Mehrere hundert Gäste aus der Brandenburger Politik und Wirtschaft sowie Döberner und Niederlausitzer Bürger kamen heute um gemeinsam mit den Mitarbeitern von Cristalica Kingdom in Döbern das neue Wahrzeichen des Unternehmens und des Ortes zu feiern. Geschäftsführer Lutz Stache erzählte begeistert vom neuen Bau und kann sich in Beisein von Ministerpräsident Woidke auch ein paar Seitenhiebe auf den Flughafen Berlin-Brandenburg nicht verkneifen. Als er sich bei den beteiligten Firmen bedankte, empfahl er die Brandschutzspezialisten direkt weiter. Auf 2.000qm können Besucher und Glasinteressierte die Produkte aus Döbern bewundern und kaufen. Die Glaspyramide ist in knapp drei Jahren entstanden und von einer Inkamauer umgeben. Es ist der erste Schritt bei den Außenanlagen. Um es für die ganze Familie zur Erlebniswelt zu machen ist ein Indoor- sowie ein Outdoorspielplatz geplant und Stahlfiguren aus Kino und Fernsehen werden aufgestellt. Diese ließ Stache auch gegen Bedenken anfertigen, um Männerherzen ebenfalls zu erobern und der erste Blick auf die Figuren ist verheißungsvoll. Des Weiteren soll noch ein Inkarestaurant und ein historischer Pfad auf dem Gelände entstehen und so bis Ende 2014 200.000 Besucher nach Döbern gelockt werden.
Die eigentliche Glaskunst muss über die kommenden Jahre wieder mühsam in die Region zurückgeholt werden. Eigene Ausbildungsprogramme und auch den Import von Glasfachkräften sollen die Belegschaft von derzeit 60 auf ca. 120 anwachsen lassen. „Die wenigen die noch hier sind reichen nicht für unsere Ziele aus.“ so Stache. „Wir liefern eine Qualität, die andernorts sehr geschätzt wird“ sagt er nicht ohne Stolz. Ein Beweis dafür sind sogenannte Glasnuggets. Rohlinge mit denen Cristalica Glaskünstler beliefert, wohlwissend nicht die preiswertesten aber die Besten zu sein.
Der neue Weg ist jahrelang vorbereitet worden. Nachdem 2008 die Produktion eingestellt werden musste, übernahm der gebürtige Thüringer, der in Cottbus die Coex gründete und im Baustoffhandel erfolgreich ist, die Döberner Fabrik. Am Anfang stand die generelle Frage ob es überhaupt noch einen Markt für die Fabrik gibt. Preisdruck im Bereich der Ressourcen und der Energie schlossen herkömmliche Produkte aus. Die zündende Idee erhielt er durch Gespräche beim Fußball. So ließ er das Unternehmen auf Personalisierung und Automatisierung trimmen um einerseits bezahlbare Kleinstmengen in der Glasproduktion mit hoher Qualität herstellen zu können und andererseits viele andere Geschenk- und Werbeprodukte personalisiert verkaufen zu können.
Am heutigen Sonntag konnten sich die Besucher mit Führungen und Gesprächen einen ersten Eindruck machen und Markenmanagerin Anja Ginter hat weitere Pläne für die Region. „Wir wollen hier mit anderen zusammenarbeiten und uns ergänzen. Die Region ist stärker als sie denkt und wir wollen es auch zeigen.“
Bis Ende nächsten Jahres werden am Standort 25 Mio. Euro verbaut und in modernste Fertigungsanlagen investiert worden sein und auch die Döberner ziehen mit. „Der Fleischer hat zum Beispiel sein Angebot ausgebaut und die anfänglich verständliche Skepsis, nach den Wechseln der vergangenen Jahre, ist der Zuversicht gewichen.“ fast Ginter zusammen.
Ein neues Wahrzeichen hat Döbern nun, zusammen mit den Pücklerschen Pyramiden in Cottbus aber doch einmalig in der Welt.
Ab Montag den 18.11.2013 hat die Pyramide von Montag bis Sonntag 10 – 18 Uhr für Besucher geöffnet.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke würdigte den Einsatz von Stache für den Standort Döbern und eröffnete symbolisch die gläserne Pyramide
Foto: Ein Erlebnis für die ganze Familie soll das Gelände um die Fabrik in Döbern werden. Einen ersten Eindruck konnte man sich heute machen.
Foto: Erfahrene Glasbläser sind selten geworden in der Lausitz.