Bildhauerei.
Am vergangenen Mittwoch trafen wir uns zu einem Gespräch im „Pavillon Genuss & Kunst“ mit seinem angenehmen Ambiente. Das Mittwochsangebot im Pavillon, Forster Plinze, bot noch einen zusätzlichen Anreiz.
Helmut P. Fleischhauer: Du bist ja 1942 in Gera geboren, hast aber von 1959 bis 1962 in Hannover studiert. Haben Deine Eltern während des Krieges oder danach Gera verlassen?
Margret Holz: Meine Eltern lernten sich in Gera kennen und am Ende des Krieges wohnten wir in Celle.
hpf: Ach so. Zu Deinem Studium an der Fachhochschule für Kunst in Hannover. Hattest Du bereits das Ziel vor Augen, Künstlerin zu werden?
Margret Holz: Ja, das war immer mein Ziel. Ich habe den Studiengang ‘Textildesign’ belegt und auch darin meinen Abschluß gemacht. Für mich war das die Berufsausbildung mit der Möglichkeit, danach eine Anstellung zu finden.
Aber während des Studiums war ich immer wieder bei den Bildhauern. Das Material Stein interessierte mich zu der Zeit ganz besonders. Bereits vor meinem Studium war ich von den Werken von Ernst Barlach fasziniert. Der französischen Maler Pierre Soulages, die polnische Bildhauerin und Textilkünstlerin Magdalena Abakanowicz und die tschechische Bildhauerin und Fotografin Magdalena Jetelova gehören neben Ernst Barlach zu den Künstlerinnen und Künstlern, die bereits in dieser Zeit einen tiefen Eindruck in mir hinterlassen haben.
hpf: Margret, wie ging es mit der Kunst weiter? Deiner Kunst.
Margret Holz: Nach meinem Studium wurde ich im Berufsverband Bildender Künstler in Celle aufgenommen und beteiligte mich mit meinen Bildern an Gemeinschaftsausstellung.
hpf: In der Zeit war Malerei Dein künstlerischen Schwerpunkt …
Margret Holz: … und Zeichnungen
hpf: In Deiner Vita lese ich, dass Du ein vierjähriges Studium in Berlin an der Pädagogische Hochschule Berlin gemacht hast. Bist Du auch Lehrerin?
Margret Holz: 1968 zog ich mit meiner Tochter nach Berlin und arbeitete dort zuerst in einem Siebdruckunternehmen und dann in einem Designstudio und entwarf dort Stoffe und Tapeten.
hpf: … eine kurze Zwischenfrage. Kunst ist das was Du machen wolltest, aber es muß auch etwas im Kühlschrank sein. Ganz besonders mit der Verantwortung für Deine Tochter.
Margret Holz: Ja, so ist es. Als meine Tochter eingeschult wurde, habe ich mich zu dem pädagogischen Studium in den Fächern Kunst und Deutsch entschieden. Nach dem Studium unterrichtete ich in einer Grundschule Deutsch und Kunst. Später wechselte ich zu einer Gesamtschule und war dort in dem Bereich kulturelle Jugendarbeit tätig. Das umfasste neben bildender Kunst auch Literatur und Film.
hpf: Zehn Jahre nach Abschluß Deines pädagogischen Studiums hat sich offenbar etwas stark verändert. Du hast noch einmal zwei Jahre an der Hochschule der Künste in Berlin studiert und Dich auch noch zu Religionsphilosophischen Studien bei Dr. Klaus Heinrich eingeschrieben. Warum ein religionsphilosophisches Studium? Wie kam es dazu?
Margret Holz: Ich hatte über ihn und Schriften von ihm gelesen. Für Dr. Klaus Heinrich, einer der Gründer der ‘Freien Universität Berlin’, war die freie Lehre ein zentrales Anliegen. In seinen Vorlesungen beleuchtete er ein Thema von wirklich allen Seiten. Ich nehme einmal das Beispiel ‘Fische’. Fische sind ein Symbol in der Religion, es findet sich aber auch wieder in der Kunst, der Architektur, Literatur …
Die Studien bei ihm haben entscheidend dazu beigetragen, dass ich noch einmal eigenständiges Denken gelernt habe.
hpf: Stichworte … Photographie, Fotogramme, Skulpturen. Wann trat das in Dein künstlerisches Schaffen?
Margret Holz: Das war in eben dieser Zeit. Am Anfang nutzte ich die Photographie zur Dokumentation von Orten. Ich sah Werke von Man Ray und begann selbst Fotogramme zu kreieren. Bei einer Ausstellung 1992, für die ich eine gut drei Meter hohe Skulptur mit dem Titel „blau“ geschaffen hatte, überlegte ich, ob ich sie an der Wand anlehne oder nicht. Bilder sind immer an der Wand, ich hatte das Gefühl … Weg von der Wand und zur freistehenden Form.
Diese Skulptur stellte ich letztendlich frei auf, brachte an der Wand aber noch auf Transparentpapier Konturen an. Ein Spiel zwischen der Skulptur und den Konturen an der Wand.
hpf: Freigestellt aber so ganz hattest Du Dich von der Wand noch nicht gelöst. Margret, war diese Ausstellung so etwas wie die Weichenstellung zu Deinem heutigen künstlerischen Schaffen?
Margret Holz: (Sie schmunzelt über meine Bemerkung mit der Wand) Ja, so war es wohl. Obwohl sich das ja wieder ändern kann.
hpf: Zwei Fragen habe ich noch zum Abschluss.
Was ist Kunst für Dich?
Gibt es im Bereich der Bildhauerei so etwas wie weibliche und männliche Kunst?
Wenn ich mir die Skulpturen auf der Reisigwehrinsel und auch Deine Skulptur ‘body 13’ betrachte hätte ich ein Problem mit der Zuordnung.
Margret Holz: Kunst ist für mich eine Übersetzung der Realität in einen anderen Bereich, eine andere Form.
Zu Deiner zweiten Frage …. Nein, ich denke nicht. Jede Künstlerin und jeder Künstler hat seine eigene Sichtweise der Realität und seine Art der künstlerischen Umsetzung. Das ist nicht abhängig vom Geschlecht.
hpf: Danke Dir Margret, es war für mich ungemein spannend mit Dir zu plaudern.
Gedanken: Das Gespräch mit der energiegeladenen, zierlichen Künstlerin Margret Holz war aufregend und spannend. Sie hatte ein Ziel und ist ihren Weg unbeirrt gegangen. Ich war erstaunt, wie lange wir im Pavillon waren. Die Zeit rauschte nur so dahin. Es ist mir sehr schwer gefallen, unser Gespräch so komprimiert in Worte zu fassen. Ich hoffe, es ist mir gelungen, die wichtigsten Stationen ihres künstlerischen Lebens wiederzugeben und zu vermitteln. Gereicht hätte unser Gespräch für ein Buch oder zumindest ein Büchlein.
Mehr über das künstlerischen Schaffen von Margret Holz ist auf ihrer Webseite – www.mabois.de – zu sehen.
Die Künstlerin Margret Holz ist den Forstern durch ihre Teilnahme am 1. Internationalen Kunstsymposium der Rosenstadt Forst (Lausitz): „In jedem Abschied steckt ein Anfang –
die Verwandlung der Kastanien des Forster Kegeldammes“ bekannt. Ihre dort geschaffene Skulptur „body 13“ hat ihren Platz an der Cottbuser Straße in der Nähe der Bahnhofstraße gefunden und in der ehmaligen Buchhandlung Berger sind derzeit einige ihrer Werke ausgestellt.
Vor einigen Monaten hat sie ihr Hauptatelier von Berlin nach Forst (Lausitz) verlegt und arbeitet nun überwiegend hier.
Mich interessierten ihre Gedanken zur Kunst und ihren Weg vom ersten Studium mit dem Schwerpunkt Textildesign über Malerei, Photographie bis zur Bildhauerei.
Am vergangenen Mittwoch trafen wir uns zu einem Gespräch im „Pavillon Genuss & Kunst“ mit seinem angenehmen Ambiente. Das Mittwochsangebot im Pavillon, Forster Plinze, bot noch einen zusätzlichen Anreiz.
Helmut P. Fleischhauer: Du bist ja 1942 in Gera geboren, hast aber von 1959 bis 1962 in Hannover studiert. Haben Deine Eltern während des Krieges oder danach Gera verlassen?
Margret Holz: Meine Eltern lernten sich in Gera kennen und am Ende des Krieges wohnten wir in Celle.
hpf: Ach so. Zu Deinem Studium an der Fachhochschule für Kunst in Hannover. Hattest Du bereits das Ziel vor Augen, Künstlerin zu werden?
Margret Holz: Ja, das war immer mein Ziel. Ich habe den Studiengang ‘Textildesign’ belegt und auch darin meinen Abschluß gemacht. Für mich war das die Berufsausbildung mit der Möglichkeit, danach eine Anstellung zu finden.
Aber während des Studiums war ich immer wieder bei den Bildhauern. Das Material Stein interessierte mich zu der Zeit ganz besonders. Bereits vor meinem Studium war ich von den Werken von Ernst Barlach fasziniert. Der französischen Maler Pierre Soulages, die polnische Bildhauerin und Textilkünstlerin Magdalena Abakanowicz und die tschechische Bildhauerin und Fotografin Magdalena Jetelova gehören neben Ernst Barlach zu den Künstlerinnen und Künstlern, die bereits in dieser Zeit einen tiefen Eindruck in mir hinterlassen haben.
hpf: Margret, wie ging es mit der Kunst weiter? Deiner Kunst.
Margret Holz: Nach meinem Studium wurde ich im Berufsverband Bildender Künstler in Celle aufgenommen und beteiligte mich mit meinen Bildern an Gemeinschaftsausstellung.
hpf: In der Zeit war Malerei Dein künstlerischen Schwerpunkt …
Margret Holz: … und Zeichnungen
hpf: In Deiner Vita lese ich, dass Du ein vierjähriges Studium in Berlin an der Pädagogische Hochschule Berlin gemacht hast. Bist Du auch Lehrerin?
Margret Holz: 1968 zog ich mit meiner Tochter nach Berlin und arbeitete dort zuerst in einem Siebdruckunternehmen und dann in einem Designstudio und entwarf dort Stoffe und Tapeten.
hpf: … eine kurze Zwischenfrage. Kunst ist das was Du machen wolltest, aber es muß auch etwas im Kühlschrank sein. Ganz besonders mit der Verantwortung für Deine Tochter.
Margret Holz: Ja, so ist es. Als meine Tochter eingeschult wurde, habe ich mich zu dem pädagogischen Studium in den Fächern Kunst und Deutsch entschieden. Nach dem Studium unterrichtete ich in einer Grundschule Deutsch und Kunst. Später wechselte ich zu einer Gesamtschule und war dort in dem Bereich kulturelle Jugendarbeit tätig. Das umfasste neben bildender Kunst auch Literatur und Film.
hpf: Zehn Jahre nach Abschluß Deines pädagogischen Studiums hat sich offenbar etwas stark verändert. Du hast noch einmal zwei Jahre an der Hochschule der Künste in Berlin studiert und Dich auch noch zu Religionsphilosophischen Studien bei Dr. Klaus Heinrich eingeschrieben. Warum ein religionsphilosophisches Studium? Wie kam es dazu?
Margret Holz: Ich hatte über ihn und Schriften von ihm gelesen. Für Dr. Klaus Heinrich, einer der Gründer der ‘Freien Universität Berlin’, war die freie Lehre ein zentrales Anliegen. In seinen Vorlesungen beleuchtete er ein Thema von wirklich allen Seiten. Ich nehme einmal das Beispiel ‘Fische’. Fische sind ein Symbol in der Religion, es findet sich aber auch wieder in der Kunst, der Architektur, Literatur …
Die Studien bei ihm haben entscheidend dazu beigetragen, dass ich noch einmal eigenständiges Denken gelernt habe.
hpf: Stichworte … Photographie, Fotogramme, Skulpturen. Wann trat das in Dein künstlerisches Schaffen?
Margret Holz: Das war in eben dieser Zeit. Am Anfang nutzte ich die Photographie zur Dokumentation von Orten. Ich sah Werke von Man Ray und begann selbst Fotogramme zu kreieren. Bei einer Ausstellung 1992, für die ich eine gut drei Meter hohe Skulptur mit dem Titel „blau“ geschaffen hatte, überlegte ich, ob ich sie an der Wand anlehne oder nicht. Bilder sind immer an der Wand, ich hatte das Gefühl … Weg von der Wand und zur freistehenden Form.
Diese Skulptur stellte ich letztendlich frei auf, brachte an der Wand aber noch auf Transparentpapier Konturen an. Ein Spiel zwischen der Skulptur und den Konturen an der Wand.
hpf: Freigestellt aber so ganz hattest Du Dich von der Wand noch nicht gelöst. Margret, war diese Ausstellung so etwas wie die Weichenstellung zu Deinem heutigen künstlerischen Schaffen?
Margret Holz: (Sie schmunzelt über meine Bemerkung mit der Wand) Ja, so war es wohl. Obwohl sich das ja wieder ändern kann.
hpf: Zwei Fragen habe ich noch zum Abschluss.
Was ist Kunst für Dich?
Gibt es im Bereich der Bildhauerei so etwas wie weibliche und männliche Kunst?
Wenn ich mir die Skulpturen auf der Reisigwehrinsel und auch Deine Skulptur ‘body 13’ betrachte hätte ich ein Problem mit der Zuordnung.
Margret Holz: Kunst ist für mich eine Übersetzung der Realität in einen anderen Bereich, eine andere Form.
Zu Deiner zweiten Frage …. Nein, ich denke nicht. Jede Künstlerin und jeder Künstler hat seine eigene Sichtweise der Realität und seine Art der künstlerischen Umsetzung. Das ist nicht abhängig vom Geschlecht.
hpf: Danke Dir Margret, es war für mich ungemein spannend mit Dir zu plaudern.
Gedanken: Das Gespräch mit der energiegeladenen, zierlichen Künstlerin Margret Holz war aufregend und spannend. Sie hatte ein Ziel und ist ihren Weg unbeirrt gegangen. Ich war erstaunt, wie lange wir im Pavillon waren. Die Zeit rauschte nur so dahin. Es ist mir sehr schwer gefallen, unser Gespräch so komprimiert in Worte zu fassen. Ich hoffe, es ist mir gelungen, die wichtigsten Stationen ihres künstlerischen Lebens wiederzugeben und zu vermitteln. Gereicht hätte unser Gespräch für ein Buch oder zumindest ein Büchlein.
Mehr über das künstlerischen Schaffen von Margret Holz ist auf ihrer Webseite – www.mabois.de – zu sehen.
Die Künstlerin Margret Holz ist den Forstern durch ihre Teilnahme am 1. Internationalen Kunstsymposium der Rosenstadt Forst (Lausitz): „In jedem Abschied steckt ein Anfang –
die Verwandlung der Kastanien des Forster Kegeldammes“ bekannt. Ihre dort geschaffene Skulptur „body 13“ hat ihren Platz an der Cottbuser Straße in der Nähe der Bahnhofstraße gefunden und in der ehmaligen Buchhandlung Berger sind derzeit einige ihrer Werke ausgestellt.
Vor einigen Monaten hat sie ihr Hauptatelier von Berlin nach Forst (Lausitz) verlegt und arbeitet nun überwiegend hier.
Mich interessierten ihre Gedanken zur Kunst und ihren Weg vom ersten Studium mit dem Schwerpunkt Textildesign über Malerei, Photographie bis zur Bildhauerei.
Am vergangenen Mittwoch trafen wir uns zu einem Gespräch im „Pavillon Genuss & Kunst“ mit seinem angenehmen Ambiente. Das Mittwochsangebot im Pavillon, Forster Plinze, bot noch einen zusätzlichen Anreiz.
Helmut P. Fleischhauer: Du bist ja 1942 in Gera geboren, hast aber von 1959 bis 1962 in Hannover studiert. Haben Deine Eltern während des Krieges oder danach Gera verlassen?
Margret Holz: Meine Eltern lernten sich in Gera kennen und am Ende des Krieges wohnten wir in Celle.
hpf: Ach so. Zu Deinem Studium an der Fachhochschule für Kunst in Hannover. Hattest Du bereits das Ziel vor Augen, Künstlerin zu werden?
Margret Holz: Ja, das war immer mein Ziel. Ich habe den Studiengang ‘Textildesign’ belegt und auch darin meinen Abschluß gemacht. Für mich war das die Berufsausbildung mit der Möglichkeit, danach eine Anstellung zu finden.
Aber während des Studiums war ich immer wieder bei den Bildhauern. Das Material Stein interessierte mich zu der Zeit ganz besonders. Bereits vor meinem Studium war ich von den Werken von Ernst Barlach fasziniert. Der französischen Maler Pierre Soulages, die polnische Bildhauerin und Textilkünstlerin Magdalena Abakanowicz und die tschechische Bildhauerin und Fotografin Magdalena Jetelova gehören neben Ernst Barlach zu den Künstlerinnen und Künstlern, die bereits in dieser Zeit einen tiefen Eindruck in mir hinterlassen haben.
hpf: Margret, wie ging es mit der Kunst weiter? Deiner Kunst.
Margret Holz: Nach meinem Studium wurde ich im Berufsverband Bildender Künstler in Celle aufgenommen und beteiligte mich mit meinen Bildern an Gemeinschaftsausstellung.
hpf: In der Zeit war Malerei Dein künstlerischen Schwerpunkt …
Margret Holz: … und Zeichnungen
hpf: In Deiner Vita lese ich, dass Du ein vierjähriges Studium in Berlin an der Pädagogische Hochschule Berlin gemacht hast. Bist Du auch Lehrerin?
Margret Holz: 1968 zog ich mit meiner Tochter nach Berlin und arbeitete dort zuerst in einem Siebdruckunternehmen und dann in einem Designstudio und entwarf dort Stoffe und Tapeten.
hpf: … eine kurze Zwischenfrage. Kunst ist das was Du machen wolltest, aber es muß auch etwas im Kühlschrank sein. Ganz besonders mit der Verantwortung für Deine Tochter.
Margret Holz: Ja, so ist es. Als meine Tochter eingeschult wurde, habe ich mich zu dem pädagogischen Studium in den Fächern Kunst und Deutsch entschieden. Nach dem Studium unterrichtete ich in einer Grundschule Deutsch und Kunst. Später wechselte ich zu einer Gesamtschule und war dort in dem Bereich kulturelle Jugendarbeit tätig. Das umfasste neben bildender Kunst auch Literatur und Film.
hpf: Zehn Jahre nach Abschluß Deines pädagogischen Studiums hat sich offenbar etwas stark verändert. Du hast noch einmal zwei Jahre an der Hochschule der Künste in Berlin studiert und Dich auch noch zu Religionsphilosophischen Studien bei Dr. Klaus Heinrich eingeschrieben. Warum ein religionsphilosophisches Studium? Wie kam es dazu?
Margret Holz: Ich hatte über ihn und Schriften von ihm gelesen. Für Dr. Klaus Heinrich, einer der Gründer der ‘Freien Universität Berlin’, war die freie Lehre ein zentrales Anliegen. In seinen Vorlesungen beleuchtete er ein Thema von wirklich allen Seiten. Ich nehme einmal das Beispiel ‘Fische’. Fische sind ein Symbol in der Religion, es findet sich aber auch wieder in der Kunst, der Architektur, Literatur …
Die Studien bei ihm haben entscheidend dazu beigetragen, dass ich noch einmal eigenständiges Denken gelernt habe.
hpf: Stichworte … Photographie, Fotogramme, Skulpturen. Wann trat das in Dein künstlerisches Schaffen?
Margret Holz: Das war in eben dieser Zeit. Am Anfang nutzte ich die Photographie zur Dokumentation von Orten. Ich sah Werke von Man Ray und begann selbst Fotogramme zu kreieren. Bei einer Ausstellung 1992, für die ich eine gut drei Meter hohe Skulptur mit dem Titel „blau“ geschaffen hatte, überlegte ich, ob ich sie an der Wand anlehne oder nicht. Bilder sind immer an der Wand, ich hatte das Gefühl … Weg von der Wand und zur freistehenden Form.
Diese Skulptur stellte ich letztendlich frei auf, brachte an der Wand aber noch auf Transparentpapier Konturen an. Ein Spiel zwischen der Skulptur und den Konturen an der Wand.
hpf: Freigestellt aber so ganz hattest Du Dich von der Wand noch nicht gelöst. Margret, war diese Ausstellung so etwas wie die Weichenstellung zu Deinem heutigen künstlerischen Schaffen?
Margret Holz: (Sie schmunzelt über meine Bemerkung mit der Wand) Ja, so war es wohl. Obwohl sich das ja wieder ändern kann.
hpf: Zwei Fragen habe ich noch zum Abschluss.
Was ist Kunst für Dich?
Gibt es im Bereich der Bildhauerei so etwas wie weibliche und männliche Kunst?
Wenn ich mir die Skulpturen auf der Reisigwehrinsel und auch Deine Skulptur ‘body 13’ betrachte hätte ich ein Problem mit der Zuordnung.
Margret Holz: Kunst ist für mich eine Übersetzung der Realität in einen anderen Bereich, eine andere Form.
Zu Deiner zweiten Frage …. Nein, ich denke nicht. Jede Künstlerin und jeder Künstler hat seine eigene Sichtweise der Realität und seine Art der künstlerischen Umsetzung. Das ist nicht abhängig vom Geschlecht.
hpf: Danke Dir Margret, es war für mich ungemein spannend mit Dir zu plaudern.
Gedanken: Das Gespräch mit der energiegeladenen, zierlichen Künstlerin Margret Holz war aufregend und spannend. Sie hatte ein Ziel und ist ihren Weg unbeirrt gegangen. Ich war erstaunt, wie lange wir im Pavillon waren. Die Zeit rauschte nur so dahin. Es ist mir sehr schwer gefallen, unser Gespräch so komprimiert in Worte zu fassen. Ich hoffe, es ist mir gelungen, die wichtigsten Stationen ihres künstlerischen Lebens wiederzugeben und zu vermitteln. Gereicht hätte unser Gespräch für ein Buch oder zumindest ein Büchlein.
Mehr über das künstlerischen Schaffen von Margret Holz ist auf ihrer Webseite – www.mabois.de – zu sehen.