Mit einem gemeinsamen Vorgehen wollen Vertreter aus Politik und Wirtschaft die drohende Schließung des Glaswerks in Drebkau/Drjowk verhindern. Anlass ist die Ankündigung der Ardagh Group, den traditionsreichen Standort aufzugeben. Zu einem Krisengespräch trafen sich heute Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller, Landrat Harald Altekrüger, Bürgermeister Paul Köhne, die Landtagsabgeordneten Julian Brüning und Wolfgang Roick, der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) Dr. Steffen Kammradt sowie weitere Vertreter aus Wirtschaft und Verbänden. Beschlossen wurde, direkten Kontakt zur Konzernleitung in Luxemburg aufzunehmen und Unterstützung vom Bund einzufordern. Gefordert werden unter anderem niedrigere Energiepreise und ein Resilienzbonus für die Glasindustrie. Gleichzeitig sollen Maßnahmen erarbeitet werden, um die betroffenen Beschäftigten zu unterstützen und die wirtschaftliche Stabilität der Region zu sichern.
In der gemeinsamen Abschlussmitteilung der Teilnehmer heißt es:
Auf Einladung der Stadt Drebkau/Drjowk haben heute Vertreter des Landes Brandenburg, des Landkreises Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa, der Stadt Drebkau/Drjowk, der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) zur drohenden Schließung des Glaswerks am Standort in Drebkau/Drjowk beraten. An der Gesprächsrunde nahmen unter anderem Wirtschaftsminister Daniel Keller, Landrat Harald Altekrüger, Bürgermeister Paul Köhne, die Landtagsabgeordneten Julian Brüning und Wolfgang Roick, der Geschäftsführer der WFBB, Dr. Steffen Kammradt, der Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus, André Fritsche, sowie der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. Landesgruppe Mitteldeutschland, Mario Müller, teil.
Im Nachgang des Gespräches erklärte Daniel Keller, Minister für Wirtschaft, Arbeit Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg:
„Die schwierige Situation des Glaswerks am Standort in Drebkau/Drjowk erfordert es, dass alle betroffenen Stellen eng und lösungsorientiert zusammenarbeiten. Daher bin ich für die heutige Beratung sehr dankbar. Wir haben ein gemeinsames Vorgehen gegenüber der Ardagh Group und dem Bund vereinbart. Stadt, Landkreis und Land werden sich direkt an die Konzernleitung in Luxemburg wenden, um mit Nachdruck für einen Weiterbetrieb zu werben. Gegenüber dem Bundeswirtschaftsministerium setzen wir uns für eine Senkung der Energiepreise sowie für einen Resilienzbonus für die Glasindustrie ein. Nicht zuletzt haben wir beraten, wie wir konkret die betroffenen Beschäftigten des Unternehmens unterstützen können.“
Harald Altekrüger, Landrat des Landkreises Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa, betonte:
„Vor dem Hintergrund des derzeit laufenden Strukturwandels in der Lausitz ist es zwingend notwendig, mit unterstützenden Maßnahmen durch die Firmenleitung den Betrieb im Glaswerk in Drebkau/Drjowk fortzusetzen. Eine Schließung des Betriebs ist ein negatives Signal für die hiesige Wirtschaft. In Zeiten der technologischen Innovationen und des wirtschaftlichen Wandels durch Investitionen im Süden Brandenburgs ist die Aufgabe eines so großen traditionsreichen Glaswerkes für die Menschen hierzulande nicht nachvollziehbar. Ein wertvoller Industriezweig würde damit unwiederbringlich aus der Region verschwinden, diese Situation gilt es zu verhindern.“
Paul Köhne, Bürgermeister der Stadt Drebkau/Drjowk, erklärte:
„Nach der gemeinsamen Gesprächsrunde zur drohenden Schließung des Glaswerkes in Drebkau möchte ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Ihr Engagement und ihre konstruktiven Beiträge sind von erheblichen Wert für unsere gemeinsamen Bemühungen, die Arbeitsplätze zu sichern und die wirtschaftliche Stabilität unserer gesamten Gemeinde und der Region zu gewährleisten. Nur durch unseren gemeinsamen Einsatz werden wir eine positive Lösung für die Belegschaft und die Stadt Drebkau/Drjowk erreichen können.“, Mitteilung Ende.
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Red. / Presseinfo